Chräcker Heller: Echt ein Witz ;-)

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Hallo,

gehen wir doch einmal kurz weg von den Gehörlosen und hin zu den Kindern, die in meinem schlichtem Stadteil aufwachsen. Viele sind sprachlich mehr oder weniger weit zurück. Der Grund ist ziemlich schnell gefunden, in 90% der Haushalte in diesem Stadtteil läuft der ganze Tag der Fernseher. Kinder erfahren hier Sprache nur noch als Geräusche, die relativ Bildzusammenhanglos aus dem Fernseher kommen. Sie erfahren Sprache nicht mehr als etwas, was mit realen Gegenständen in ihrer direkten Umgebung zusammen hängt. Weil die Eltern nicht mehr mit ihren Kindern reden.

Da sie auch nicht lesen (Eltern wie Kinder) lernen sie auch die Schriftsprache nicht und sind schon alleine deswegen im späteren Leben auf Informationslektüre "Marke Bild" angewiesen.

Die Kinder lernen also auch und gerade schlecht, weil die Eltern nicht "andauernd" mit ihnen reden und sie das gehörte(!) nicht mit dem was sie in der Hand haben abgleichen und zuordnen können. Deswegen finde ich die gemachte These bezüglich der Gehörlosen recht glaubwürdig.

Die Eltern meines Stadtteiles verstehen auch einen großen Teil meiner Worte nicht. (gut, meine Frau auch nicht, aber das ist was anderes ;-)) Will ich also die erreichen, spielt auch hier das Thema Barrierefreiheit eine große Rolle. (Die Menschen haben hier gelernt, Lücken durch "Interpolation" zu schliessen. Das schaft natürlich ein Gefühl der dauernden "Abgrenzung" und manchmal ein ungutes Gefühl der "Minderwertigkeit" (was natürlich Quatsch ist) was dann eben wiederum in "Aversion als Selbstschutz" enden kann... Eben eine Grundagresive Stimmung entsteht... Etwas, was man bei bestimmten "behinderten" (sorry für diese Bezeichnung) Gruppen auch erleben kann.

Übrigens: wenn Bürger die Sprache ihrer Politiker nicht mehr verstehen, ensteht sowas auch. Was nicht wirklich mehr nun zum Thema past ;-))

Chräcker