Moin!
Text ist aufgezeichnete Sprache und Sprache ist meiner Ansicht nach das universalste Medium, das uns zur Verfügung steht. Ein Bild ist immer nur für die Menschen zugänglich, die sehen können, ein Geräusch für die, die hören können, mit der Sprache können wir dagegen alle erreichen.
Aeh, ja? Text in welcher Form? Als visuelle Wahrnehmung, als Ton, als Braille-Zeile? Das sind imho voellig unterschiedliche Dinge...
Wenn man Autoliebhaber ist und den Sound eines Porsche GTAs hoert, dann laesst sich das meistens genauso schlecht in Worte fassen wie das Gefühl, dass man hat, wenn man das erste Mal (eigentlich auch danach ;-) ) verliebt ist. Wenn ich Musik hoere, will ich auch nicht die Noten lesen, wenn ich ins Kino, Theater usw. gehe, will ich nicht das Skript lesen. Ist das so schlimm?
Man kann auch Bilder und Geräusche verlustbehaftet in Sprache fassen - das ist umgekehrt fast völlig unmöglich.
Sprache laesst sich in Bilder, Ton und Tastsinn einbinden. Das Umwandeln ist bei allen drei Haupt-Sinnen relativ gut (verlustbehaftet) moeglich, imho.
Auf den Mindeststandard Sprache kann man sich (fast) immer verständigen, wie die Sprache dann beim Benutzer ankommt ist die andere Sache. Sogenannte Multimedia schließt per Definition Benutzer aus. Diesen Makel behebt man durch eine bestmögliche Alternativversion.
Also, um es mal etwas konkreter auszudruecken: Ich waere lieber Taubstumm als Blind, da fuer mich visuelle Eindruecke den Hauptteil meiner Wahrnehmung ausmachen und Kommunikation mit anderen durchaus noch moeglich ist...
Viele Gruesse,
Einbecker
... auch wenn ich eigentlich ja Dresdener bin...