Sven Rautenberg: Warum W3C-konformes HTML?

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Moin!

Niemand bei Verstand macht heute Webseiten für spekulative Zukunftsbrowser, sondern für die Browser, die die *potentiellen Kunden* nutzen. Jedenfalls im kommerziellen Bereich - privat kann jeder machen, wie es *ihm* gefällt.

Mir gefällt an deinen Antworten im gesamten Thread nicht, dass du diesen Absolutheitsanspruch an den Tag legst.

Die vernünftige Herstellung von Webseiten produziert selbstverständlich möglichst validen Code. Und sie berücksichtigt natürlich die existierenden Browser, aber valider HTML-Code hat hinsichtlich der Unterschiede zwischen Browsern absolut keinen Unterschied. Die Probleme, auch mit zukünftigen Browsern aus dem Hause Microsoft, liegen einzig in der Interpretation von CSS.

Deshalb setzen verantwortungsbewußte Seitenersteller sowohl validen HTML- als auch CSS-Code ein, der per Standard-Definition so aussehen soll, wie gewünscht, und der auch im IE so aussieht, wie gewünscht.

Hätte der IE nur 0,5% Marktanteil, würde sich hier niemand über Sinn oder Unsinn von validem HTML- und CSS-Code aufregen, sondern es einfach machen. Die Konkurrenz von Mozilla, Opera, Konqueror, Safari etc. hält sich an die Standards - wenn Probleme auftreten, und der Code ist nicht valide, ist das der erste Verbesserungspunkt, erst bei validem Code kann man überlegen, ob der Browser nicht einen Bug hat.

Beim IE hingegen wird - mit zugegeben recht "intelligent" wirkenden Korrekturroutinen - einfach jeder Müll zu einer Seite verwandelt, die zufällig meist so aussieht, wie der Autor sich das gedacht hat - ob andere Browser damit zurecht kommen, ist aber mitnichten garantiert. Ob der IE 7 damit zurecht kommt - man wird sehen...

Deshalb: Was macht guten Code einer Website aus?

  • Er ist valide (grundlegende Bedingung)
  • Er ist semantisch, nutzt also mindestens mal Überschriften, Absätze, Aufzählungen zur Kennzeichnung des Inhalts
  • Er ist intelligent aufgebaut - insbesondere das Zusammenspiel von HTML und CSS sollte so schlau funktionieren, dass man Umbauten auch an statischen Seiten in vernünftig kurzer Zeit durchführen kann, beispielsweise anhand einer existierenden Seite sehr schnell eine weitere erstellen.

Bei der Vorbereitung ist mir unter anderem aufgefallen, dass keine der Referenzseiten des vom Werber

Warum Werbeagenturen keine guten WWW-Seiten schreiben können

für die Umsetzung vorgeschlagenen Büros validen Code aufweist

Wenn Seiten invalide sind, schaue ich mir auch an, was der Validator für Probleme anzeigt. Wenn er in HTML 4.01 meckert, dass <meta> nicht im Body vorkommen darf, und der Grund ein <meta /> im Head ist, dann halte ich das für tolerierbar. Fehlen bei allen Bildern die alt-Attribute - geht auch ok. Gibt es böse Tabellenwüsten mit Verschachtelungsfehlern - nicht mehr ok.

Validität ist also tatsächlich kein automatisches Gütesiegel für gute Leistung, aber es ist ein Punkt auf der Prüfliste und sorgt für ein rundes Bild (sofern der Rest auch stimmig ist).

- Sven Rautenberg

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