Verliert das W3C seine Unschuld?
Wilhelm Turtschan
- zur info
habe d'ehre
http://www.heise.de/newsticker/data/hps-20.05.03-004/
Koennte es theoretisch moeglich sein, dass nun lizenzpflichtige Module in Webseiten implementiert werden, welche nur mit bestimmten Browsern ausgefuehrt werden?
Wenn ja, werden diese Kosten dann auf Benutzer abgewaelzt, sprich, der Browser wird kostenpflichtig?
Hmhh, so ganz raffe ich es noch nicht.
BTW: Nicht den naechsten Microsoft-Flame. Auch andere Firmen koennten da im Sueppchen ruehren. (Macromedia, Adobe etc.)
Hi!
Koennte es theoretisch moeglich sein, dass nun lizenzpflichtige Module in Webseiten implementiert werden, welche nur mit bestimmten Browsern ausgefuehrt werden?
Wenn ja, werden diese Kosten dann auf Benutzer abgewaelzt, sprich, der Browser wird kostenpflichtig?
Ich denke nicht das es in nächster Zeit (innerhalb der nächsten Dekade) unter dem Dach des W3C zu einer generellen Moutpflicht auf der Datenautobahn im Sinne der hypertextuellen Informationsrezeptionsmöglichkeiten kommt (das befürchte ich, wenn das Web macromediasiert wird). Ich denke das dies in erster Linie den Bussines-Datenvernetzungs-/-austauschbereich betreffen wird, weniger die Lieferung von Daten an den Webendverbraucher. Und auch sonst ist zur Zeit wohl geplant, das bei der Berücksichtigung von Patenten darauf hin gewirkt wird, das keine Gebühren anfallen.
Ich denke (hoffe) überdies nicht, das das W3C jetzt nonstop Empfehlungen herausgibt welche Patentbelastet sind, sondern abwägt, ob der erwartete Nutzen eine Nutzung eines Patents wirklich rechtfertigt.
Gruß Herbalizer
Hi,
Subject: (ZUR INFO) Verliert das W3C seine Unschuld?
das W3C wurde schon oft genug gef*ckt - die Ergebnisse sehen wir hier täglich. Von Unschlud würde ich da nicht mehr reden.
Koennte es theoretisch moeglich sein, dass nun lizenzpflichtige Module in Webseiten implementiert werden, welche nur mit bestimmten Browsern ausgefuehrt werden?
Ja. Das Maß des potentiellen Erfolges in der breiten Masse der Userschaft dürfte als gering bezeichnet werden.
Wenn ja, werden diese Kosten dann auf Benutzer abgewaelzt,
Das ist Sinn der Sache.
sprich, der Browser wird kostenpflichtig?
Unwahrscheinlich. Plugins o.ä.: ja, pay-per-view/use: ebenfalls. Der Browser selbst dürfte damit nichts zu tun haben.
Ansonsten stimme ich Herbalizer zu.
Cheatah
Hallo Wilhelm
Ich darf hinzufügen http://www.w3.org/2001/ppwg/ hinzufügen? (die W3C Patent Policy hab ich aber auch noch nicht gelesen *g*)
Koennte es theoretisch moeglich sein, dass nun lizenzpflichtige Module in Webseiten implementiert werden, welche nur mit bestimmten Browsern ausgefuehrt werden?
Wir haben doch schon Formate, die nur mit manchen Browser funktionieren: Flash und andere Datenformate, die Plugins benötigen.
Ich denke aber nicht, dass sich etwas in diesem Bereich ändern wird.
Wenn ja, werden diese Kosten dann auf Benutzer abgewaelzt, sprich, der Browser wird kostenpflichtig?
Ich denke es wird immer kostenfreie Browser geben, allein die Open-Source Browser, die diese nicht-kostenfreien Technologien nicht implementieren. Auch wenn der Normaluser es gewöhnt ist für seine Software zu zahlen, wird er nur schwer begreifen, warum er jetzt auch für eine bislang kostenlose Software bezahlen muss. Deshlab werden sich IMHO kostenfreie Browser durchsetzen.
Hmhh, so ganz raffe ich es noch nicht.
Ich auch nicht, aber ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Das W3C hat ja beschlossen, so etwas nur in Ausnahmefällen als Standard festzulegen.
BTW: Standard bedeutet für mich etwas frei verfügbares, und nicht eine Technologie, für die man bezahlen muss.
BTW: Nicht den naechsten Microsoft-Flame. Auch andere Firmen koennten da im Sueppchen ruehren. (Macromedia, Adobe etc.)
Schöne Grüße
Johannes
habe d'ehre
Hallo Wilhelm
Ich darf hinzufügen http://www.w3.org/2001/ppwg/ hinzufügen? (die W3C Patent Policy hab ich aber auch noch nicht gelesen *g*)
Ich hab mal angefangen.
Wir haben doch schon Formate, die nur mit manchen Browser funktionieren: Flash und andere Datenformate, die Plugins benötigen.
Naja, "manche Browser" sind wohl eher die Exoten und nicht die Software der Mehrheit. (ja ich weiss, screenreader etc.)
Ich denke aber nicht, dass sich etwas in diesem Bereich ändern wird.
Wer weiss heute schon, was die Zukunft bringt. Irgendeine Firma wird etwas patentpflichtiges entwickeln, mit grosser Wahrscheinlichkeit in Richtung B2B, B2C
Ich denke es wird immer kostenfreie Browser geben, allein die Open-Source Browser, die diese nicht-kostenfreien Technologien nicht implementieren.
Was nuetzt es aber dann, wenn ich "standardisierte" Applikationen nicht nutzen kann. Ein Browser zeigt das an, was ihm von Webseitenentwicklern vorgesetzt wird. Zaehneknirschen koennte zu einer sehr verbreiteten Freizeitbeschaeftigung werden. ;-)
Ich auch nicht, aber ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Das W3C hat ja beschlossen, so etwas nur in Ausnahmefällen als Standard festzulegen.
Wie das halt so mit Ausnahmen ist, erst eine, dann zwei, dann drei
Irgendwann werden Ausnahmen die Regel.
BTW: Standard bedeutet für mich etwas frei verfügbares, und nicht eine Technologie, für die man bezahlen muss.
Dies ist so nicht ganz richtig.
z.B.
GIF ist ein als Standard fuers Web angesehens Grafikformat. Dir ist aber untersagt, mit nichtlizensierter Grafiksoftware selbige zu erstellen.
Schnittstellen fuer Peripheriegerate (USB, Firewire, seriell, parallel) sind auch Standard, aber Du musst Adapter, Kabel etc. auch bezahlen.
Hallo Wilhelm
Wir haben doch schon Formate, die nur mit manchen Browser funktionieren: Flash und andere Datenformate, die Plugins benötigen.
Naja, "manche Browser" sind wohl eher die Exoten und nicht die Software der Mehrheit. (ja ich weiss, screenreader etc.)
Trotzdem sind es nur "bestimmte Browser".
Wer weiss heute schon, was die Zukunft bringt. Irgendeine Firma wird etwas patentpflichtiges entwickeln, mit grosser Wahrscheinlichkeit in Richtung B2B, B2C
Ich meinte eigentlich, dass das W3C jetzt wahrscheinlich nicht wie wild damit anfängt patentierte Möglichkeiten als Standard abzusegnen. Das wird auch mit der neuen Patent Policy nicht so einfach sein, da doch einige Hürden dafür eingebaut sind und dass W3C sein Ziel betont, fast ausschließlich frei Standards zu veröffentlichen.
Was nuetzt es aber dann, wenn ich "standardisierte" Applikationen nicht nutzen kann. Ein Browser zeigt das an, was ihm von Webseitenentwicklern vorgesetzt wird. Zaehneknirschen koennte zu einer sehr verbreiteten Freizeitbeschaeftigung werden. ;-)
Das Problem ist ja heutzutage schon für den Teil der Surfer, die JavaScript abgeschaltet oder kein Flash-Plugin benutzen, vorhanden. Ich glaube nicht, dass das W3C patentierte Standards verabschiedet, die offene Standards verdrängen werden, sonder dass, wenn überhaupt patentierte Lösungen standardisiert werden, diese nur einen Zusatz darstellen werden, für den dann standardmäßig auch Alternativtexte bereit gestellt werden müssen. (Ob sich die Webseitenentwickler an so etwas halten ist eine andere Frage.)
Wie das halt so mit Ausnahmen ist, erst eine, dann zwei, dann drei
Irgendwann werden Ausnahmen die Regel.
Hoffentlich nicht ;-). Wenn das W3C zu so einer käuflichen Institution verkommt, muss wohl eine neue Standardisierungsinstitution geschaffen werden. Ich denke auch nicht, dass sich ein kommerzialisiertes, auf patentierten Lösungen basierendes, WWW als Krone der Internet-schöpfung betrachten können wird, sondern dass dann, vielleicht in einigen Jahr(zehnten), eine neue bessere Technik verbreiten wird.
Dies ist so nicht ganz richtig.
z.B.
GIF ist ein als Standard fuers Web angesehens Grafikformat. Dir ist aber untersagt, mit nichtlizensierter Grafiksoftware selbige zu erstellen.
Ich finde es aber als nicht richtig, Techniken, Formate, etc. zu stnadardisieren, von denen man weiß, dass sie nicht kostenlos benutzt werden sollen. Ein Standard sollte von jedem benutzt werden dürfen.
Schnittstellen fuer Peripheriegerate (USB, Firewire, seriell, parallel) sind auch Standard, aber Du musst Adapter, Kabel etc. auch bezahlen.
Die Kabel sind aber nicht der Standard. Du könntest dir theorethisch auf ein Kabel selber basteln, aber ob sich das dann lohnt. Es gibt ja auch Webbrowser, die nicht kostenlos sind, aber da der Standard frei ist, kann man sich auch selber einen Browser programmieren. Die Frage ist immer, ob man lieber für eine schon entwickelte Anwendung des Standards bezahlt oder lieber seine Zeit verwendet und eine eigene Anwendung erstellt. Ich finde diese Möglichkeit sollte jedem überlassen bleiben.
Schöne Grüße
Johannes
Hallo,
BTW: Standard bedeutet für mich etwas frei verfügbares, und nicht eine Technologie, für die man bezahlen muss.
Standards sind in den meinten Fällen nicht kostenlos, genauer gesagt, entweder die Verwendung oder der Text (oder beides) des Standards kostet Lizenzgebühren bzw. einfach Geld, wenn man sie verwenden / haben will.
Standards verwerden von staatlichen Organisationen herausgegeben: DIN, ISO etc. Andere dürfen keine Standards herausgeben.
Bestimmte Formate eben wie GIF oder Techniken wie USB etc. sind streng genommen keine Standards, obwohl sie als solche betrachtet werden. Deshalb heissen auch die meinsten solche Dinge Spezifikationen, wie auch die W3C Spezifikationen nur Empfehlungen sind. Klar man spricht, weil es einfacher ist, von Standards.
Und meistens werden auch von vielen angenommene Verfahren oder Techniken als Standard bezeichnet. Man spricht ja auch oft von standardisierten Verfahren etc. etc. Also Standard ist ein weitverbreiteter Begriff für etwas Grundlegendes oder Vorbildliches. ;-)
Grüße
Thomas
Hi!
Standards sind in den meinten Fällen nicht kostenlos, genauer gesagt, entweder die Verwendung oder der Text (oder beides) des Standards kostet Lizenzgebühren bzw. einfach Geld, wenn man sie verwenden / haben will.
Zumindest DIN, EN und ISO Normen sind in der Anwendung in der Regel gebührenfrei. Allerdings kostet der Bezug der Normen Geld, dennn das DIN muss sich ja auch finanzieren und kann darüber hinaus als Urheber eh die Bedingungen der Vervielfältigung und weitergabe diktieren.
Standards verwerden von staatlichen Organisationen herausgegeben: DIN, ISO etc. Andere dürfen keine Standards herausgeben.
Falsch. Weder das DIN noch die ISO sind staatliche Organisationen. Das DIN ist ein eingetragener Verein, welches wiederum ein Mitglid der ISO ist. Die herausgegeben Normen sind per se allerdings nicht rechtlich bindend. Der Gesetzgeber kann aber in Gesetzen und Verordnungen auf die entsprechenden Normen (oder auch allgemein anerkannten Regeln der Technik) verweisen, so wie es kürzlich mit den Regelwerken des W3C in der BITV geschehen ist, was sie dann quasi zum Status eines Gesetzes erhebt. Aber generell gilt: niemand muss sich sich an die Normen des DIN oder der ISO halten (sonst hätten wir im Netz nur noch Webseiten die in ISO/IEC 15445 http://www.cs.tcd.ie/15445/15445.html geschrieben sind, und Browser die sich auch daran halten!)
Gruß Herbalizer
Hallo,
Zumindest DIN, EN und ISO Normen sind in der Anwendung in der Regel gebührenfrei. Allerdings kostet der Bezug der Normen Geld, dennn das DIN muss sich ja auch finanzieren und kann darüber hinaus als Urheber eh die Bedingungen der Vervielfältigung und weitergabe diktieren.
So habe ich es gemeint ;-)
Falsch. Weder das DIN noch die ISO sind staatliche Organisationen.
Jein, du kannst keine Norm veröffentlichen. Ich kann keine Norm (oder Standard) veröffenlichen. Das können eben nur staatlich autorisierte Organisationen (so habe ich es mit staatlich gemeint)
Deshalb ist es auch in den W3C FPIs in den DTDs das "//- " weil die W3C eben kein Mitglied der ISO ist.
Die herausgegeben Normen sind per se allerdings nicht rechtlich bindend.
In einigen Fällen sind sie durchaus bindend, eben weil sie im Gesetzt als Grundlage verankert wurden.
Aber generell gilt: niemand muss sich sich an die Normen des DIN oder der ISO halten
Müssen muss man bekanntlich gar nicht bzw. nur mal den Löffel abgeben ;-)
Grüße
Thomas