Sven Rautenberg: Einrichtung eines Proxy-Servers

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Moin!

wir haben uns jetzt entschlossen, einen Proxy-Server einzurichten. Wir nutzen die AOL-DSL-Flatrate, welche die nutzung eines Routers ausschließt.

Schließen die Nutzungsbedingungen wirklich explizit nur einen "Router" aus? Oder nicht vielleicht doch die parallele Mehrfachnutzung? Denn das, was du als "Proxy" bezeichnest, fällt technisch gesehen dennoch unter den weitgefaßten Begriff "Router", wobei auch den AOL-Leuten klar sein dürfte, dass ein echter Router gar nicht an einer AOL-DSL-Leitung zu betreiben wäre, sondern (weil AOL eben nur eine IP-Adresse zuweist) immer irgendeine Art von Network Adress Translation notwendig ist.

Ob du nun einen Proxy benutzt, ist letztendlich zweitrangig. Du wirst auf NAT nicht verzichten können, wenn du z.B. Mails abrufen willst - es sei denn, du setzt auch noch einen SOCKS-Proxy ein, und ein damit zurechtkommendes Mailprogramm. Und dann wäre da noch FTP, was auch mit einem HTTP-Proxy nichts anfangen kann.

Leider kann man sehr wohl feststellen, ob der Nutzer der DSL-Leitung wirklich nur einen Rechner angeschlossen hat, oder ob er hinter einem NAT-Router sitzt. Es gibt immer irgendwelche technischen Hinweise. Insbesondere können NAT-Router die TCP-Sequenz-Nummern nicht umändern. Wenn man also hinter dem Router Betriebssysteme einsetzt, die keine absolut zufälligen Startwerte wählen (was derzeit wohl nur *BSD macht), kann man anhand der Nummern Rückschlüsse auf den mitsurfenden Rechnerpark ziehen. Ein Proxy mag die Problematik aber durchaus abmildern, weil der echt eigene Verbindungen ins Netz aufbaut.

Nur hilft das nichts, wenn die Nutzungsbedingungen explizit nur einen Rechner pro Zeit und Leitung erlauben.

- Sven Rautenberg

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