Hi,
Zur Abschätzung des Umstellungsaufwandes gibt es keinen Anlaß, da eine statische Breite das Ziel war.
Das war mir nach deinen Postings durchaus bewußt.
Statisches Layout ist aber nicht Ziel von HTML. Und dies ist nunmal ein HTML-Forum, kein Postscript/PDF-Forum. =;-)
Niemand ist mit einem Print- oder Was-auch-immer-Layout zu mir gekommen.
Auch das war mir alles bewußt! :-)
In der (allgemeinen) Praxis kommt es IMHO allerdings häufiger vor, daß ein Kunde ein Design vorgibt (existiert schon in den Print-Medien, Dateien sind schon vorhanden, Corporate Identity, ...), oder eine Werbe-Agentur entwirft ein Web-Design wie ein Print-Design (am Besten noch mit JavaScript-only auf Dreamwevaer-Basis und mit Browser-Weiche). Da sind mir schon Dinge begegnet ... ==:->
Meine Idee: Eine Darstellung, welche die Anmutung der ältesten erhaltenen Shakespeare-Ausgaben zitiert. Also habe ich nach diesen Ausgaben recherchiert, mich mit Satz und Typographie des ausgehenden 16. Jahrhunderts beschäftigt, und den Schluß gezogen, die makrotypographischen Erkenntnisse aus diesen Nachforschungen in das Internet zu übertragen. Sprich: relativ kurze Zeilenlänge, und die wie im Buchdruck mit fester Weite (dennoch habe ich die Schriftgröße variabel gehalten, damit jemand vergrößern kann, wenn er es unbedingt will).
Ist IMHO auch eine tolle Idee. Nur eben statisch umgesetzt.
Denn eine "kurze Zeilenlänge" sieht man im Web-Design halt in Relation zur Zeichensatz-Größe, die der Leser, eben anders als beim Print-Layout, nach *seinen* eigenen Wünschen gestalten kann. Oder glaubst Du, daß, wenn Shakespeare heute leben und Webseiten machen würde, er es genauso machen würde, wie ein Buch? :-)
Und daß das WWW dabei mit herkömmlichen Darstellungsregeln bricht, ist kein zu korrigierender Unfall, sondern systemimmanent und auch explizit erwünscht!
Es war mein Ziel, dieses Medium in einer dem Buchdruck angelehnten Weise zu nutzen;
Schon klar - und nochmal: Hut ab. :-))
Aber vom Standpunkt des Web-Designs aus halt "Thema verfehlt".
Angesichts der Tatsache, daß ich den Entwurf von Reaktorkernen und deren Anbindung an Energieversorgungsnetze gelernt habe und in Bezug auf Graphik- und Web-Design allenfalls ein interessierter Laie bin
Oh je, drück nicht so auf die Tränendrüse! =;->
Eine Umfrage unter den hiesigen Profis würde wohl ergeben, daß die wenigsten Web-Design "studiert" haben. ;-)
Ich für meinen Teil bin eigentlich Buchhändler (OK, EDV-Buchhändler :)) und war von heute auf morgen auch für das (damals noch sehr junge und geschäftlich noch unbeachtete) WWW zuständig, als ich als Projektleiter "Neue Medien" zu einem Verlag gewechselt bin. Das war schon etwas neues, auch wenn ich vorher aus Hobby programmiert und DFÜ (nicht Internet) gemacht hatte, bzw. ich mich auch gelegentlich an DTP versucht habe.
kann ich dieses Projekt allerdings als Referenz ansehen.
Natürlich kannst Du das. Und als "Kunstprojekt" könnte ich es auch. Und ich kenne ja die Hintergrundgeschichte.
Aber der "Otto Normalsurfer" kennt diese Hintergrundgeschichte nicht. Er sieht "nur" eine normale (wenngleich hübsche) kommerzielle Website eines Theaters, das sein Programm und seine Tickets den Kunden nahebringen will.
Ein Web-Designer darf kommerzielle/nicht-eigene Projekte aber nicht mit *seinen* Augen, sondern aus der des Surfers und der Intention des HTML.
Besonders, da die Umsetzung technisch-normativer Vorgabe einigermaßen sauber erfolgt ist
Ist nichts, worauf ich stolz sein würde. Es gehört IMHO nicht viel dazu, einen Quelltext so lange zu "quälen", bis der Validator keine Fehlermeldungen mehr ausspuckt. ;-> (was ausdrücklich *nicht* deinen wohl guten Code herabwürdigen soll!! Das will durchaus gekonnt sein. =8-))
Allerdings gehöre ich auch noch der Fraktion an: Legal, illegal, scheißegal - solange es nur in möglichst vielen Browsern möglichst gut läuft (und in keinem der Browser durch mein Code "Schaden" entsteht). Also eher "Kreativ by Chaos" (so mag es jedenfalls den Anschein haben - ich sehe es als "Kreativ *auch* durch jahrelange Erfahrung"). Bei einigen der hier Anwesenden, die die normative Reinheit als eher seligmachend empfinden und preisen, kannst Du damit natürlich locker punkten. ;-) Die alleinige Wahrheit wurde jedoch auch von ihnen nicht gepachtet - es gibt da eben auch divergierende Meinungen, die mit guten Gründen vertreten werden ...
Gruß, Cybaer
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