Moin!
Moin!
Woher willst du wissen, wo der Leser anfängt, deinen Text zu lesen?
Wenn man befürchten muß, dass der Leser den Textanfang nicht findet, hat man sowieso ein Übersichtsproblem.
Wie kommst du darauf, dass der Leser den Textanfang nicht findet? Vielleicht interessiert er sich nur für einen Abschnitt oder gar nur einen Satz?
Und das gleiche Problem hat jeder Text. Woher will man wissen, dass jemand die Figur "Harry Potter" kennt, wenn er nur das letzte Kapitel der aktuellen Bücher liest? Da müßte man doch eigentlich auch bei jedem Auftauchen des Namens eine Erklärung bereitstellen. Das tut man aber auch nicht.
Das Argument mit dem Lesebeginn ist also nicht sonderlich stark. :)
Und an dieser Stelle stellst du dir selbst eine Falle ;-) Man darf HTML-Dokumente, die ein Labyrinth bilden, nicht mit Büchern vergleichen, die linear zu lesen sind.
Diese Annahme, dass Web-Dokumente ihre eigene für jeden individuelle Lese-"Linearität" entwickeln, begründet das Bedürfnis an Mehrinformationen, als es der Fall im klassischen Sinne ist (Bücher, Zeitschriften).
[...]
Ich verstehe es wirklich nicht, warum "vernünftige Menschen", die durchschnittlich intelligent sind, Probleme haben, eine gepunktete Linie unter einer Abkürzung zu ignorieren?
Es geht nicht um das Ignorieren. Es geht um die optische Anziehungskraft, die so eine Linie ausübt. "Unterstrichenes ist ein Link" - das lernt man schon gleich beim ersten Webkontakt - erst recht weiß man es als erfahrener Nutzer.
[...]
Das sind nun aber wieder zwei Paar Schuhe :-) Genauso, wie man Inhalt von der Gestaltungsform trennen soll (oder Content vom Layout ;-)), sollte sich das Prinzip eigentlich auch in deiner Argumentation wiederfinden. Leider ist es nicht so. Du kritisierst scheinbar nicht die Auszeichnung an sich. Vielmehr übst du Kritik an der Fromatierung dieser Auszeichnung. Solltest du lediglich die Erscheinungsform kritisieren, könnte ich dir unter Umständen Recht geben. Beharrst du allerdings weiterhin darauf, dass man semantisch nicht alles auszeichnen soll, was semantisch auszuzeichnen wäre, muss ich heftigst protestieren ;-) Schließlich ist bzw. eine Abkürzung im _semantischen_ Sinne. Also werde ich es weiterhin als eine Abkürzung auszeichnen. Was man gegebenfalls unterlassen könnte, ist die verwendung des title Attributs.
Es gibt durchaus Absätze, in denen buhlen innerhalb von sieben Zeilen eine Vielzahl von Hervorhebungen um die Gunst des Lesers:
Noch mal: Es geht nicht um die visuellen Hervorhebungen, sondern um die semantische Auszeichnung!
<p>
Beide Techniken -- sei es
<acronym title="What you see is what you get" lang="en" xml:lang="en">WYSIWYG</acronym>
oder sei es
<acronym title="What you see is what you mean" lang="en" xml:lang="en">WYSIWYM</acronym>
-- erlauben es dem Laien, ein
<span xml:lang="en" lang="en">Web</span>
-Dokument ohne jegliche Kenntnisse von
<abbr title="Extensible Hypertext Markup Language" lang="en" xml:lang="en">(X)HTML</abbr><strong>Syntax</strong>
zu erstellen.
<strong>In beiden Fällen</strong>
aber muss von dem Anwender verlangt werden, dass er sich mit der Materie auseinander gesetzt und > die Bedeutung von
<em>strukturierten Dokumenten</em>
verstanden hat, will er
<strong>valide</strong>,
<strong>sowohl semantisch wie auch logisch schlüssige</strong>
und somit
<strong>zugängliche</strong>
Dokumente erstellen.</p>
Statistik:
1 Absatz
2 Sätze
64 Worte
davon
3 als Abkürzung (2x acronym, 1x abbr)
12 als <strong>
Ich sehe dort nur fünf:
1. <strong>Syntax</strong>
2. <strong>In beiden Fällen</strong>
3. <strong>valide</strong>
4. <strong>sowohl semantisch wie auch logisch schlüssige</strong>
5. <strong>zugängliche</strong>
2 als <em>
Dort sehe ich auch nur eine:
1. <em>strukturierten Dokumenten</em>
Summe 17 Worte
Anteil am Text: 26%
Ändert sich dann aber auch. Ist aber schlußendlich auch egal. Denn auch wenn es so wäre -- wenn es semantisch/logisch richtig ist, wäre es kein Verbrechen. HTML-Auszeichnungen sind auch Informationen. Und man soll eher froh sein, dass man 74% von Metainformationen, die man in einem ASCII Text hätte im Fließtext schreiben müssen, in entsprechenden HTML-Tags unterbringen kann!
Beispiel:
Beide Techniken -- sei es WYSIWYG (englisch für: What you see is what you get)
oder sei es WYSIWYM (englisch für: What you see is what you mean) erlauben es dem Laien, ein
Web-Dokument ohne jegliche Kenntnisse von (X)HTML (englisch für: Extensible Hypertext
Markup Language)
Ich glaube nicht, dass die Klammerung für besseren Lesefluß sorgt. Natürlich könnte man es mit Fußnoten regelen, aber stören diese den Lesefluß nicht viel mehr? Vor allem dann, wenn man wirklich die Bedeutung nachschlagen will?
Außerdem die erste Zeile noch gesperrt gesetzt.
Hat nichts mit der Auszeichnung zu tun.
Ein Viertel deines Textes hier ist also wichtiger, als der Rest des Textes. Wobei es dabei auch noch drei (vier mit der Sperrzeile) unterschiedliche Wichtigkeitsebenen zu geben scheint.
Hier beziehst du dich auch nur auf die Formatierung.
Auch wenn der Anteil nicht stimmt, man schafft 76% von Meta-Informationen so geschickt unterzubringen, dass sie einerseits so wenig wie möglich den Lesefluß stören, andererseits sich jedoch bei Bedarf abrufen lassen.
- Sven Rautenberg
MfG Martin