Tom: 77 Millionen € für eine Website

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Hello,

auf www.spiegel.de habe ich gelesen, dass die Website < www.arbeitsagentur.de> für 77 Mio.  geschaffen wurde:

Ja, das finde ich auch wahnsinnig! Aber ich verstehe auch nicht warum man dafür so eine Firma wie Accenture nehmen muss, teurer gehts wohl nicht.

Und dass die Gewinne nicht in DE realisiert werden, ist eine Schande!

Nur mal ganz dumm gerechnet(ich weiß dass das nicht so einfach geht), aber angenommen jeder Entwickler kostet im Schnitt ca, 40 TEUR im Jahr, dann kann man mit 77 Mio fast 1000 Vollzeit-Entwickler 2 Jahre  mit diesem Projekt bezahlen.

1. Wenn ein etablierter Entwickler für 50TEuro Nominalgehalt zu
   haben ist, dann kostet der mindestens 90TEuro

2. Bei Großprojekten sollte man für den Entwickler den oberen Preis
   annehmen, da er auch Sekretariat, Assistenz, Team benötigt
   also gehen wir mal von 90TEuro pro Entwickler aus Das macht dann
   schon 162TEuro pro Planstelle

3. Es ging hier um Projektkosten. Darin enthalten sind alle Analysen,
   Szenarien, Grobkonzepte (auch die verworfenen), Hardware, Erst-
   installation, Softwareimplementierung, Keyuser-Schulung etc.

Ich halte 77 Millionen für nicht zu viel. Ich kenne eine namhafte meiner Nähe mit ca. 230MEuro Jahresumsatz, die vor einiger Zeit ca. 13MEuro für die Einführung von SAP ausgegeben hat.

Wir haben ca. 4.500.000 Arbeitslose.
Wir haben ca. 8.500.000 Arbeitsuchende (über AA) jedes Jahr
Wir haben ca. 1.400.000 Kleinstgewerbetreibende, die eigentlich
    auch den Arbeitslosen zugerechnet werden müssten, denn
    sie sind Auftragslose (zumindest zeitweise)

Gehen wir also von 10.000.000 Bürgern aus, die in der Bunten Republik jährlich von diesem System profitieren sollen, dann macht das 7,70Euro pro Nase und Jahr aus. Das sind 2,1 Cent am Tag, wenn das System nur ein jahr hält. Das ist wahrhaftig nicht zuviel.

Nur dazu nuss es

  • funktionieren
  • Freiheitsgrade haben
  • Leben vermitteln
  • Humor ausstrahlen
  • Mut machen
  • und natürlich Geschäft generieren

Warum wurde es nicht an eine Arbeitsgemeinschaft junger dynamischer Webentwicklerfirmen in DE vergeben? Das ist der politische Skandal.

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Noch ein paar Gedanken...
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Das Problem unserer "Arbeitsverwaltung" ist die Vereinzelungsstrategie. Jeder darf nur für sich alleine, das AA verhindert Teambildung. Wenn Inhaber kleiner Firmen UND die vermittelten teilweise geförderten Angestellten gemeinsam an einem Prämiensystem beteiligt würden, wenn sie BEIDE innerhalb eines halb Jahres (jeder 2.000 Euro), innerhalb eines Jahres (jeder 3.000 Euro), innerhalb zwei Jahren (beide 5.000 Euro) innerhalb fünf Jahren [uropisch] (beide 15.000 Euro) Prämie bekommen würden, dann würden die Selbstständigen nur noch so aus dem Boden sprießen und alle würden sich anstrengen.

Habt Ihr das verstanden?
Der kleine Arbeitgeber bekommt die Prämie ja für jeden Arbeitsplatz, den er fünf Jahre lang erhalten hat. Voraussetzung müsste persönliche Haftung sein. Der Angestellte bekommt seine Prämie auch nur, wenn er zum Erfolg beigetragen hat. Man wird also "zusammengeschweißt".

Grüße

Tom