Hans-Peter: Anonym im LAN?

einen schönen guten morgen in die runde,

seit kurzem hat unser haus dsl und einige mietparteien haben ein kleines netzwerk installiert. dazu gibts einen server auf linux-basis.

diejenigen, die im besitze des servers sind, verteilen an die anderen im haus feste ip-adressen um den verkehr im netzwerk zu kontrollieren (wer das netzwerk übermäßig nutzt fliegt raus). dabei bin ich wahrlich kein vielsurfer, mir kommt es nur drauf an, recht anonym durchs netz zu surfen. im internet ist ja jeder relativ anonym, so lange man keine adresse und kein gesicht zum surfverhalten hat. in einem kleinen haus ist das meiner meinung nach anders.

nun meine frage: gibt es programme oder auch andere möglichkeiten, die mein surfverhalten auch im lan anonym gestalten können? was kann auf einem server alles protokolliert werden (steht da im logfile: surfer xy besuchte website ab um die und die zeit)?

vielen dank für die antworten

HP

  1. Hallo,

    nun meine frage: gibt es programme oder auch andere möglichkeiten, die mein surfverhalten auch im lan anonym gestalten können? was kann auf einem server alles protokolliert werden (steht da im logfile: surfer xy besuchte website ab um die und die zeit)?

    also mein Router logt auch dieses, wenn ich das wünsche ;-)
    ich denke mal, dass er nicht nur das loggen könnte.
    es müsste auch möglich sein, den kompletten Datenverkehr zu loggen...
    sprich auch Passwörter etc.

  2. hallo,

    diejenigen, die im besitze des servers sind, verteilen an die anderen im haus feste ip-adressen

    Sie verteilen _lokale_ IP-Adressen, damit überhaupt ein Zugang ins Internet möglich ist. "feste" IP-Adressen im Wortsinn können sie nicht verteilen

    um den verkehr im netzwerk zu kontrollieren (wer das netzwerk übermäßig nutzt fliegt raus)

    Eine "Kontrolle" ist nicht der Sinn des Ganzen, wohl aber ein durchaus erwünschter Effekt. Eine "übermäßige Nutzung" ist sehr schwer zu definieren, und jemanden rauszuwerfen, bloß weil er online gehen möchte, ist grober Unfug. Aber da müßt ihr euch schon untereinander einigen.

    im internet ist ja jeder relativ anonym, so lange man keine adresse und kein gesicht zum surfverhalten hat.

    I wo, im Internet ist niemand anonym, eine Adresse hat er immer, bloß das Gesicht sieht man nicht.

    nun meine frage: gibt es programme oder auch andere möglichkeiten, die mein surfverhalten auch im lan anonym gestalten können?

    Nein.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

  3. Moin!

    nun meine frage: gibt es programme oder auch andere möglichkeiten, die mein surfverhalten auch im lan anonym gestalten können? was kann auf einem server alles protokolliert werden (steht da im logfile: surfer xy besuchte website ab um die und die zeit)?

    Wenn du dein lokales Netz nicht nur als "unsicher", so wie das Internet, sondern gar als "böse" bezeichnen würdest, dann hast du im Prinzip nur eine einzige Chance: Sorge dafür, dass irgendwo für dich eine Relaisstation im Internet erreichbar ist, und verbinde dich für zu dieser Station ausschließlich über ein verschlüsseltes VPN (virtuelles privates Netz), um deinen sämtlichen Datenverkehr darüber abzuwickeln.

    Nur dann kann man deinen Datenverkehr im lokalen Netz nur noch der Menge nach messen, aber deren Inhalte nicht mehr feststellen.

    Du mußt wissen, dass die allermeisten Datenübertragungen unverschlüsselt ablaufen. Deine gesamten Passworte für alle Logins sind mitlesbar. Und selbst bei Nutzung von HTTPS, bei dem man ja keine Inhalte mehr mitlesen kann, ist immer noch nachvollziehbar, welche Server du besuchst (DNS-Anfrage bzw. IP-Zieladresse der Requests sind weiterhin unverschlüsselt).

    Wenn es dir also etwas ausmacht, dass unter Umständen die gesamte Hausgemeinschaft, mindestens aber der Serveradmin, durch angelegte Logfiles mitbekommt, auf welchen zweifelhaften Servern du dich rumtreibst, bzw. dass ein dir möglicherweise nicht mehr wohlgesonnener und auf Rache sinnender Mitbewohner etwas mit deinen angefangenen Login-Daten anstellt (die beispielsweise bei EBay tausend schöne Dinge kauft, die du dann bezahlen sollst), solltest du dir vielleicht Alternativen überlegen.

    - Sven Rautenberg

    1. vielen dank für die tips. klingt ja nicht sehr vertrauenserweckend, wenn ich mir überlege, dass sogar passwörter lesbar sind.

      mir gehts ja auch nicht darum, dass ich strafbare handlungen übers netz tätige und das jemand mitbekommt, sondern einfach, dass jemand im haus die möglichkeit _hätte_ und auch wenn er die daten nicht nutzt, so doch darüber bescheid weiß, was ich tue. ein recht mulmiges gefühl.

      ok, nochmals vielen dank

      HP

  4. hi,

    zu den u.a. von Sven angesprochenen "problemen", wie passwörter im klartext übertragen und daher mitlesbar, etc.:

    die hast du - und jeder andere _ genauso, wenn du dich direkt über einen ISP wie t-online, AOL oder xy einwählst.

    allerdings hat so ein ISP auch eine datenschutzpolitik, mitarbeiter dürfen sich deinen datenverkehr allenfalls dann anschauen, wenn er der lösung von verbindungsproblemen o.ä. dient. und da drohen auch hohe strafen, wenn sich nicht daran gehalten wird.

    seit kurzem hat unser haus dsl und einige mietparteien haben ein kleines netzwerk installiert.

    da existiert zunächst mal vermutlich keine solche datenschutzvereinbarung.
    trotzdem gilt natürlich auch für die beteiligten privatpersonen, dass sie dein fernmeldegeheimnis (das dürfte doch m.E. hier zum tragen kommen) genauso zu respektieren haben.
    ob sie's aber tun ...?
    und wenn nicht, wirst du es vermutlich schwer haben, das zu beweisen ...

    es wird versucht, ein wenig kosten zu sparen, in dem man sich einen DSL-anschluss teilt.
    damit "sparst" du aber gleichzeitig natürlich auch an der sicherheit und vertraulichkeit deiner daten.

    ob das in diesem speziellen fall ein risiko ist, dass du abschätzen kannst und demnach einzugehen bereit bist, kannst nur du entscheiden.

    bedenke aber, dass es selbst unter guten freunden (und das ist hier ja offenbar noch nicht mal gegeben) immer mal wieder zu streitigkeiten kommen kann, in folge derer der eine dem anderen "eins auswischen" will.
    mir wäre das vermutlich zu "heiß".

    gruß,
    wahsaga

    --
    I'll try being nicer if you'll try being smarter.
    1. Hi,

      allerdings hat so ein ISP auch eine datenschutzpolitik, mitarbeiter dürfen sich deinen datenverkehr allenfalls dann anschauen, wenn er der lösung von verbindungsproblemen o.ä. dient. und da drohen auch hohe strafen, wenn sich nicht daran gehalten wird.

      Außerdem ergibt sich schon aufgrund der anfallenden Datenmengen eine ganz andere Lage.

      Im Mietshaus sind nur eine Handvoll Parteien beteiligt - da lassen sich die Logfiles noch relativ leicht überblicken.

      Bei einem Provider mit zigtausend oder mehr Kunden sind die Datenmengen wesentlich größer.
      Sicher lassen sich auch da die Daten eines Kunden gezielt verfolgen, aber der Aufwand ist größer.

      Ganz andere Frage: läßt es der DSL-Anbieter überhaupt zu, daß da mehrere Endverbraucher mit einem DSL-Anschluß versorgt werden?

      cu,
      Andreas

      --
      MudGuard? Siehe http://www.Mud-Guard.de/
      Fachfragen per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
      1. hallo Andreas,

        ich glaube, früher hatte die DTAG mal verboten, einen router anzuschließen. inzwischen ist es aber meiner meinung nach erlaubt.

        HP

        1. Hallo,

          ich glaube, früher hatte die DTAG mal verboten, einen router anzuschließen. inzwischen ist es aber meiner meinung nach erlaubt.

          ich hatte damals, vor ca. 3 Jahren mal an T-Online ein Brief geschrieben mit der Frage, ob ich ein Router benutzen darf...
          als Antwort bekam ich, ja das ist erlaubt

          auf verschiedenen Websiten (nicht T-Online) hab ich jedoch immer gelesen, dass dies bei T-Online verboten sein soll

          1. Hallo,

            auf verschiedenen Websiten (nicht T-Online) hab ich jedoch immer gelesen, dass dies bei T-Online verboten sein soll

            http://www2.t-online.net/dyn/c/13/00/99/1300996.html

            viele Grüße

            Axel

            1. Hallo,

              auf verschiedenen Websiten (nicht T-Online) hab ich jedoch immer gelesen, dass dies bei T-Online verboten sein soll
              http://www2.t-online.net/dyn/c/13/00/99/1300996.html

              wie gesagt, ich verwende ca. 4 Jahre einen Router...
              bei der Hotline hab ich auch immer gesgat, dass ich über ein Router ins Netz gehe, wenn die danach gefragt haben.

              1. Hello,

                auf verschiedenen Websiten (nicht T-Online) hab ich jedoch immer gelesen, dass dies bei T-Online verboten sein soll
                http://www2.t-online.net/dyn/c/13/00/99/1300996.html

                wie gesagt, ich verwende ca. 4 Jahre einen Router...
                bei der Hotline hab ich auch immer gesgat, dass ich über ein Router ins Netz gehe, wenn die danach gefragt haben.

                Es geht dabei eigentlich auch nicht um den Router. Denn wie Du dich schützt und wie Dein PC auszusehen hat, oder ob Du Deine Waschmaschine mit dem Internet verbindest, das ist relativ egal. Allerdings gibt es Verträge. Ob die in jedem Einzelfall überhaupt rechtsgültig sind, wäre zu prüfen.
                Bei der Elektrizitätsversorgung gibt es da immer noch Einschränkungen. Ich wollte den Server von Chris im Nachbarhaus aufstellen, weil ich hier keinen Platz für das laute Ding habe, und der durchlaufen muss, damit er von Spanien aus ein wenig Heimat-IPs nutzen kann. Da ist aber kein Strom, weil das Haus schon lange leersteht. Da müsste ich also extra eine Versorgung beantragen. Leitung durch den Garten ist nicht gestattet.

                Außerdem gibt es aus alten Behördenzeiten immer noch Telekommunikationsverordnungen und -Gesetze, die Dir z.B. untersagen, zwei fremde Grundstücke mittels Telekommunikationsleitungn miteinander zu verbinden. Ein Mietshaus gehört nun i.d.R. zu einem Grundstück. Da drafst Du dann soviel Leitungen verlegen, wie Dir beliebt (wenn der Vermieter oder die Eoigentümergemeinsschaft zustimmt).

                Außerdem kann ja auch kein "Betrug" vorliegen, denn Du bist berechtigt, die Leitungskapazität, die Du bezahlst, auch zu nutzen. Es ist also "lediglich" ein Vertragsverstoß, der aber den Versorger nicht schädigen kann.

                Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

                Tom

                --
                Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
                Nur selber lernen macht schlau
  5. Hello,

    des Rätsels Lösung heißt "strenge Segmentierung".

    Das geht z.B. mit mehreren Netzwerkkarten in einem alten PC mit fli4l, der als DSL-Router arbeitet.
    Da können die Leute dann aber auch untereinander i.d.R. kein Netz mehr nutzen. Das ist dann schließlich der Sinn an der Sache.

    Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

    Tom

    --
    Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
    Nur selber lernen macht schlau
    1. Moin!

      des Rätsels Lösung heißt "strenge Segmentierung".

      Und was geht dann auf dem Router ab?

      Wahrscheinlich eine separate Leitung direkt zum bequemen Loggen allen Datenverkehrs... Sprich: Deine "Lösung" ist keine.

      - Sven Rautenberg

      1. Hello,

        des Rätsels Lösung heißt "strenge Segmentierung".

        Und was geht dann auf dem Router ab?

        Wahrscheinlich eine separate Leitung direkt zum bequemen Loggen allen Datenverkehrs... Sprich: Deine "Lösung" ist keine.

        Jede Lösung ist nur so gut wie ihre Überwachbarkeit. Der Router gehört dann natürlich in einen Hochsicherheitstrakt, dessen Tür nur geöffnet werden kann, wenn die Schlüssel und die Geheimcodes aller beteiligter Parteien vorhanden sind. Aus diesem Routerraum werden die Kabel in dicken Panzerrohren aus mü-Metall direkt bis zum Nutzer verlegt.

        Geht das dann?

        Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

        Tom

        --
        Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
        Nur selber lernen macht schlau
        1. Moin!

          Jede Lösung ist nur so gut wie ihre Überwachbarkeit. Der Router gehört dann natürlich in einen Hochsicherheitstrakt, dessen Tür nur geöffnet werden kann, wenn die Schlüssel und die Geheimcodes aller beteiligter Parteien vorhanden sind. Aus diesem Routerraum werden die Kabel in dicken Panzerrohren aus mü-Metall direkt bis zum Nutzer verlegt.

          Geht das dann?

          Und wer ist Root auf dem Router? Wer schließt aus, dass Sicherheits- oder gar bewußte Lücken eingebaut wurden?

          Das ganze hat viel mit Vertrauen zu tun. Entweder macht man ein VPN bis zu einem vertrauenswürdigeren (selbstkontrollierten) Host, um seine Daten durch die feindliche Umgebung durchzuschleusen, oder man vertraut den Betreibern, dass sie nicht die Dinge tun, zu denen sie technisch fähig wären, wenn man kein VPN benutzt.

          - Sven Rautenberg

          1. Hello,

            Jede Lösung ist nur so gut wie ihre Überwachbarkeit. Der Router gehört dann natürlich in einen Hochsicherheitstrakt, dessen Tür nur geöffnet werden kann, wenn die Schlüssel und die Geheimcodes aller beteiligter Parteien vorhanden sind. Aus diesem Routerraum werden die Kabel in dicken Panzerrohren aus mü-Metall direkt bis zum Nutzer verlegt.

            Geht das dann?

            Und wer ist Root auf dem Router? Wer schließt aus, dass Sicherheits- oder gar bewußte Lücken eingebaut wurden?

            Root wird nach Verschlucken des Passwortes erschossen.

            Das ganze hat viel mit Vertrauen zu tun. Entweder macht man ein VPN bis zu einem vertrauenswürdigeren (selbstkontrollierten) Host, um seine Daten durch die feindliche Umgebung durchzuschleusen, oder man vertraut den Betreibern, dass sie nicht die Dinge tun, zu denen sie technisch fähig wären, wenn man kein VPN benutzt.

            Das bedeutet doch aber, dass z.B. ein Mitarbeiter der telecom, der einen Cisco-Router für eine ATM-Standleitung ins Internet einrichtet, auf diesen zu jeder zeit zugreifen kann, und somit den Datentransfer der Firma, die diesen Router betreiben muss, jederzeit abhören, manipulieren, umleiten oder unterbinden kann.

            Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

            Tom

            --
            Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
            Nur selber lernen macht schlau
            1. Moin!

              Und wer ist Root auf dem Router? Wer schließt aus, dass Sicherheits- oder gar bewußte Lücken eingebaut wurden?

              Root wird nach Verschlucken des Passwortes erschossen.

              Dann wird es keinen Router geben, weil niemand ihn einrichtet.

              Das bedeutet doch aber, dass z.B. ein Mitarbeiter der telecom, der einen Cisco-Router für eine ATM-Standleitung ins Internet einrichtet, auf diesen zu jeder zeit zugreifen kann, und somit den Datentransfer der Firma, die diesen Router betreiben muss, jederzeit abhören, manipulieren, umleiten oder unterbinden kann.

              Genau das bedeutet es.

              Du kennst die Geschichte mit Freenet und den zwei kritischen Freenet-Seiten? Solltest du dir mal reinziehen ansonsten: Googlesuche "Freenetbeschiss".

              - Sven Rautenberg