Tim Tepaße: "Richtige" Farbdarstellung im Computer, speziell in Browsern

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Hallo,

gestern bin ich zufällig auf diese Webseite gestoßen:
http://www.color.org/version4html.html

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Ich warte solange, bis ihr Sie besucht und geguckt habt, ob Euer Browser es richtig oder falsch macht.

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Fertig? Gut. Was wird da gemacht? Auf der Webseite ist ein Bild, das aus vier Einzelbildern zusammengesetzt wird. Jedes Einzelbild hat aber ein anderes sogenanntes Farbprofil. Das heißt, die Farben befinden sich in einem anderen Farbraum und Informationen über diesen Farbraum werden mit dem Profil mitgeliefert. Diese Informationen werden benötigt, um die Farben dem Profil entsprechend "richtig" auf dem Monitor darzustellen. Wenn nicht, dann kommt es zu Farbverfälschungen, die Ihr sicherlich beobachtet habt.

Mich hat verwundert, daß unter allen hier getesteten Browsern Safari der einzige ist, der es richtig macht. Als einziger Browser wertet er die Profilinformationen aus und stellt die Farben "richtig" dar. Kunststück: Safari kann auf die Technologie ColorSync zurückgreifen, die Apple ins Betriebssystem integriert hat, natürlich weil zu seinen Kernzielgruppen auch die Grafikfuzzies gehören.

Trotzdem verwundert mich, daß andere Browser nicht nur Probleme mit ICC Profilen der Version 4, sondern auch schon mit Profilen der Version 2 haben. Man denkt gemeinhin, Farbe sei eigentlich ein gelöstes Problem. Es gibt verschiedene Farbräume und mit mehr oder minder komplizierten Umrechnungen kann man Farbwerte von dem einen in den anderen Farbraum umrechnen, soweit sie sich überschneiden. Aber im Endeffekt habe ich das bisher immer unter laaaaangweilig abgehakt, auch, weil ich nicht so der grafische Typ bin.

Aber da steckt doch mehr hinter, als man gemeinhin denkt. Und hier bin ich dann auf Wissenslücken von mir gestoßen, wie das dann tatsächlich in der Praxis aussieht. Geben die Browser direkt ein Bitmap mit Pixeln mit tatsächlichen Farbtönen für den Bildschirm zurück oder dekodieren sie nur die verschiedenen Formate und überlassen das Umrechnen gemäß des Profils und des Bildschirms dem Betriebssystem? Beachten gängige Browser wirklich nur den RGB-Farbraum in Bildern? Wie kann es sein, daß doch relativ moderne Browser wie Opera oder halbwegs moderen Betriebssystem wie Windows oder diverese aktuelle Linuxe so etwas nicht beachten? Alldieweil sich ja Adobe unter Windows ein zweites Standbein geschaffen hat und Gimp ja auch nicht so ganz schlecht ist (läßt man mal die Bedienung beiseite).

Eine zugegeben nicht wirklich angestrengte Recherche im Web hat mir da nicht so wirklich viel Informationen gebracht. Allerdings sollte es doch eigentlich genügend hobby-, semi- und ganz-professionelle Grafikleute geben, daß man da entsprechende Informationen finden kann, ohne sich gleich durch technische Spezifikationen wühlen zu müssen. Hat da jemand Links oder Verweise? Ein SELFCOLOUR, eventuell?

Tim