molily: Echt ein Witz ;-)

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Hallo,

Was Plausibel ist: Lese~ und Schreibschwächen bei Gehörlosen liegen dort begründet wo Dein Link hinzeigt: in der Vermittlung solcher Fertigkeiten. Aber nicht in der Darstellungsschicht (zb HTML) von Inhalten.

Es mag zwar stimmen, dass die Ursachen und Gründe dieser Defizite nicht durch Barrierefreiheit im WWW aus der Welt geschafft werden können. Niemand fordert, dass Webautoren ein gesellschaftliches Missverhältnis auflösen, was nicht in ihren Wirkungsbereich fällt. Natürlich können die Webautoren nicht in Verantwortung genommen werden, wie es bei anderen, von ihnen ursächlich auflösbaren Barrieren der Fall ist. Die Webautoren können jedoch ihren Teil dazu beitragen, die negativen Folgen für die Betroffenen möglichst gering zu halten. Der Anspruch der WWW-Barrierefreiheit ist es durchaus, solchen »strukturellen« Benachteiligungen zu begegnen, wie ich schon öfters betont habe (</archiv/2004/7/86115/#m508940>).
Wenn man diese gesellschaftlichen Umstände, die zunächst der Intitution widersprechen, außen vor lassen würde, bräuchte sich ein Webautor tatsächlich keine Gedanken über die Gehörlosen zu machen. Hier liegt ein Unterschied zu den üblichen Einschränkungen bzw. Eigenheiten auf Seiten des Webbenutzers (z.B. Blindheit) und den üblichen damit zusammenhängen potenziellen Barrieren im WWW (z.B. fehlende Alternativtexte) vor, dies ist ein besonderer Fall.

Was am Vergleich mit der BILD-Zeitung unpassend ist, verstehe ich nicht. Dort wird eine bestimmte allgemein verständliche und schnell aufnehmbare Sprache eingesetzt, um gewisse Inhalte zu vermitteln. Das sind einfache linguistische Zusammenhänge, die von der Usability schon lange hochgehalten werden (»KISS«). Dass das nicht bedeutet, auf dieselbe inhaltliche Ebene herunterzuschalten, versteht sich von selbst.

Mathias