Lactrik: Software skaliert Bilder bis zu 1600% - Ohne sichtbaren Verlust

Moin zusammen,

eine Firma behauptet jetzt, eine Software entwickelt zu haben, die Bilder bis zu 1600% vergrössert ohne sichtbaren Qualitätsverlust. Angeblich DER Durchbruch. Quelle: http://www.pcwelt.de/news/software/32454/

Hat jemand das Teil mal getestet? Was meint ihr dazu? Eigentlich eine Sache der Unmöglichkeit oder? Fehlende Bildinformationen kann man eigentlich nicht einfach "herbeizaubern".

Grüße
Lars

  1. Hallo Lars,

    ein Bild um den Faktor 16 ohne Qualitäts-"Verluste" zu vergrößern, sollte eigentlich kein Problem sein. Das geht mit jedem Graphik-Programm. Wie kommst Du darauf, dass hier ein Qualitäts-"Gewinn" zu verzeichnen ist ?

    Hat jemand das Teil mal getestet?

    Da braucht man nicht viel testen. Ich habe mal aus den Demo-Bildchen

    Das Orgininal http://www.riegernet.de/einfach.gif
    und die Vergrößerung http://www.riegernet.de/sechzehnfach.gif

    herauskopiert und auf gleiche Größe skaliert.

    Wenn einer behauptet, das vergrößerte Bild ist aus dem Original entstanden, der lügt dass sich die Balken biegen.

    Ciao
    Hans-Peter

    1. Hallo.

      Wenn einer behauptet, das vergrößerte Bild ist aus dem Original entstanden, der lügt dass sich die Balken biegen.

      Klar, und wenn ich mir den Rest der Screenshot-Komposition ansehe, komme ich zu dem Schluss, dass ich keine GUI mit einer so ausgefransten Schriftdarstellung kenne. Mir drängt sich also der Verdacht auf, dass hochgradig komprimierte Screenshots für derartige Experimente kaum taugen.
      Allerdings schließe ich mich gern der Vermutung an, dass die erwähnten 1600 Prozent nur unter sehr günstigen Umständen brauchbare Ergebnisse liefern. Aber wer einmal gesehen hat, wie in Photoshop auch die miesesten Bilder noch druckfähig wurden, wundert sich auch über solche Programme kaum mehr.
      MfG, at

  2. Hallo.

    eine Firma behauptet jetzt, eine Software entwickelt zu haben, die Bilder bis zu 1600% vergrössert ohne sichtbaren Qualitätsverlust. Angeblich DER Durchbruch. Quelle: http://www.pcwelt.de/news/software/32454/

    Die Firma ist immerhin Extensis, ein Unternehmen mit einem gewissen Bekanntheitsgrad im professionellen Umfeld. -- Und das ist durchaus positiv gemeint. Bei Data Becker wären meine Bedenken größer ;-)

    Hat jemand das Teil mal getestet? Was meint ihr dazu? Eigentlich eine Sache der Unmöglichkeit oder? Fehlende Bildinformationen kann man eigentlich nicht einfach "herbeizaubern".

    Das habe ich von meinem OCR-Programm auch gedacht ;-)
    Dem bereits länger erhältlichen Wettbewerber S-Spline (http://www.s-spline.com) bescheinigen auf den Seiten des Händlers Softline (http://www.softline.de) jedenfalls einige renomierte Magazine auch aus dem professionellen Umfeld (http://www.publishingpraxis.de) gute Leistungen.
    Ob gleiches aber auch für das von dir gefundene Produkt gilt, kann ich zwar nicht sagen, würde mich als Mac-User aber durchaus auch interessieren, da S-Spline offenbar ausschließlich für Windows angeboten wird.
    MfG, at

    1. Dem bereits länger erhältlichen Wettbewerber S-Spline (http://www.s-spline.com) bescheinigen auf den Seiten des Händlers Softline (http://www.softline.de) jedenfalls einige renomierte Magazine auch aus dem professionellen Umfeld (http://www.publishingpraxis.de) gute Leistungen.
      Ob gleiches aber auch für das von dir gefundene Produkt gilt, kann ich zwar nicht sagen, würde mich als Mac-User aber durchaus auch interessieren, da S-Spline offenbar ausschließlich für Windows angeboten wird.

      Hallo,

      das S-Spline nutze ich seit einigen Monaten und bin überaus begeistert davon... die Ergebnisse sind tatsächlich verdammt gut.

      Nur - hier handelt es sich um ein Photoshop-Plugin. Da ich hauptsächlich mit Photoshop arbeite, wäre das mal interessant... und wenn dann die Leistung noch besser als mit S-Spline ist, dann bin ich überzeugt *g*

      Wusste übrigens nicht, dass Extensis ein bekanntes Unternehmen ist.

      Grüße
      Lars

      1. Hallo.

        Wusste übrigens nicht, dass Extensis ein bekanntes Unternehmen ist.

        Als (Unter-anderem-)Mac-User im grafischen Bereich kenne ich einige der Produkte: Natürlich Suitcase für die Schriftartenverwaltung, Preflight für die Druckdateienkontrollen und auch Mask Pro, Portfolio und die QX-Tools sind in meinem Umfeld nicht ganz unbekannt.
        Ob ich jeden der Kommentare unter http://www.extensis.com/creativetools/11n.html unterschreiben würde, kann ich allerdings nicht sagen.
        MfG, at

    2. Hallo

      Ob gleiches aber auch für das von dir gefundene Produkt gilt, kann ich zwar nicht sagen, würde mich als Mac-User aber durchaus auch interessieren, da S-Spline offenbar ausschließlich für Windows angeboten wird.

      ich meine mich zu erinnern, dass da auch eine MAC Version zum download angeboten wird.

      --
      mal wieder auf http://www.booklinks.de vorbeigeschaut? Mittlerweile mehr als 900! Bücher.
      1. Hallo.

        ich meine mich zu erinnern, dass da auch eine MAC Version zum download angeboten wird.

        Danke für die Information :-)
        MfG, at

  3. Hallo Lars,

    'ohne Verlust' ist schon richtig - es werden bei einer positiven Skalierung ja keine 'Bildpunktinformationen' entfernt, sondern welche hinzu gefuegt.

    Das Ergebnis solcher Software-gesteuerten Aufblaehungen hat Hans-Peter ja schon gezeigt -

    mein Tipp: negativ Skalieren (mit der entsprechenden SW) ist meistens in Ordnung - positives Skalieren ist verboten !

    (uralter (Emulsions-)Photographen-Hinweis: ein Blow-Up KANN nicht besser als ein Kontakt-Abzug sein)

    gruesse
    rainer groth

    --
    ss:| zu:} ls:& fo:) de:] va:| ch:] n4:° rl:? br:$ js:| ie:| fl:( mo:?
    (--> einer der letzten bauhaeusler <--)
    1. Hallo.

      (uralter (Emulsions-)Photographen-Hinweis: ein Blow-Up KANN nicht besser als ein Kontakt-Abzug sein)

      Was ja nichts daran ändert, dass das Ergebnis hinreichend tauglich sein kann (Gut-genug-Prinzip).
      MfG, at

      1. Hallo at,

        Was ja nichts daran ändert, dass das Ergebnis hinreichend tauglich sein kann (Gut-genug-Prinzip).

        ...insofern, als dass ein Bild abgebildete Wirklichkeit ist, die ausser dem 'Aufnehmenden' ja eh niemand kennt, also vergleichen kann.

        Deine Aussage moechte ich uebrigens nur hinsichtlich der Moeglichkeiten zur negativen Skalierung 'unterschreiben'.

        gruesse
        rainer groth

        --
        ss:| zu:} ls:& fo:) de:] va:| ch:] n4:° rl:? br:$ js:| ie:| fl:( mo:?
        (--> einer der letzten bauhaeusler <--)
        1. Hallo.

          Was ja nichts daran ändert, dass das Ergebnis hinreichend tauglich sein kann (Gut-genug-Prinzip).

          ...insofern, als dass ein Bild abgebildete Wirklichkeit ist, die ausser dem 'Aufnehmenden' ja eh niemand kennt, also vergleichen kann.

          Ich meinte eigentlich: ... insofern, als dass das Bild meist nicht unmittelbar distribuiert wird, sondern sondern etwa gedruckt, so dass die Qualität ohnehin immer weiter reduziert wird -- auch wenn hier oftmals sogar eine ganz eigene Ästhetik entsteht, was aber wohl zu weit führt ;-)

          Deine Aussage moechte ich uebrigens nur hinsichtlich der Moeglichkeiten zur negativen Skalierung 'unterschreiben'.

          Das gestehe ich dir gerne zu. Und die Hälfte ist ja schon einmal besser als nix ;-)
          MfG, at

          1. Hallo at,

            ich habe ganz und garnichts gegen den Einsatz technischer Verfremdungen ! (Hej, ich bin der olle bauhaeusler :-))

            Und dass 'Verfremdung' ein kuenstlerisches Moment ist, ist UNS ZWEIEN wohl klar -

            aber wie sieht es denn damit aus, dass 'kuenstlerisch' auch 'intention' bedeutet ?

            gruesse
            rainer groth

            --
            ss:| zu:} ls:& fo:) de:] va:| ch:] n4:° rl:? br:$ js:| ie:| fl:( mo:?
            (--> einer der letzten bauhaeusler <--)
            1. Hallo.

              ich habe ganz und garnichts gegen den Einsatz technischer Verfremdungen ! (Hej, ich bin der olle bauhaeusler :-))

              :-D

              Und dass 'Verfremdung' ein kuenstlerisches Moment ist, ist UNS ZWEIEN wohl klar -

              aber wie sieht es denn damit aus, dass 'kuenstlerisch' auch 'intention' bedeutet ?

              Sicher mache ich schlechte Bilder lieber spontan und absichtlich mit einer Lomo als gezwungenermaßen und mühevoll mit einer seltsamen Software ;-)
              Aber das ändert ja nichts daran, dass die Software trotzdem ihren Zweck erfüllt 8-)
              Und wer bestimmt den Grad der Ikonizität, oder umgekehrt der Abstraktion, der bestmöglichen Abbildung? Ich muss nur meine Brille absetzen, und schon macht meine Kamera das, was du der Software nicht zugestehen willst, nämlich bessere Ergebnisse hervorbringen als ich sie wahrnehme.
              MfG, at

    2. Hallo Lars,

      'ohne Verlust' ist schon richtig - es werden bei einer positiven Skalierung ja keine 'Bildpunktinformationen' entfernt, sondern welche hinzu gefuegt.

      so einfach kann man das nicht definieren. Durch Interpolation werden z.b. Übergänge und Kanten neu berechnet, insofern werden diese Informationen simuliert und entsprechen nicht unbedingt dem Orginal.
      Wenn du dieses skalierte Bild nehmen würdest, könntest du (evtl.) das Orginal nicht wieder herstellen anhand des skalierten Bildes.

      Letztendlich ist dieser Verlust aber eine "Meinungssache"

      gl & hf

      Thorsten

  4. Hallo Lars,

    selbstverständlich kann ich jeden Pixel auf 4x4 Pixel aufblähen und ihnen denselben Inhalt zuweisen. Das gibt ein Bild mit 16facher Fläche und selbstverständlich ohne InformationsVERLUST. Denn ich kann das ursprüngliche Bild wiederbekommen, indem ich aus jeden 4x4-Rechteck mir wieder einen Datenpunkt zurücknehme. Das ist so klar, dass es pure Bauernfängerei ist, das als "neu" zu bezeichnen.

    Stattdessen kann man zusätzliche "Intelligenz" hineinstecken und z.B. Im Randbereich des 4x4-Felds Helligkeit und Farbe von den Nachbarfeldern beimischen. Sowas machen z.B. sog. "Spline"-Funktionen. Die gibt es verschiedenen Grades, je nach dem, wie weit ins Umfeld geschaut wird (1, 2, 3 Pixel weit). Eine scharfe Kante bleibt so eine scharfe Kante und ein weicher Übergang bleibt weich. Das Bild vermittelt dann den Eindruck, als wäre es mit 16-facher Auflösung aufgenommen worden. Stimmt aber nicht: Kleine Datails, die auf dem Original nicht erkennbar waren, werden nicht "dazuerfunden", es wird auch keine unlesbare Schrift plötzlich lesbar. Trotzdem sind solche Bilder häufig ausgesprochen gut brauchbar, es kommt halt auf den Anwendungsfall an.

    Wenn man ein solches Bild wieder verkleinert, bekommt man nur dann das Ausgangsbild exakt zurück, wenn man genau weiß, welche Splines benutzt wurden und eben diese zurückrechnet. Ich weiß nicht, ob das in allen Fällen überhaupt theoretisch geht, vermutlich gibt es nur numerische iterative Verfahren dafür. Falls es nicht geht, hat das "verbesserte" Bild einen Informationsverlust erlitten.

    Möglich, dass sich die Meldung darauf bezieht, dass man Splines verwendet (oder wavelets oder wie die Dinger sonst heißen), die man zurückrechnen kann? Mit besonders hoher Qualität des vergrößerten Bildes hat das dann aber nichts zu tun, die wird durch zusätzliche Einschränkungen bei der Auswahl zulässiger Splines eher schlechter.

    Gruß
    Hans35