Sven Rautenberg: Web-Based WYSIWYG Editoren in CMS vertretbar?? (Mieses HTML)

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Moin!

Ich denke, ein WYSIWYG-Editor ist vollkommen unnötig.

Frag mal die Kunden, die sehen das vollkommen anders. Ich übrigens auch. :)

WYSIWYG hat den Vorteil, dass der Benutzer auf einfache Weise mehr Einfluß auf die Präsentation seiner Texte hat. Das Hinzufügen von Bildern beispielsweise ist nicht mehr abhängig von den Vorschriften des Templates (bitte exakt zwei Stück, eines klein, das andere groß, jeweils mit zwei Zeilen Bildunterschrift - wenn keine Bilder existieren, bitte welche aus den Rippen schneiden), sondern kann anlaßabhängig dann und vor allen Dingen dort geschehen, wo es aufgrund des Inhalts erforderlich ist. Links können auf einfache Weise hinzugefügt werden, und Tabellen lassen sich ebenfalls komfortabel erstellen.

Auf der anderen Seite hat WYSIWYG den klaren Nachteil, dass der Benutzer auf einfache Weise mehr Einfluß auf die Präsentation seiner Texte hat. Er kann sich ohne Probleme über die Design-Vorgaben hinwegsetzen und mitten im Text z.B. unverlinkte Unterstreichungen vornehmen, wilde Textstrukturen (oder auch nicht), bei denen sich uns die Zehennägel kräuseln, eingeben und insgesamt das Aussehen ziemlich uneinheitlich verhunzen, wenn man nicht aufpaßt.

Es reicht doch auch wenn unten ein paar Erklärungen und Tags aufgelistet sind. HTML ist eigentlich einfachst, und auch für einen Laien ist schnell zu verstehen dass er zum hervorheben von Text ein "<strong>" an den Anfang und ein "</strong>" an das Ende tippen muss. Dazu braucht man keine grafische Oberfläche wo man alles zusammenklicken kann.

Natürlich ist HTML relativ einfach. Aber wenn man dem Benutzer die Macht in die Hand gibt, im Prinzip HTML-Quelltext einzugeben, erkauft man das mit der Notwendigkeit, dass auch Entities eingegeben werden müssen - mindestens mal das &-Zeichen muß &amp; getippt werden, damit alles korrekt ist.

Und außerdem gibt es durchaus Benutzer, die zwar mit einem Browser umgehen und klicken können, und auch in der Lage sind, tolle Texte zu schreiben, aber die sich mit dem ganzen technischen Krams keinesfalls herumschlagen wollen. Wenn die eine Word-ähnliche Bearbeitungsumgebung vorfinden, sind sie perfekt aufgehoben.

- Sven Rautenberg