Hallo Manuel,
Mal angenommen in diesem Fall wäre alles jurstisch Korrekt zugegangen, so wäre ein Gericht entweder gezwungen, Recht zu beugen oder ein Todesurteil auszusprechen.
Der Gouverneur hat aber wohl das Recht ohne direkte juristische Begründung zu Begnadigen. Ich kenne das US-Recht nicht, aber das hat in der Berichterstattung noch nie irgendwie eine Rolle gespielt.
Er hätte also eine Hinrichtung verhindern können und dabei lediglich seine Wiederwahl riskiert. Das ist in meiner Etik nicht sehr weit weg von Mord aus niederen Beweggründen. Die sicher richtige Aussage "Das US-Recht ändert sich dadurch erst einmal auch nicht." ändert nichts an der persönlichen Verantwortung für ein einzelnes Leben.
Richter und Geschworene würde ich allerdings auch nicht vollständig in Schutz nehmen. Ihnen drohen auch keine ersthaften Konsequenzen für ein formales Fehlurteil (Lebenslänglich statt Todesstrafe), die es rechtfertigen würden, sich nicht über formales Recht hinwegzusetzen.
Grüße
Daniel