Unterbrechungsfreie Strom-Versorgung
Simone Haack
- webserver
0 Frank Czichos0 Carsten0 fastix0 Alain
Huhu,
ich wollte wissen, wie ich fuer einen Computer
eine unterbrechungsfreie Stromversorgung aus-
waehlt: Zum einen interessiert natuerlich die
Zeit, wie lange ueberbrueckt werden soll.
Was sollen die Angaben in "VA"? Was kann ich daraus
sehen?
Gibt es Qualitaetsunterschiede?
Danke und
tschoe
Simona
Hi Simona!
Na, warst Du von einem Hochwasser-Stromausfall betroffen oder woher kommt das Interesse an einer USV (Unabhängige SpannungsVersorgung)
:-) ?
Also, es gibt für einen einzelnen PC schon recht preisgünstige. Allerdings sind mit mehr Kapazität auch mehr Kosten verbunden.
Die Angabe "VA" bedeutet Volt*Ampere; das ist vergleichbar mit Watt, der Leistung des angeschlossen Gerätes.
Diese Angaben helfen aber nicht viel beim Berechnen der Ausfallzeit. Als durchschnittliche Werte kann man folgendes annehmen (ist wie gesagt durchschnittlich - ein heutiger PC hat eine Leistung von 200 bis 300 Watt, wenn noch ein Monitor mit dran soll, wird es entsprechend mehr [TFT hingegen verbraucht "fast" nichts]):
pro 100 VA ca. 1 Minute Ausfallzeit für einen PC+Monitor, wobei die Hersteller in der Werbung oft auch das Doppelte angeben, was in Ausnahmefällen auch klappen kann.
Also 400 bis 600 VA sollten es schon sein.
Wichtig ist aber auch die Frage, wogegen Du genau schützen willst. Was soll passieren, wenn der Stromausfall länger anhält und niemand am PC oder Server sitzt? Eine entsprechende Managementsoftware, die das Gerät dann geordnet herunterfährt, ist bei teueren Geräten dabei. Das ist vor allem bei Servern sinnvoll, wo ein abruptes Abschalten (also kein geordnetes Herunterfahren) schwerwiegende Schäden herbeiführen kann.
Große Qualitätsunterschiede sind mir nicht bekannt, höchstens (wie bereits erwähnt) die Bedienung und ggf. mitgelieferte Software.
Wenn es mehr als ein PC sein soll und wenn sensible Daten betroffen sind oder eine Erreichbarkeit dringend notwendig ist, kommst Du um Profi-Systeme nicht herum. Dann bist Du aber schnell beim 10fachen Preis gegenüber den preiswerten Einsteigern um die 100 bis 200 Euro.
Wenn ich noch ein paar Anbieter von günstigen Systemen finde, poste ich sie Dir.
Gruß (und heute hoffentlich keinen Stromausfall mehr),
Frank.
Hi Simone,
Huhu,
ich wollte wissen, wie ich fuer einen Computer
eine unterbrechungsfreie Stromversorgung aus-
waehlt: Zum einen interessiert natuerlich die
Zeit, wie lange ueberbrueckt werden soll.
Ist das wirklich so wichtig?
Meist reichen doch ein paar Minuten um den Rechner runterzufahren, wichtig ist doch nur dass weder offene Dateien noch das System schaden nehmen.
Und zum weiterarbeiten muss es schon eine Stunde und mehr sein, dann muss auch die ganze Peripherie incl. Arbeitsleuchten mitversorgt werden, da ist dann eher was Benzingetriebenes gefragt.
Der Stromausfall Freitag hier in der Innestadt hat z.b. 45 min gedauert, das ist aber eher lange.
Was sollen die Angaben in "VA"? Was kann ich daraus
sehen?
Wieviel(e) Rechner und Monitore du an die USV anschliessen darfst.
Wenn du nicht grade einen Pentium 2.4Ghz mit 21" Röhre dein eigen nennst kommst du mit 400VA/250W aus. Im Zweifel hilft nur Nachmessen (Leistungsmessgerät ausleihen). Die Nennleistungen insbesondere vom PC-Netzteils sind i.a. wesentlich höher als der echte Verbrauch. (Mein Rechner mit 250W Netzteil liegt so zwischen 80 und 120W je nach CPU (800Mhz..1.2Ghz) und Betriebssystem, hat allerdings nur eine 2D Grafikkarte.)
Gibt es Qualitaetsunterschiede?
Ja, wenn dich das interessiert schau doch mal bei Heise im c't oder ix Archiv nach entsprechenden Tests.
Wenn du allerdings nur was Preiswertes suchst um den nächsten Blackout ohne Datenverlust zu überstehen kommt vielleicht
http://www.atelco.de/780/ArticleDetail.asp?aid=457&agid=117 in Frage.
Davon kenne ich drei im Einsatz und die funktionieren bislang klaglos[1]. Die von der c't getesteten lagen preislich soweit ich erinnere beim doppelten ....
Software zum Rechnerrunterfahren ist dabei, habe ich jedoch nicht installiert.
Gruss,
Carsten
[1] und ja, sie werden ab und an 'benutzt': Handwerker, Putzmänner ...
Was sollen die Angaben in "VA"? Was kann ich daraus
sehen?
Das ist die maximale Leistungsabgabe. Also die Lesitung, die abgegeben werden kann, solange der Akkumulator voll ist.
1 Volt (V) * 1 Ampere = 1 Watt (VA).
Wenn jetzt der Akku 40 Ah (Amperestunden) bei 12 V hat, dann rechnest Du:
12V*40Ah=480VAh also 480 Wattstunden.
Ziehst Du jetzt mit Deinem Server etwa 120 Watt, dann reicht der Saft:
480Wh/120W=4h theorethisch reicht der Saft also 4 Stunden. Das wird aber praktisch nicht erreicht:
Umwandlungsverluste von 12V Gleichstrom zu 220V Wechselstrom mindestens 30%
Der Akku lässt nach: nochmal 50% (Sicher ist sicher...)
also hast Du nur: 100*70/100*50/100=35% der theoretischen Nennkapazität oder eben direkt der Laufzeit zur Verfügung.
Macht bei obengenannten Server:
480 Wh / 120 W * 35% ~ 1,3 Stunden.
fastix
Ich geb auch gern Mathe und Physik :)
Moin,
Was sollen die Angaben in "VA"? Was kann ich daraus
sehen?Das ist die maximale Leistungsabgabe.
1 Volt (V) * 1 Ampere = 1 Watt (VA).
Ich kann mich dunkel daran erinnern dass da bei Wechselströmen noch was mit Scheinleistung und Wirkleistung war und das man eine in VA und die andere in W angibt. Ausserdem kann man da noch richtig Spaß mit Phasenverschiebungen haben.
[kurz googlen] Ah da http://gigant.kgw.tu-berlin.de/KW/lehre/skript/ekt/kap_10/kapitel10.html: Die VA-Angabe ist also die Scheinleistung und bringt dir zum Betreiben deines Verbrauchers nicht wirklich was. Und weiter zur Phasenverschiebung das hier: http://strombasiswissen.bei.t-online.de/SB123-07.htm.
Wenn jetzt der Akku 40 Ah (Amperestunden) bei 12 V hat, dann rechnest Du:
Die Akkukapazität wirst du selten bei den technischen Angaben finden, allerdings steht da in der Regel eine Herstellerangabe für die zu erwartende Überbrückungszeit, so dass man sich das rechnen sparen kann.
Moin!
Was sollen die Angaben in "VA"? Was kann ich daraus
sehen?Das ist die maximale Leistungsabgabe. Also die Lesitung, die abgegeben werden kann, solange der Akkumulator voll ist.
1 Volt (V) * 1 Ampere = 1 Watt (VA).
Die Rechnung ist zwar richtig, die Aussage dazu, was es genau ist, aber nicht.
Wir alle kennen Watt als Leistungsangabe. Eine Glühbirne hat z.B. 60 Watt. Oder ein Heizlüfter 2500 Watt. Kennt man die Netzspannung, kann man daraus errechnen, wieviel Strom fließt: 1 Volt (V) * 1 Ampere (A) = 1 Watt (W).
VA (VoltAmpere) kommt dann ins Spiel, wenn man es nicht mehr nur mit rein ohmschen Lasten zu tun hat, sondern auch mit induktiven und kapazitiven Lasten - oder auf deutsch: Mit Spulen (z.B. in Motoren) und Kondensatoren. Diese Größe tritt auch nur in _Wechselstromnetzen_ auf, denn beim Gleichstrom ist eine Spule einfach nur ein sehr langer Draht, und ein Kondensator im Prinzip nur eine sehr kleine Batterie, die den Stromkreis unterbricht.
Beim Wechselstrom hingegen wirken sich diese beiden Bestandteile so aus, dass im Stromkreis Strom und Spannung nicht mehr parallel schwingen, sondern phasenverschoben. Der Elektroingenieur rechnet dann im Vektorsystem einmal Wirkleistung (das ist Leistung, die in der Glühbirne arbeitet), und dann noch Blindleistung (das ist Leistung, die flapsig ausgedrückt nur in der Leitung hin- und herschwappt, aber nicht in Arbeit umgesetzt wird).
Wirkleistung wird in "Watt" berechnet, Blindleistung wird in "var" berechnet (allerdings auch hier als V * A), und die Summe aus beiden (allerdings vektoraddiert!) wird in VA angegeben.
Ein Netzteil hat nicht nur eine Wirkleistungsaufnahme. Da sich im Netzteil ein Transformator befindet, ist es eine induktive Last. Man _kann_ diese induktive Last durch Einbau von Kondensatoren kompensieren, so dass das Stromnetz wieder nur Wirkleistung liefern muß, aber das wird auch gerne mal weggelassen (bei Waschmaschinen zum Beispiel sind Kondensatoren eingebaut - aber bei billigen Netzteilen?).
Was hat der Anwender jetzt davon? Die VA-Angabe _kann_ man dann direkt als "Watt" umrechnen, wenn man eine Glühbirne betreibt. Wenn man was anderes dran betreibt, dann gibt es dort meist eine Spannungsangabe und eine Stromangabe (z.B. 220 Volt, 2 Ampere) - das multipliziert ergibt dann auch eine VA-Angabe, oder es ist explizit VA und Watt angegeben - dann muß man bei beiden Angaben diese Leistungen liefern können.
Wenn jetzt der Akku 40 Ah (Amperestunden) bei 12 V hat, dann rechnest Du:
12V*40Ah=480VAh also 480 Wattstunden.
Bei Gleichstromakkus gibts keine VA - es sind nur Wattstunden. :)
- Sven Rautenberg
hi
12V*40Ah=480VAh also 480 Wattstunden.
das heisst man könnte eine stunde lang 480Watt voll auslasten.
Bei Gleichstromakkus gibts keine VA - es sind nur Wattstunden. :)
gibts denn auch wechselstrom akkus ? :)
Aber zur blindleistung nochmal,bei so kleinen werten spielt die
blindleistung nun doch nicht so ne grosse rolle.
Anders ist es in Fabriken,wo es viele fluoreszenz Lampen kurz FL-Lampen gibt ,
oder eben Motoren die induktive oder kapazitive (kondensatoren)Blindlesitung erzeugen,
die das netz erheblich belasten können ohne dass der normal stromzähler das mitkriegt bzw. zählt.
Dafür gibt es eben sogenannte blindzähler oder stationen ,wo z.B. riesige Transformatoren
oder Kondensatoren im Leerlauf und parallel zum induktiven oder kapaziven
verbraucher laufen um dadurch das netz von Blindleistung zu entlasten.
VA bedeutet nichts anderes als VoltAmpere was so gut wie watt bedeutet.
Wirkleistung /in Watt(effektiv)kann man wie folgt berechnen
Scheinleistung/in VA hoch 2 minus Blindleistung hoch 2 = Wirkleistung hoch 2/ wurzel = Watt
Grüsse vom Alain
Hi Sven,
Ein Netzteil hat nicht nur eine Wirkleistungsaufnahme. Da sich im Netzteil ein Transformator befindet, ist es eine induktive Last.
Falsch.
Ein handelsübliches Computernetzteil ist ein primärgetaktetes Schaltnetztteil [1]. Die Blindleistung dieses Netzteils ist weder induktiv noch kapazitiv sondern resultiert aus der nichtlinearen Stromaufnahme durch die direkte Gleichrichtung der Netzspannung [2]. Aktuelle Schaltnetzteile müssen in dieser hinsicht kompensiert sein (man liest oft was von PFC=Power Factor Correction) und haben dann eine Cos Phi von nahezu 1, d.h. keine Blindleistung oder auch Leistungsaufnahme in VA gleich der in W.
Man _kann_ diese induktive Last durch Einbau von Kondensatoren kompensieren, so dass das Stromnetz wieder nur Wirkleistung liefern muß,
Das macht man bei grösseren Motoren und bei Leuchtstofflampen, die ansonsten beide ziemlich heftig Blindleistung ziehen.
... aber bei billigen Netzteilen?).
Zur Kompensation der Blindleistung von Computernetzteilen benötigt man z.B. eine fettere Drossel, in neueren preiswerten Netzteilen gut zu erkennen. (Es gibt auch intelligentere elektronische Lösungen die mit mechanisch kleineren Induktivitäten auskommen.)
Was hat der Anwender jetzt davon?
Wenn er einen recht neuen Rechner besitzt eine Menge:
Die _dürfen_ nämlich fast keinen Blindstrom mehr ziehen, müssen also kompensiert sein.
Gruss,
Carsten
[1] und ausschliesslich dafür sind die meisten USV's ausgelegt.
[2] das ist übrigens auch bei belasteten grösseren Netzteilen mit (50Hz)Transformatoren der Fall, die Elektronik versorgen. Die Induktivität des Trafos kann man da praktisch vernachlässigen, entscheidend sind wieder die Stromspitzen vom Nachladen des Siebelekos.
Hallo,
ich wollte wissen, wie ich fuer einen Computer
eine unterbrechungsfreie Stromversorgung aus-
waehlt: Zum einen interessiert natuerlich die
Zeit, wie lange ueberbrueckt werden soll.
Falls Du was verstehst von elektrik bzw. elektronik dann würd ich das so
machen.Ich würde die Stromaufnahme vom PC berechnen und zwar nach dem netzteil
genau gesagt nach dem Transformator.
Natürlich solltest Du auch wissen wieviel Volt der Trafo sekundär bringt.
Nehmen wir an ein Trafo leistet 300VA bei 12V sekundär ausgangsspannung.
Und nehmen wir an Du kaufst Dir ne 12V Autobatterie die 200Ah kapazität bringt
Also rechnung wie folgt:
Nun wollen wir wissen wieviel strom der Rechner theoretisch benötigt:
300VA / 12V = 25Ampere(strom)
So die Autobatterie hat ne kapazität von 200Ah das heisst diese batterie
könnte 200A eine stunde lang leisten.Da Dein Rechner aber nur 25Ampere benötigt
sekundär versteht sich,würde diese batterie Rechnung:
200A / 25A =8h also 8stunden halten.
Gibt es Qualitaetsunterschiede?
Grüsse vom Alain