Dimitri Rettig: Was ist, wenn die Seite meinem Auftraggeber nicht gefällt?

Hallo,

angenommen ich werde damit beauftragt, eine Internetpräsenz für jemanden zu erstellen. Im Vertrag steht nichts davon, wie die Seite aussehen soll. Wenn ich die Seite fertiggestellt habe, gefällt sie dem Auftraggeber vielleicht nicht. Der eine mag klickibunti, der andere hat eben Geschmack. Muss er mir die Seite abnehmen? Gibt es überhaupt rechtliche Richtlinien dafür, wie eine Seite aussehen sollte?

Mit freundlichen Grüßen
   Dimitri Rettig

  1. Moin Moin !

    Das klingt so, als wäre ein Projekt schiefgelaufen.

    Ich ignoriere mal die rechtliche Seite des Problems. Wer ohne Pflichtenheft ein Projekt durchzieht, hat sowieso verloren. Und gerade bei Webseiten sollte man dem Kunden öfters mal einen Prototyp "zum Fraß vorwerfen" (ohne viel Funktionen, nur Dummies und Design), damit nicht unnütz viel Arbeitsstunden in den falschen Weg verbraten werden.

    Alexander

    --
    Nein, ich beantworte keine Fragen per eMail. Dafür ist das Forum da.
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so!"
    Für eine bessere Übersichtsdarstellung des Forums: http://cforum.teamone.de/phpbt/bug.php?op=show&bugid=103&pos=2
    1. Hallo,

      Das klingt so, als wäre ein Projekt schiefgelaufen.

      Zum Glück ist noch nichts schiefgelaufen. Ich soll (noch unklar) eine kleie Internetpräsenz erstellen, nichts besonderes. Der Auftraggeber hat aber keinen gescheiten Plan, wie diese aussehen soll. Er hat sich von verschiedenen Seiten irgendwas abgeschaut, das ihm gefallen hat (so ein hässliches rotierendes "@", was für Kontakt stehen soll). Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass so ein "@" sich auf einer seriösen Seite nicht so gut macht, hat er gemeint, dass ich das machen sollte, was ich für am besten halte, "so, dass sie gut aussieht". Unsere Geschmäcker gehen anscheinend weit auseinander. Ich möchte eine Seite erstellen, die ich dann _eventuell_ in meine "Referenzen" aufnehmen kann.

      Deswegen wollte ich wissen, ob mir ein meiner Mühe entsprechendes Entgelt zusteht, im Falle, dass ihm die Seite überhaupt nicht gefällt.

      Mit freundlichen Grüßen
         Dimitri Rettig

      --
      =================================================
      letztlich hat mans leichter,
      wenn mans selber macht - Münz
      1. Hi,

        Er hat sich von verschiedenen Seiten irgendwas abgeschaut, das ihm gefallen hat (so ein hässliches rotierendes "@", was für Kontakt stehen soll). Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass so ein "@" sich auf einer seriösen Seite nicht so gut macht,

        sehr gute Wahl :-)

        hat er gemeint, dass ich das machen sollte, was ich für am besten halte, "so, dass sie gut aussieht". Unsere Geschmäcker gehen anscheinend weit auseinander.

        Mach ihm, wie Alexander schon vorschlug, ein oder zwei "Angebote", die auch gerne auf Papier sein können. In erster Linie sollten diese sich mit der Struktur der Site beschäftigen, den wesentlichen funktionalen Elementen (Navigation etwa), und natürlich auch einer CI. Gehe Top-Down, mache es also erst einmal grob, ehe Du Dich in Details verhaspelst - über die Du auch gerne mit Deinem Auftraggeber sprechen kannst. Wenn ihm ein Grobkonzept prinzipiell zusagt, könnt ihr euch gemeinsam leicht einem Feinkonzept nähern, das beiden gefällt. Mache Dir selbst bewusst, dass _Du_ der Experte bist, welcher _ihn_ berät; erst dann kannst Du dies auch ihm bewusst machen.

        Deswegen wollte ich wissen, ob mir ein meiner Mühe entsprechendes Entgelt zusteht, im Falle, dass ihm die Seite überhaupt nicht gefällt.

        Das solltest Du auf jeden Fall vorher schriftlich regeln. Und natürlich dafür sorgen, dass selbst im schlimmsten Fall so wenig Arbeit wie möglich vergebens war :-)

        Cheatah

        --
        X-Will-Answer-Email: No
        1. Moin Moin !

          Mach ihm, wie Alexander schon vorschlug, ein oder zwei "Angebote", die auch gerne auf Papier sein können.

          Mein Kollege entwirft (entwarf?) das Look-and-Feel einer Webseite mit einem Malprogram (ok, Photoshop kann mehr, aber mehr hat er dafür nicht benutzt). Das geht recht schnell, man hat eine halbwegs brauchbare Vorlage, und wenn man mit HTML einigermaßen geübt ist, "malt" man auch nichts, was mit HTML nicht (sauber) geht.

          Die Bilder ausdrucken, am besten einmal formatfüllend und einmal klein und zentriert, damit genug Platz für Anmerkungen und Änderungswünsche bleibt.

          In erster Linie sollten diese sich mit der Struktur der Site beschäftigen,

          höre ich da "Sitemap" ? ;-)

          den wesentlichen funktionalen Elementen (Navigation etwa), und natürlich auch einer CI. Gehe Top-Down, mache es also erst einmal grob, ehe Du Dich in Details verhaspelst - über die Du auch gerne mit Deinem Auftraggeber sprechen kannst.

          (Zu den Details würde ich auch die "Browseroptimierung" rechnen, z.B. ob man NN4 noch extra behandelt oder nur aktuelle Browser, ob man sich auf IE einschränkt oder eine richtig gute, saubere Lösung baut, ...)

          SEHR WICHTIG:

          Mache Dir selbst bewusst, dass _Du_ der Experte bist, welcher _ihn_ berät; erst dann kannst Du dies auch ihm bewusst machen.

          Du bis der Experte. Das heißt aber nicht, daß Du den Kunden mit Fachbegriffen erschlagen sollst: Ein Satz wie "Wenn ich den Layer per CSS formatiere und onload den Base-Font per Javascript im IE auf 12 Punkt umstelle, sieht's besser aus" ist für @-Dreher-Cool-Finder Technobabble, wie ihn auch die Chefingenieure vom Raumschiff Enterprise loslassen. Spätestens bei "onload" schalten sie auf Durchzug. Vermeide verwirrende Fachbegriffe, versuche die wenigen notwendigen Fachbegriffe gut zu erklären.

          Alexander

          --
          Nein, ich beantworte keine Fragen per eMail. Dafür ist das Forum da.
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          1. Hi Alexander,

            In erster Linie sollten diese sich mit der Struktur der Site beschäftigen,
            höre ich da "Sitemap" ? ;-)

            ich würde eher "modularer Entwurf" daraus lesen.

            Eine gut gemachte Struktur "hält es aus", wenn der Kunde später einzelne "Module" nach eigenem Geschmack austauscht.
            Je weniger (unnötige) Abhängigkeiten zwischen den Teilen eines Entwurfs existieren (mein Schlagwort dafür ist "dünne Kanten" - Anschauungsbeispiel: Seiten-Navigation über hunderte von Dateien verteilt vs. Seitennavigation programmgeneriert und überall includet), desto leichter läßt sich ein System an neue Anforderungen anpassen.
            Ein gut modularisiertes System erlaubt es dem Kunden, nach 80% Projektlaufzeit 80% der Leistung zu bezahlen und die anderen 20%, über die man sich mit dem Auftragnehmer nicht einigen kann ("Geschmackssache"), selbst zu machen oder von jemand anderem machen zu lassen.

            Viele Grüße
                  Michael

            --
            T'Pol: I apologize if I acted inappropriately.
            V'Lar: Not at all. In fact, your bluntness made me reconsider some of my positions. Much as it has now.
      2. Hallo Dimitri,
        grundsätzlich muss der kunde bezahlen, wenn er eine leistung bei dir in auftrag gegeben hat. das geht nach stundenlohn oder auch per pauschalbezahlung. wenn die seite nicht funktioniert, ist es ein nicht erfüllter werksauftrag, er hat dir 3x die möglichkeit zur korrektur zu geben, dannach kann er wandlung verlangen, d.h. geld zurück.

        dinge zum design werden nach designvorschlägen behandelt. 3 grobvorschläge, einen hat er zu unterschreiben, dann bist du in der pflicht. wenn ich ja nisch jefällt, kriegst du auf jeden fall geld für die vorschläge (ist eine erbrachte leistung).

        mach den kontakt per email, sag ihm er soll sich farben aussuchen  zeige ihm designvorschläge. eine soll er abhaken, bzw. dir auf jeden fall eine email zuschicken.

        wenn er sagt: "...mach das wie du das für richtig hälst...", dann lehne den auftrag ab, so etwas ist unseriös und geht (für dich)nach hinten los. oder er soll dir schriftlich geben: gestaltung und design ist voll dem auftragnehmer überlassen.

        ich spreche hier aus erfahrung, du kriegst das geld nicht. ob ihm die seite gefällt, ist sekundär. hinterher gilt nur noch das procedere gemäß HGB: gibt es einen werksauftrag, ist der erfüllt worden, wurden fristen eingehalten!?

        gruss
        Kai

        Zum Glück ist noch nichts schiefgelaufen. Ich soll (noch unklar) eine kleie Internetpräsenz erstellen, nichts besonderes. Der Auftraggeber hat aber keinen gescheiten Plan, wie diese aussehen soll. Er hat sich von verschiedenen Seiten irgendwas abgeschaut, das ihm gefallen hat (so ein hässliches rotierendes "@", was für Kontakt stehen soll). Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass so ein "@" sich auf einer seriösen Seite nicht so gut macht, hat er gemeint, dass ich das machen sollte, was ich für am besten halte, "so, dass sie gut aussieht". Unsere Geschmäcker gehen anscheinend weit auseinander. Ich möchte eine Seite erstellen, die ich dann _eventuell_ in meine "Referenzen" aufnehmen kann.

        Deswegen wollte ich wissen, ob mir ein meiner Mühe entsprechendes Entgelt zusteht, im Falle, dass ihm die Seite überhaupt nicht gefällt.

        Mit freundlichen Grüßen
           Dimitri Rettig

  2. Hallo,

    angenommen ich werde damit beauftragt, eine Internetpräsenz für jemanden zu erstellen. Im Vertrag steht nichts davon, wie die Seite aussehen soll. Wenn ich die Seite fertiggestellt habe, gefällt sie dem Auftraggeber vielleicht nicht. Der eine mag klickibunti, der andere hat eben Geschmack. Muss er mir die Seite abnehmen? Gibt es überhaupt rechtliche Richtlinien dafür, wie eine Seite aussehen sollte?

    Mit freundlichen Grüßen
       Dimitri Rettig

    ihh konkorents :D
    es gibt keine richtlinien wie eine seite aussehen muss, es sollte sich aber ma html standert halten :D
    wen dein auftrag geber die keine hinweise aufs lyout gibt, wurde ich ihm ne 0815 page hinlegen :D wenig arbeit fertig :P !

    er sollte dir aber einen entwurf per email schciken als jpeg oder so nur ne kleine skizze wie er sie ungefair haben will und danach orientierst du dich dan kan er nur verbesserungs wünsche abgeben und danach muss er sie übernehmen :D

  3. kommt drauf ann, welche seite.

    für einen onlineshop zb gibts ganz genaue regeln (e-commerce gesetz)
    mfg
    robert

  4. Hi Dimitri,

    Im Vertrag steht nichts davon, wie die Seite aussehen soll.

    das ist schlecht. Eigentlich ist da der Streit schon vorprogrammiert. Dabei geht es nicht mal darum, ob dem Kunden die Seite "gefällt", sondern ob sie "fertig" ist - er kann ja immer noch tausend Zusatzfeatures fordern, die Du dann kostenlos zu implementieren hast.

    Ohne eine schriftliche Aufgabenstellung anzufangen, etwas zu programmieren, ist in meinen Augen eine esoterische Methode des beruflichen Selbstmordes. ;-)

    Viele Grüße
          Michael

    --
    T'Pol: I apologize if I acted inappropriately.
    V'Lar: Not at all. In fact, your bluntness made me reconsider some of my positions. Much as it has now.