Hallo,
Ich könnte über eine unerwünschte(!), zweitklassige, uninspirierte Plagiation meiner Erzeugnisse, welche meine Urheberschaft verleugnet, nur lachen und würde andere Methoden bevorzugen, diese Einfallslosigkeit und Niedertracht zu kritisieren als vor Gericht zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass das attraktivere Original überleben und gestärkt hervorgehen wird.
Du gehst davon aus, dass das Original in jedem Fall attraktiver und die Plagiation zweitklassig ist?
Es war nicht als Einschränkung gemeint. Gegen an sich schöpferische (d.h. abgesehen von meinen Gedanken, auf welche es aufbaut) abgeleitete Werke, welche keinen Quellennachweis bieten, würde ich nicht anders vorgehen.
Ich rechne ferner damit bzw. hoffe darauf, dass jemand, der meine Werke weiterentwickelt, damit etwas noch besseres schafft. Deshalb erlaube ich diese Art von Weiterverwendung in einem bestimmten Rahmen ausdrücklich, würde sie aber nicht als unerwünschte Plagiation bezeichnen (und zweitklassig wäre sie auch hoffentlich nicht, und wenn, würde es mich nicht stören im Wortsinne).
Ein Plagiat ist natürlich ziemlich einfallslos, aber wenn jemand sich einen Text von dir schnappt und ihn mit anderen interessanten Artikeln veröffentlicht... Würdest es dich nicht auch stören, wenn jemand den Ruhm für etwas einheimst, was er gar nicht geschafften hat?
Es würde mich zwar stören und ich würde meinen Protest auch so weit es geht äußern, aber nicht weil ich »verdienten« »Ruhm« im Sinne von »Lohn« verliere und ein anderer sich diesen »unverdient« auf unehrliche Weise erschleicht. Um Anerkennung fürchte ich nicht, es bereitet mir auch kein schlechtes Gefühl im Sinne von »ich fühle mich hintergangen/betrogen«. Wenn der »gestohlene« Text zudem den Lesern gefällt (ohne dass sie wissen, dass ich der Autor bin), ist es für mich sogar eine Bestätigung, selbst wenn der Dank nicht auf mich abzielt - ich weiß ja, dass er mir gebührt, und mein Werk wirken zu sehen, ist das, was ich beabsichtigte, zumal meine Person in der Regel dabei sowieso nicht im Vordergrund steht.
Wie war das mit dem Kapierschutz?
Bitte? Was?
Das bezog sich auf die Ausgangsfrage: Es gibt ein Zitat von Andy Müller-Maguhn: »Es gibt keinen Kopierschutz... bestenfalls Kapierschutz« (c't 06/2001).
Mathias
--
<img src="http://validator.w3.org/images/vh20" border="0" alt="">