Hilfebraucher: Zeugnisbemerkungen

Wie alle wissen gab es ja letzte Woche zeugnisse.
Ich hatte die TOLLE bemerkung unter meinen noten stehen: "Hilfebraucher arbeitet im Unterricht zufriedenstellend mit"!!!!

Mich würde interessieren was das genau heißt.
Kennt jemand von euch eine Internetseite (o.ähnliches)auf der man nachlesen kann was diese ausdrücke im Klartext heissen?

Danke schon im Voraus!

PS: ich weis, ich weis, sowas gehört normal nicht in dieses Forum aber ihr seid einfach die schnellsten ;)

  1. Das ist typisch Lehrer- Deutsch...

    Ich hatte die TOLLE bemerkung unter meinen noten stehen: "Hilfebraucher arbeitet im Unterricht zufriedenstellend mit"!!!!

    d.h. das du eigentlich ein fauler sack bist aber nicht gestört hast (so hat es mein Geschichtslehrer erklärt)

    Gruß Dadsche

    1. Bin ich aber nicht!
      ich bräuchte troztdem eine solche Internetseite - wo man das genau nachlesen kann!

      Ich beschwer mich nämlich weil das schlicht und einfach nicht stimmt :P

  2. hallo,

    Ich hatte die TOLLE bemerkung unter meinen noten stehen: "Hilfebraucher arbeitet im Unterricht zufriedenstellend mit"!

    Bei mir stand mal vor vielen Jahren drunter: "er sollte besonders daran arbeiten, seine ausgezeichneten Denkleistungen mit einer exakten Ausführung seiner schriftlichen Arbeiten zu verbinden"  -  das bedeutete im Klartext, daß ich so gut wie nie Hausaufgaben gemacht habe.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

  3. Tachchen!

    Das ist ein _Schul_zeugnis, kein Arbeitszeugnis!

    Ergo gibt's auch nicht diesen "total geheimen" Code zwischen den
    Personalchefs, der die faulen Säcke outen soll.

    Schulzeignisse werden von Lehrern geschrieben und was sie schreiben
    und sich dabei denken, wissen nur sie und der liebe Gott ...
    ... und manchmal auch nur einer von beiden
    ... aber nicht immer derselbe! ;-)

    Wenn du deinen Lehrer halbwegs einschätzen kannst, kannst du dir denken,
    was er dir damit sagen wollte. Das hat er sicher auch schon einmal weniger
    verklausuliert getan!?

    Und vielleicht wollte er mit zufriedenstellender Mitarbeit auch nur
    sagen, dass sie o.k. ist, aber noch Luft nach oben lässt!?

    Gruß

    Die schwarze Piste

    --
    ie:{ fl:( br:^ va:) ls:# fo:) rl:( n4:& ss:{ de:] js:| ch:? mo:) zu:$
    http://www.smartbytes.de
    1. es ist übrigens ein berufsschulzeugnis (10.Klasse).

      Nein, meiner meinung nach ist der Lehrer ein dummer, selbstverliebter idiot der nichts besseres zu tun hat als schüler mit seinem pessimistischen geschwafel runter zu ziehen.

      naja, ich frag jedenfalls mal nach was er sich dabei gedacht hat.

      Danke euch allen!
      :)

  4. Hallo,

    Kennt jemand von euch eine Internetseite (o.ähnliches) auf der man nachlesen kann was diese ausdrücke im Klartext heissen?

    Es gibt eine Menge Seiten zum Thema, allerdings eher in Bezug auf Zeugnisse, die man von seinem Arbeitgeber bekommt. Das ist eine richtige Fachsprache mit vielen verklausulierten Bedeutungen. Such mal mit Google nach "arbeitszeugnisse", da findest Du gleich unter den ersten Treffern sehr interessante Seiten, z.B. auch diese http://www.firstsurf.com/zeugnis_f.htm, auf der Du Dein Wissen über diese Zeugnis-Phrasen in einem kleinen Quiz testen kannst. Interessant!

    In Deinem Fall dürfte es aber einfach sein: Deine Mitarbeit war zufriedenstellend, nicht besser, nicht schlechter (aus Sicht des Lehrers).

    Ich denke, solange nicht irgendwo steht "Hilfebraucher hat sich bemüht, die in ihn gesetzten Erwartungen..." ist noch alles im grünen Bereich.

    Serjosha

    1. Moin!

      Ich denke, solange nicht irgendwo steht "Hilfebraucher hat sich bemüht, die in ihn gesetzten Erwartungen..." ist noch alles im grünen Bereich.

      In Schulzeugnissen ist "bemühen" aber durchaus noch positiv zu verstehen, denn der Wille zur geforderten Leistung war da, lediglich das Ergebnis war nicht so toll.

      In Arbeitszeugnissen hingegen kennzeichnet "bemüht" meist das totale Versagen, egal ob nun mit eigenem Willen, oder auch ohne - meist jedoch ohne. Denn wer den Willen zeigt, dürfte wohl mindestens "die Erwartungen erfüllen", und dann Abzüge bei "Fehlerfreiheit der Arbeitsleistung" kriegen. :)

      - Sven Rautenberg

    2. Es gibt eine Menge Seiten zum Thema, allerdings eher in Bezug auf Zeugnisse, die man von seinem Arbeitgeber bekommt. Das ist eine richtige Fachsprache mit vielen verklausulierten Bedeutungen.

      Diese angebliche Fachsprache existiert nur in den Köpfen derer, die Bücher darüber verkaufen wollen und von Leuten, die sich ungerecht behandelt oder gar verfolgt fühlen. Dass die Zeugnisse manchmal eher gestelzt wirken, liegt einfach daran, dass man niemanden offen in die Pfanne hauen darf, aber andererseits auch niemandem zwingen kann, falsche Aussagen zu machen.

      1. Hi Hohlraum,

        Diese angebliche Fachsprache existiert nur in den Köpfen derer, die Bücher darüber verkaufen wollen und von Leuten, die sich ungerecht behandelt oder gar verfolgt fühlen.

        das stimmt nicht, diese Zeugnissprache ist real. Hintergrund ist der, dass Arbeitgeber in Zeugnissen nichts schreiben, was dem weiteren beruflichen Werdegang im Wege steht, also nichts negatives. Da gibt es Gerichtsurteile drüber. Ausweg war dann diese verkorkste Zeugnissprache.

        Gruß,
        Martin

        1. Diese angebliche Fachsprache existiert nur in den Köpfen derer, die Bücher darüber verkaufen wollen und von Leuten, die sich ungerecht behandelt oder gar verfolgt fühlen.

          das stimmt nicht, diese Zeugnissprache ist real.

          Es ist keine Fachsprache im Sinne eines unter Fachleuten ausgeklügelten Geheimcodes, wie unter anderem der OP wohl vermutet. Es handelt sich lediglich um diplomatisch-zurückhaltende Höflichkeit, deren tiefere Bedeutung jeder mit etwas Sprachkenntnis selbst erkennen können sollte.

          Wenn also "zufriedenstellend" drunter steht, dann ist auch einfach nur "zufriedenstellend" gemeint, sprich den allgemeinen Durchschnittsanforderungen entsprechend, weder überragend noch nicht existent, einfach nur zufriedenstellend.

          Hintergrund ist der, dass Arbeitgeber in Zeugnissen nichts schreiben, was dem weiteren beruflichen Werdegang im Wege steht, also nichts negatives.

          Ich könnte schwören, das schon irgendwo gelesen zu haben... Moment, jetzt weiss ich's: [pref:t=86417&m=511294].

  5. Moin!

    Ich hatte die TOLLE bemerkung unter meinen noten stehen: "Hilfebraucher arbeitet im Unterricht zufriedenstellend mit"!!!!

    Mich würde interessieren was das genau heißt.

    Das heißt genau das, was da steht. In Schulzeugnissen gibts keine Geheimsprache, weil sich Schulzeugnisse in der Regel nicht an einen Arbeitgeber richten, der sich über den potentiellen Mitarbeiter und seine Macken ein Bild machen will.

    "Zufriedenstellend" ist auf jedem Zeugnis übersetzt mit der (deutschen - in der Schweiz ist es anders) Note 3. Ausreichend wäre 4, gut ist 2, und sehr gut 1.

    Mit anderen Worten: Der Lehrer bewertet deine Mitarbeit im Unterricht mit einer 3.

    - Sven Rautenberg

    1. Hi Sven,

      Das heißt genau das, was da steht. In Schulzeugnissen gibts keine Geheimsprache, weil sich Schulzeugnisse in der Regel nicht an einen Arbeitgeber richten, der sich über den potentiellen Mitarbeiter und seine Macken ein Bild machen will.

      Das sehe ich anders. Ein Zeugnis kurz vor dem Schulabschluss wird im Kontext von Bewerbungen durchaus an einen Arbeitgeber gerichtet und bezieht gerade daher seine disziplinarische Wirkung.
      Weiterhin ist es der Schule gestattet, Stndardformulierungen zusammenzustellen und diese einer Bewertung zuzuordnen. Hier kann sich durchaus eine eigene Bewertungssprache entwickeln, die von außen zugänglich und nachvollziehbar sein kann.

      Solche Vorgaben veröffentlichen Schulen zum Teil auch über das Netz, so dass auch ein Arbeitgeber darauf zurückgreifen kann.

      Aus meiner eigenen Zeit in der beruflichen Weiterbildung kann ich hinzufügen, dass einige Firmen durchaus Wert auf die Kopfnoten legen und sogar lieber einen mäßigen Notendurchschnitt akzeptieren, wenn in den Angaben zu Verspätungen und Fehlzeiten dreimal "nie" steht.

      Hinzukommt, dass die Schüler durchaus stärkere Probleme haben, sich gegen Beurteilungen zu wehren als Mitarbeiter von Firmen.

      Aus meiner Praxis als früherer Lehrer an Berufsschulen und am Gymnasium weiß ich auch, welcher Benotungswahn sich zum Teil im öffentlichen Schulwesen entwickelt hat. Natürlich gibt es in einer großen Klasse zum Teil durchaus Schüler, die man da genau und korrekt bewerten kann. Im breiten Mittelmaß fällt es aber schwer, alle Schüler etwa im Bereich Mitarbeit objektiv zu bewerten. Da wird schnell zum Kriterium, ob jemand aufmerksam "wirkt", was ich für sehr subjektiv halte.

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

  6. Hallo,

    diese "Codes" machen doch nur dann Sinn, wenn man ein Zeugnis zum Bewerben braucht. Ist Dein Zeugnis schon ein Bewerbungszeugnis? Anonsten würde ich den Satz interpretieren, wie er da steht, das Du zufriedenstellend mitgearbeitet hast. (Stand ja immerhin nicht "arbeitete zu seinert Zufriedenheit mit" ;-))

    Chräcker