kostenlose Programme
paloncino
- meinung
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Hallo ;-)
ich bin selbst Entwickler und was ich schon immer mal wissen wollte:
Wie kommt es eigentlich, dass nun gerade Software teilweise kostenlos angeboten wird? Versteht mich nicht falsch, ich gönne jedem ein kostenloses Programm, wenn er es auftreiben kann. Mich interessiert vielmehr, wie das funktioniert. Wieso arbeiten Entwickler umsonst. Dass mal jemand privat ein Tool programmiert und es kostenlos in's Netz stellt, ist ja nachvollziehbar. ES befriedigt ja auch, wenn viele Leute die eigene Software nutzen. Aber was ist mit Software, die von Software-Herstellern kostenfrei verteilt wird? Geht es um Referenzen bzw Werbung, um teurere eigene Produkte zu verkaufen? ES gibt doch sonst auch nichts umsonst im Leben, wieso gerade Software? Wo doch jeder weiß, der selbst programmiert, wie viel Arbeit sowas ist selbst bei kleinen Tools. Entwickler sind ja nicht gerade billig im Stundensatz d.h wenn sie bezahlt werden, dann recht gut. Was mich angeht, kann ich mir wie gesagt vorstellen, kleine Tools als Werbung und Referenz kostenfrei anzubieten. Aber gute und funktional komplexe Software zu schreiben ist mein Job und wie jeder will ich Geld für meine Arbeit.
Als Beispiel fällt mir Apache ein. Da arbeiten ja ne Menge Leute dran. Wieso kostet der nichts? Man muss das ja auch mal so sehen: Würde er kommerziell vermarktet, würde das ja auch Arbeitsplätze schaffen und sich so ganz allgemein in den Wirtschaftkreislauf einfügen. Gerade in diesen Zeiten finde ich das nicht unwichtig.
So aber wird solche Software eben nicht integriert und das finde ich bedauernswert. Der einzige Vorteil ist, dass man ihn kostenfrei nutzen kann. Aber warum will man das? Man bezahlt doch auch sonst für Güter und Dienstleistungen. Ich hab das jetzt einfach mal so behauptet, weil ich es nicht besser weiß. Kann sein, dass Apache für den kommerziellen Einsatz doch etwas kostet. Das weiß ich nicht genau. Es war auch nur ein Beispiel.
Ich frage mich auch, woher die Programmierer die Zeit nehmen, kostenlose Software zu erstellen? Jeder muss doch arbeiten, um zu leben. Ich könnte es mir nicht leisten, meine Zeit für Softwareprogrammierung zu verwenden, die mir nichts einbringt.
Ich hoffe, ich bekomme jetzt keine wüsten Beschimpfungen zu hören, von wegen, dann heuer doch bei Microsoft an oder ähnliches. So will ich meine Frage nicht verstanden wissen. Es geht weniger um Kritik, als vielmehr darum ,dass ich es nicht nachvollziehen kann. Hat jemand dazu eine Idee? Eine Meinung? Würde mich sehr interessieren :-)
Danke euch!!!
Grüsse
palo
Moin,
Wie kommt es eigentlich, dass nun gerade Software teilweise kostenlos angeboten wird? [...]
Als Beispiel fällt mir Apache ein. Da arbeiten ja ne Menge Leute dran. Wieso kostet der nichts? Man muss das ja auch mal so sehen: Würde er kommerziell vermarktet, würde das ja auch Arbeitsplätze schaffen und sich so ganz allgemein in den Wirtschaftkreislauf einfügen.
Anhand des Apache-Projektes vier Erklärungsansätze:
Vorweg:
Ich kenne niemanden (na ja, genau genommen immerhin zwei oder drei, aber mit denen habe ich darüber nie gesprochen :-)), der für Apache arbeitet. Und was zur Begrifflichkeit: Kostenlose Software muss noch lange keine freie Software sein. Schau Dich mal bei der Apache Software Foundation um und studiere das Lizenzmodell.
So, nun geht's aber los:
Die Leute, die den Apache bauen, könnten auf die Idee gekommen sein, sich ihren eigenen Markt zu schaffen. Sie bauen einen Server, den, da kostenlos, jeder haben möchte. Ihn zu betreuen, zu pflegen, sicher einzurichten etc. kostet aber viel Mühe. Und dafür bezahlen die dann jemanden, der sich mit der Software auskennt - z.B. einen der Entwickler. Das ist das Öllämpchenprinzip: verschenke das Öl, verkaufe die Lampe und verdiene eben _daran_.
Auf der Makroebene: Der Apache-Server wird von vielen "Installateuren" angeboten, die allesamt untereinander im Wettbewerb stehen. Jeder kann "Installateur" werden. Eine Freie Software erzwingt - per Definition - einen freien Markt und damit marktwirtschaftliche Mechanismen bei der preislichen Entwicklung. Solange die Software frei bleibt, ist dieser Prozess nicht umkehrbar. Volkswirtschaftlich gesehen ist frei Software also eine durchaus gute Idee. Der Microsoft-Server ist damit nicht gleich böse. An dieser Firma zeigen sich aber exemplarisch die Probleme, die der Dominanz eines Herstellers volkswirtschaftlich anrichten kann: Monopole führen tendentiell zu höheren Preisen, sowohl beim Ankauf als auch bei der Unterhaltung, dem Service. Schau Dir mal die preisliche Entwicklung der Standardlösungen in der Bürosoftware an. Die Lizensen für MS-Produkte werden immer teurer. MS kann sich das als Quasi-Monopolist leisten, weil viele große Firmen faktisch keine andere mehr Lösungen sehen (wollen/können), als ihre Mitarbeiter z.B. mit NS Word arbeiten zu lassen: "Es gibt doch nicht anderes". Dass das falsch ist, muss ich hier nicht erklären. Dass der Chef dass trotzdem nicht glaubt, hat sicher mancher hier schon erlebt :-(
Dann kommt - gerade bei Servern - noch das Thema Sicherheit ins Spiel. Nur weil ein Quellcode nicht frei erhältlich ist, heißt es noch lange nicht, dass Sicherheitslücken nicht gefunden werden können; MS-Server sind da ein prima Beispiel für. Freie Software ist natürlich auch nicht frei von Sicherheitslücken. Aber sie werden in der Regel schneller geschlossen, da Fehlerquellen schneller erkannt werden können und das ändern im Quellcode - jedenfalls prinzipiell - von "jedermann" erledigt werden kann. Wie gesagt: In der Regel. Es gibt etliche Beispiele, wo auf bei freier Sicherheitslücken lange nicht erkannt wurden. Es gibt aber, und das ist eintscheident, kein Beleg, dass nicht in Quellcode verfügbare Software insoweit und deshalb sicherer wäre.
Nicht nur in dem Zusammenhang: Als Unternehmer kann ich mich, hier wird es fast wieder volkswirtschaftlich, auch auf das gewaltige Potential der Entwicklergemeide verlassen und freue mich an der großen Zahl der (Hobby-)Entwickler, die irrsinnig viel Zeit in die Verbesserung der Software (Neue Ideen ausprobieren, Lücken suche, Fehler patchen) stecken: Manpower, die ich sonst teuer bezahlen müsste. Und solange die kritische Masse da ist, ist auch Qualität sicher gestellt.
So, das in aller Kürze.
Ich könnte es mir nicht leisten, meine Zeit für Softwareprogrammierung zu verwenden, die mir nichts einbringt.
Du _kannst_ schon :-)
Ich kann es mir z.B. leisten, wöchentlich etwa 10 bis 12 Stunden mit Sport zu verbringen. Ich bekomme kein Geld dafür. Im Gegenteil, ich zahle drauf. Ich zahle 50 oder mehr Euro dafür, zusammen mit 20.000 anderen Bekloppten 42 Kilometer durch asphaltierte Innenstädte zu laufen oder über irgendwelche Alpenpässe mit den Rennrad zu gurken. Na und, andere programmieren in Ihrer Freizeit. Und mir gefällt es so :-)
Gruß
Swen
habe d'ehre
Ich kann es mir z.B. leisten, wöchentlich etwa 10 bis 12 Stunden mit Sport zu verbringen. [..] über irgendwelche Alpenpässe mit den Rennrad zu gurken.
Ich wusste gar nicht, dass Du Dich so oft in unserer Gegend rumtreibst. ;-)
Du kannst ja mal durchrufen, falls Du zufaellig in Tirol rumgurkst. Dort bin ich schneller als Du den Berg hochradelst und ich kann ja mal neben Dir herfahren und Deinen inneren Schweinehund anfeuern. :-)
man liest sich
Wilhelm
Moin,
Ich wusste gar nicht, dass Du Dich so oft in unserer Gegend rumtreibst. ;-)
Na ja, sooo oft nun auch nicht. Im Sommer war ich zum ersten Mal im Urlaub in den Alpen (in der Gegend zwischen Davos, St. Moritz, Tiefencastel auf der einen Seite und Naturns/Meran auf der anderen Seite). Vorher kannte ich Berge nur aus dem Flugzeug und aus Büchern (eine Tour auf den Säntis nicht mitgerechnet). Aber ich habe gefallen an den Bergen entdeckt. Auch wenn ich mit Ski-Fahren immer noch nicht vorstellen kann.
Du kannst ja mal durchrufen, falls Du zufaellig in Tirol rumgurkst. Dort bin ich schneller als Du den Berg hochradelst und ich kann ja mal neben Dir herfahren und Deinen inneren Schweinehund anfeuern. :-)
Ich ruf Dich an; das mach ich glatt. Aber nur, wenn Du auch mit dem Rad fährst :-)
Viele Grüße
Swen Wacker
hi,
Das ist das Öllämpchenprinzip: verschenke das Öl, verkaufe die Lampe und verdiene eben _daran_.
lampe verschenken und öl verkaufen dürfte aber auf längere sicht ergiebiger sein :-)
weil viele große Firmen faktisch keine andere mehr Lösungen sehen (wollen/können), als ihre Mitarbeiter z.B. mit NS Word arbeiten zu lassen
"_N_S Word"? der war böse :-)
gruß,
wahsaga
Moin,
lampe verschenken und öl verkaufen dürfte aber auf längere sicht ergiebiger sein :-)
Arrgh ;-)
Gut zu wissen, dass die eigenen Beiträge nicht nur gelesen sondern sogar durchdacht werden :-)
Viele Grüße
Swen Wacker
Hallo palo!
Man muss da stark differenzieren:
Es gibt z. B. kostenlose Endverbraucher-Software und die kostenpflichtige Publishing-Software besser positionieren zu können. Siehe z. B. den "Acrobat Reader". Gäbe es ihn nicht kostenlos, so würde ein Destiller kein großen Sinn machen bzw. PDF hätte sich wohl kaum so durchgesetzt.
Dann gibt es ja noch kostenlose Software, die werbefinanziert ist, wie z. B. den Web-Browser "Opera". (gibt es allerdings auch als kostenpflichtige Variante ohne Werbung)
Dann gibt es noch "freie" Software. Diese kann kostenlos sein, muss sie aber nicht umbedingt. Ein Komplettsystem z. B. aus Hardware und "freier" Software -- z. B. ein professioneller Server -- kostet Geld.
Bei "freier" Software wird auch mit dem Service und Support für die Software Geld verdient.
Z. B. gibt es auch bei einigen Projekten Fonds, die die Entwicklung finanzieren. Die Spender sind oft Unternehmen, die sich für ihre eigene Produkte etwas von der Software versprechen (Ein Server oder eine Plattform ohne gute oder ein weites Spektrum an Software, lässt sich schlecht verkaufen).
Grüsse,
Sky
Moin!
Ja, die Entwickler sind schon ein seltsames Volk... ;) Ich schätze mal, sie tun es aus Spaß, Passion, Selbstverwirklichung, Enthusiasmus, Neugier, Hilfsbereitschaft, Pioniergeist, Ehre, um die Entwicklung/Wissenschaft voran zu treiben, etc..
Gäbe es z.B. den Apache (u. PHP, Perl, MySql, u.a.) nicht umsonst, wäre das Internet heute nicht so weit verbreitet und nicht der Öffentlichkeit, bzw. breiten Masse zugänglich. Die Providerkosten wären um einiges höher, für viele vielleicht unbezahlbar.
Diesen Leute gebührt Ehre und großer Respekt! Gäbe es die OpenSource- u. Free- u. Shareware-Bewegung nicht, würde die technische IT-Entwicklung um einiges langsamer ablaufen und der Fortschritt wäre allein von finanziellen Mitteln und den global Playern (u.a. Microsoft, IBM) abhängig...
freundlichen Gruß
Danny
habe d'ehre
Gäbe es z.B. den Apache (u. PHP, Perl, MySql, u.a.) nicht umsonst, wäre das Internet heute nicht so weit verbreitet und nicht der Öffentlichkeit, bzw. breiten Masse zugänglich.
Einspruch! Fuer die Nutzung des Internet benoetige ich weder Apache, PHP, MySQL u.a. Der Hinweis auf Nichtoeffentlichkeit und Nichtzuganeglichkeit zieht hier nicht.
Was das eigene publizieren anbelangt:
Der Welt bliebe so mancher Schwachsinn verborgen.
Die Providerkosten wären um einiges höher
Was insofern schade waere, dass es dann keine Anfragen mehr gaebe, wie man bei Hostingangeboten fuer lau die eingeblendete Werbung entfernen kann. ;-)
man liest sich
Wilhelm
Hallo ;-)
ich bin selbst Entwickler und was ich schon immer mal wissen wollte [...]
Hab viele Jahre PERL Scripten und KnowHow dazu vermittelt, es hat solange Spass gemacht wie es Feedbacks dazu gab und interessante Dinge per Mail usw. kommuniziert wurden. Es kam der Zeitpunkt an dem die Seitenzugriffe (80.000 PIs / Monatl.) steil nach oben gingen, das Feedback jedoch ausblieb. Es war der Zeitpunkt wo bei mir dann auch der Spass daran zuende war. Ich habe das Glück, in einer Arbeitsumgebung zu schaffen, wo es hinsichtlich solcher Dinge außer einem Gehalt auch so etwas wie Dankbarkeit gibt - insofern habe ich die Freude am Entwickeln nicht verloren, aber für Umme da was wegzugeben und da auch noch draufzulegen, ne.
Es ist so wie bei Handwerkern, die Handwerkszeuge eines Entwicklers sind im Wesentlichen sein Knowhow, seine Fertigkeiten und Erfahrungen. Und ich kenne keinen Handwerker, der seine Werkzeuge, geschweige denn seine Produkte großzügig aus der Hand gibt.
Gruss, Rolf
Hallo, Rolf,
Es ist so wie bei Handwerkern, die Handwerkszeuge eines Entwicklers sind im Wesentlichen sein Knowhow, seine Fertigkeiten und Erfahrungen. Und ich kenne keinen Handwerker, der seine Werkzeuge, geschweige denn seine Produkte großzügig aus der Hand gibt.
na, das hat sich aber schon mal so angehoert, als ob Du wegen den superboesen Softwarepatenten Deine Sammlung zugemacht hast. ;-)
Was ich uebrigens schade finde.
BTW - hast Du schon mal einen Hammer kopiert? Naeh, wir sind keine Handwerker, wir sind Architekten. ;-)
Gruss (auch an die werte Gemahlin),
Ludger
Hi Ludger,
Es ist so wie bei Handwerkern, die Handwerkszeuge eines Entwicklers sind im Wesentlichen sein Knowhow, seine Fertigkeiten und Erfahrungen. Und ich kenne keinen Handwerker, der seine Werkzeuge, geschweige denn seine Produkte großzügig aus der Hand gibt.
na, das hat sich aber schon mal so angehoert, als ob Du wegen den superboesen Softwarepatenten Deine Sammlung zugemacht hast. ;-)
Das kommt dem hinzu. Was die Perlbase betrifft, die bleibt solange geschlossen bis hinsichtlich Softwarepatente eine Entscheidung gefällt wird. Das heißt dann: entweder geht es weiter oder nicht.
Was ich uebrigens schade finde.
Ich nicht, weil: ich kann damit nach wie vor arbeiten ;-)
BTW - hast Du schon mal einen Hammer kopiert? Naeh, wir sind keine Handwerker, wir sind Architekten. ;-)
Genau das ist ja die crux bei Software und Quellcoderessourcen. Einem Bild kann ich meinen Stempel aufdrücken - einem Script nicht. Wenn ein Script einmal verkauft ist, isses weg.
Gruss, auch an Deine Fam., Rolf
hi,
Als Beispiel fällt mir Apache ein. Da arbeiten ja ne Menge Leute dran. Wieso kostet der nichts? Man muss das ja auch mal so sehen: Würde er kommerziell vermarktet, würde das ja auch Arbeitsplätze schaffen und sich so ganz allgemein in den Wirtschaftkreislauf einfügen. Gerade in diesen Zeiten finde ich das nicht unwichtig.
So aber wird solche Software eben nicht integriert und das finde ich bedauernswert.
gut, lassen wir den apachen 25.000 euro kosten.
deine firma braucht jetzt unbedingt einen, wo soll sie das geld hernehmen?
na gut, dann müssen wir halt den paloncino feuern, wenn wir dessen jahresgehalt einsparen, können wir uns den apachen leisten.
und der paloncino sitzt jetzt zu hause und freut sich, dass der apache endlich in den wirtschaftskreislauf integriert ist und arbeitsplätze schafft ...
gruß,
wahsaga
Hi,
[...]Man muss das ja auch mal so sehen: Würde er kommerziell vermarktet, würde das ja auch Arbeitsplätze schaffen und sich so ganz allgemein in den Wirtschaftkreislauf einfügen. Gerade in diesen Zeiten finde ich das nicht unwichtig.
Du hast eine Frage gestellt, die mich auch sehr interessiert. Eigentlich duerfte es keine freie Software geben. Da wird unentgeltlich Leistung gebracht und die Motivation der Leistungserbringer ist unklar. Da muss Ideologie im Spiel sein! ;-)
Gruss,
Ludger
Die Frage könnte man sich ja auch stellen, warum es soviele Leute, gibt, die in den diversen Foren Fragen von anderen beantworten. Ich denke, daß die wenigsten dafür Geld bekommen. Vermutlich sind es auch die selben Beweggründe, warum Leute kostenlos Software entwickeln. Einerseits, weil es ihnen Spaß mach, sie sich profilieren wollen usw. Jeder, der stundenlang sich Probleme anderer annimmt und versucht, deren Probleme zu lösen, kennt wenigstens einen der Beweggründe.
Hi Palo!
Die Frage habe ich mir auch mal gestellt.
Ich habe damals noch Programme mit Visual Basic geschrieben, war stolz auf mein Programm und habe natürlich nicht den Quelltext freigegeben (damals wusste ich noch nichts von Open Source und Linux).
Das ist auch erstmal das natürlichste Verhalten und völlig normal!
Die meisten Programme habe ich aber wieder gelöscht.
Was wäre gewesen, wenn ich diese Tools (mit Sourcecode) online gestellt hätte?
Sicher wären die meisten für andere sinnlos gewesen, unter anderem habe ich nämlich einen Trojanisches Pferd geschrieben (für meinen Informatiklehrer) um zu demonstrieren, wie einfach es ist ein solches Programm zu schreiben.
Nach wenigen Stunden hatte ich (mit Visual Basic!) auf einfachste Art und Weise einen Server und einen Clienten geschrieben, und mit dem Clienten konnte man auf den Server zugreifen und auf diesem das CDRom-Laufwerk öffnen und schließen lassen.
Und es hat richtig Spaß gemacht damit die Leute in der Mediothek ein wenig zu nerven *ggg*
Hätte ich den Quelltext veröffentlicht, hätten andere jede Menge Funktionen implementieren können, wie z.B. das auslesen von Dateien und eine PC-Fernsteuerung.
Ich habe es nicht veröffentlicht, und bald hatte ich keine Lust mehr daran.
Also habe ich es wieder gelöscht.
Natürlich ist ein in Visual Basic programmiertes Trojanisches Pferd kein Meisterwerk, aber es reicht aus um programmieren zu lernen.
Dann habe ich für unsere Schule ein Video-Archivierungs-Programm geschrieben, das die Daten aus einer XML-Datenbank liest und wo Lehrer sich die Videos ausleihen können. Das war mein größtes Projekt zu der Zeit.
Dieser Quelltext liegt nun auf einer CD in der Schule, damit das Programm später von anderen überarbeitet werden kann (und verbessert...).
Würde ich das Programm zum Kauf anbieten, würden sich die Leute mehrmals überlegen ob sie es kaufen, da es sehr einfach geschrieben ist - ein paar würden es tun.
Aber was schreibe ich hier alles, es wird zu lang! ;-)
Jedenfalls kannst du dir das größte programmiertechnische Projekt der Welt anschauen: Stichwort Linux.
Dort gibt es tausende kleine Programme, die alle ihre spezielle Aufgabe erfüllen.
Die meisten wurden unter der GPL veröffentlicht, d.h. z.B. der Quelltext muss öffentlich gemacht werden.
Weißt du wieviele Programmierer daran arbeiten?
Ich weiß es auch nicht.
Aber es geht in die Millionenhöhe.
Selbst wenn du nur ein winziges Programm schreibst treibst du damit die Gemeinschaft voran.
Beweggründe? KDE z.B. wurde von mehreren Entwicklern programmiert, ihr Ziel war den Monopolisten Microsoft vor ein ernstes Problem zu stellen: Sie programmierten einen freien Desktop für Linux (und viel mehr...).
Außerdem verdienen die meisten von Ihnen heute sehr viel Geld, allerdings bei kommerziellen Firmen die z.B. Support anbieten. Oder sie programmieren auf Rechnung ein paar Programme.
Und die ernstzunehmenden Firmen schauen mittlerweile, welche Programmierer an welchem Programm beteiligt waren. Je besser dein Programm, desto eher steigen deine Chancen bei den Firmen...
Du siehst es gibt genügend! ;-)
Ich werde bald selbst zu dieser Community dazugehören.
Nicht indem ich Programme für Linux schreibe, sondern ich erstelle momentan eine Seite rund um Linux (ja ich weiß dass es bereits millionen gibt).
Aber sieh es mal so: Du leistest einen kleinen Teil zu einem riesigen Projekt, und vielleicht werden irgendwann einige Leute sagen:
Hey das Programm von DEMundDEM ist doch wohl super! Wieso er das wohl kostenlos geschrieben hat? ;-)
So ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim durchlesen.
Have a lot of fun... :-D
Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/
Hallo.
Den einen oder anderen Grund möchte ich auch noch nennen:
Kostenloser Software wird eher verziehen, dass sie Fehler enthält. Denn das Gefühl, betrogen worden zu sein, weil etwas teuer erstandenes nicht wie erwartet funktioniert, entfällt bei kostenloser Software. -- Beziehungsweise tritt es erst bei Software auf, in die ob ihrer Komplexität man viel Zeit investiert hat oder die erheblichen Schaden verursacht beziehungsweise nicht wie angepriesen vermieden hat.
Dadurch lässt sich eine Software viel leichter in die Richtung weiterentwickeln, die der Entwickler im Kopf hat, statt ständig den Kundenwünschen und -kritiken hinterherzulaufen. Ein prominentes Beispiel für ein aus diesen Beweggründen entstandenes Projekt ist http://typo3.org/.
Weiterhin kommt für viele gar nicht in Frage, sich eine bestimmte Software zu kaufen, weil sie vielleicht nur eine Teilfunktion benötigen oder die Software nur für einen kurzen Zeitraum einsetzen wollen.
Da der Nutzer von heute aber vielleicht der Kunde/Werber/Auftraggeber/Vermittler von morgen ist, kann sich kostenlose Software durchaus rentieren.
MfG, at
Hallo,
okay! Dann danke ich euch für die angeregte Diskussion. Es waren einige Denkanstösse dabei und einige Argumente sind mir so noch nicht in den Sinn gekommen. Letzlich hat das ganze ja eine eigendynamik, soll heissen, egal wie ich oder ihr es seht - es entwickelt sich ohnehin selbstständig. Viel beunruhigender als dieses Thema ist, was ich letzhin las im Net. ES gibt jetzt schon eine Software, die komplette Programme schreibt. ALso nicht teilweise oder irgendein Assistent oder so. Nein, die Software programmiert die Software(hää?)
nach UML Modell eigenständig. Und das auch noch fehlerlos *heul*.
Das ist kein Scherz. Mir fällt der Name von dem Teil leider nicht mehr ein. Hoffentlich setzt sich sowas erst durch, wenn ich in Rente bin ;-)
ALles Gute
palo
Hi,
Das ist kein Scherz. Mir fällt der Name von dem Teil leider nicht mehr ein. Hoffentlich setzt sich sowas erst durch, wenn ich in Rente bin ;-)
irgendwas mit "J" vielleicht? ;-)
Gruss,
Ludger
Hallo,
Servus!
okay! Dann danke ich euch für die angeregte Diskussion. Es waren einige Denkanstösse dabei und einige Argumente sind mir so noch nicht in den Sinn gekommen. Letzlich hat das ganze ja eine eigendynamik, soll heissen, egal wie ich oder ihr es seht - es entwickelt sich ohnehin selbstständig. Viel beunruhigender als dieses Thema ist, was ich letzhin las im Net. ES gibt jetzt schon eine Software, die komplette Programme schreibt. ALso nicht teilweise oder irgendein Assistent oder so. Nein, die Software programmiert die Software(hää?)
nach UML Modell eigenständig. Und das auch noch fehlerlos *heul*.
Das ist kein Scherz. Mir fällt der Name von dem Teil leider nicht mehr ein. Hoffentlich setzt sich sowas erst durch, wenn ich in Rente bin ;-)
Dann werden ja jede Menge Programmierer arbeitslos, und die die dafür kein Geld verlangten haben dann zumindest den Vorteil nicht durch diese Software *ersetzt* zu werden.. ;-)
Es ist einfach ein Programm zu schreiben das selbststandig andere Programme schreibt (hat man es einmal gestartet). Die Frage ist ob du das Ergebnis auch verwenden kannst...
cu
Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/
Hallo,
Nein, die Software programmiert die Software(hää?) nach UML Modell eigenständig.
da hab ich aber meine berechtigten zweifel. ich habe von dem konzept auch schonmal gehört, aber ich meine mich zu erinnern dass es sich dabei um eine bibliothek von design patterns handelt, die von der software auf knopfdruck baukastenartig zusammengesetzt werden. ist letzten endes nichts anderes als das was du mit entwicklungsumgebungen wie jbuilder oder dem visual studio seit jahren machst, nur dass das ganze halt nicht nur die gui-ebene umfasst. auf eine software, die tatsächlich etwas _neues_ schafft, der du z.b. sagst 'entwickele mir ein programm zur quadratur des kreises' und die dir dann den fertigen quellcode ausspuckt werden wir weiterhin warten müssen.
das prinzip hat john von neumann schon 1945 beschrieben und theoretisch funktionierts glaub ich auch (grundlagen rechnerarchitektur - ist lange her...), aber softwareentwicklung ist in erster linie ein kreativer prozess und das kann keine maschine.
gruss aus berlin, volker
Hi,
das prinzip hat john von neumann schon 1945 beschrieben und theoretisch funktionierts glaub ich auch (grundlagen rechnerarchitektur - ist lange her...), aber softwareentwicklung ist in erster linie ein kreativer prozess und das kann keine maschine.
war's nicht der Babbage im vorletzten Jhd.?
Gruss,
Ludger