Moin,
soweit ich das bei mir selbst erlebe (ich erlebe den Effekt täglich), ist die Windows-Uhr auch nur ein Prozeß wie jeder andere. Da Windows nun aber nicht verhindert, daß andere Prozesse die CPU temporär monopolisieren, bekommt die Uhr ab und zu nicht genügend Zeitscheiben - also wird sie bei Lastspitzen durch andere Prozesse entsprechend langsamer.
nach meiner Kenntnis hat die "Windows-Uhr" eigene Batterien on board und ist ein "Zeit-Server". - Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.
Beides falsch, mehr oder weniger.
Richtig ist, dass sich auf dem Board eine "Echtzeituhr" befindet die batteriebetrieben auch weiterläuft wenn der Rechner ausgeschaltet ist. So ganz nebenbei finden sich da auch noch ein paar Bits RAM auf dem selben Chip und von der selben Batterie gepuffert: das berüchtigte CMOS-RAM. Da speichert der Rechner (und vor allem das BIOS) betriebssystemunabhängig ein paar Konfigurationsdaten.
Wie gesagt: Das ist eine Hardwareuhr und die läuft immer (solange die Batterie nicht leer ist).
So gut wie alle Betriebssysteme lesen aber beim Starten lediglich einmal von dort die Zeit und verwalten danach eine interne Uhr. (Unter anderem auch weil die interne Uhr eine *deutlich* größere Auflösung haben kann, während die Echtzeituhr nur Sekunden liefert.)
Richtig ist auch, dass Microsofts Systeme (schon seit DOS) deutlich kaputt sind und nicht nur verlangen dass die Echtzeituhr in Lokalzeit gehalten wird (siehe den Thread vor ein paar Tagen) sondern auch bei jedem Stellen der internen Uhr die Echtzeituhr mitstellen. Abgefragt wird sie aber trotzdem nur beim Booten (also das möchte ich für die Redmonder zumindest hoffen).
Die interne Uhr des Betriebssystems wird normalerweise im Kernel verwaltet und _sollte_ daher weitgehend unabhängig von der Systemlast stabil laufen. Mit normalen Anwenderprogrammen dürfte die Uhr nicht beeinflußbar sein. (Das heisst nicht dass ich meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass die das richtig implementiert haben.)
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass da irgendwo ein defekter Treiber/defekte Hardware rumfleucht und dem System tatsächlich Zeit stielt (zum Beispiel in einem Interrupthandler[1]). Das würde sich vermutlich dadurch äußern dass die Uhr langsamer geht.
Es gibt aber unter Linux zum Beispiel ein Interface (adjtimex) mit dem man die interne Uhr in Minischritten beeinflussen kann, falls sie mal nicht ganz genau geht und man nicht möchte dass die Uhr springt (dabei fühlen sich allerlei Prozesse nämlich nicht wohl). Es könnte sein dass es sowas unter Windows auch gibt und du es versehentlich irgendwie angeworfen hast/ein Prozess entschieden hat es für dich anzuwerfen. Dadurch könnte die Uhr dann in beide Richtungen falsch gehen.
[1] Ich hatte sowas ähnliches mal: Jedesmal beim Abfragen des APM-Status wurde das System für einen winzigen Sekundenbruchteil eingefroren und ich hatte ein Programm benutzt welches mir ständig den Akkuzustand zeigte. Dadurch verlor die Uhr nicht nur Zeit sondern auch alle möglichen Animationen stockten immer wieder kurz.
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Henryk Plötz
Grüße aus Berlin
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