Swen Wacker: Das Fest der Liebe!

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Moin,

... ob das System mit der Kirchensteuer und die Rolle der Kirchen in diversen gesellschaftlichen Gremien noch gerechtfertigt ist. Die Frage ist zum Beispiel, wer es wagt, dieses heiße Eisen politisch anzufassen.

Ja, füchterlich, dieser unnötige Verwebung von Staat und Kirche. Dabei gibt es so nette Alternativen, von denen alle was hätten: Umstellung der (direkten, an die Einkommensteuer gebundene) Kirchensteuer auf eine indirekte Steuer. Das hätte den Vorteil, dass Kirchens nicht immer anfängt, leise aber vernehmlich sowie ziemlich unchristlich rumzustöhnen, wenn die Einkommensteuer gesenkt wird (die Kirchensteuer wird nach der Einkommensteuer bemessen). Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir zwei Prozentpunkte des Umsatzsteueraufkommens (das sind ca 16 Mrd. Euro und entspricht in etwa dem doppelten Aufkommen an Kirchensteuer) nicht auf den Staat (Bund, Länder, Kommunen) verteilen, sondern beiseite legen. Dieses Geld wird dann nach Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung auf die Kirchen verteilt. Der Anteil für die nicht konfessionell gebundenen Bundesbürger wird den Länder für kulturelle oder vergleichbare Aufgaben zur Verfügung gestellt. Das wäre dann keine neue Steuer. Es bräuchte kein neues Erhebungsverfahren. Die Finanzämter und die Arbeitgeber wären bei der Berechnung der Lohn-/Einkommensteuersteuer leichter davor. Die Arbeitnehmer zahlen weniger Steuern. Kirche und Staat sind zwar immer noch ein wenig verqickt, was den Einzug der Steuern angeht, aber nur noch minimal. Und die "neue" "Kultursteuer" würd auch Geld von denen abschöpfen, die nicht gläubig sind und es (jedenfalls in meinen Augen) sinnvollen Ausgaben zuführen. Zugleich könnten bisherige (steuerliche) Subventionierungen der Kirchen wegfallen.

Der katholischen Kirche dürften der Mangel an Demokratie, die fehlende Gleichberechtigung und die politische Haltung in vielen Fragen Probleme machen, bei den Protestanten ist das Interesse der Gläubigen an den nüchternen Gottesdiensten immer geringer, nur noch bei besonderen Anlässen zeigen sich Gemeindemitglieder in der Kirche.

Die Menschen verspüren kein Interesse an der Kirche. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob das "früher" anders war. Oder ob seinerzeit das Interesse in gewissewm Umfang nur geheuchelt war, da ohne den regelmäßigen Gang zur Kirche weltliche "Strafen" (Missachtung, Benachteiligung) zu befürchten waren. Dann wäre der Besucherandrang ohne diesem gesellschaftlichen Druck also nur auf das tatsächlich interessiert Maß zurückgegangen?! Na und? Ist doch nicht schlimm, finde ich. also mir persönlich ist es ziemlich egal, ob ich mit einer Mehrheit in der Bevölkerung oder als Minderheit vor mich hin glaube - solange ich aufgrund des Minderheitenstatus keine Repressalien fürchten muss.

Was nach wie vor gefragt ist, sind christliche Schulen, die oft sehr erfolgreich arbeiten.

Jepp, das ist hier in Kiel zum Beispiel der Fall. Unsere Tochter wäre fast dorthin zur Schule gegangen, Freudne von uns haben Kinder dort und sind restlos zufrieden. Allerdings ist das Motiv nicht immer in erster Linie, eine besonders christliche Erziehung in der Schule zu gewährleisten. Das gemeinsame Gebet ist keine Pflicht und die Zugehörigkeit der Eltern zu einer Konfession keine unabdingbare Voraussetzung, wie man vielleicht glauben könnte. Die christliche Schule hier in Kiel (Grund-, Haupt- und Realschule, Gymnasium ist IIRC in Gründung) macht schlicht und ergreifend eine guten Unterricht mit kompetenten Lehrern in sinnvoller Klassengröße. Das sind ja nun eher weltliche Dinge.

Gott stört dieses Getue nicht.
Du scheinst da ja gute Kontakte zu haben *g*

Na ja, ich muss zugeben, dass Gott noch nicht wirklich mit mir geredet hat :-) Ich erwarte das aber auch nicht unbedingt. Ich denke mir das so: Ein Glauben, der an einer real existierenden Form der Kirche scheitert, wäre ziemlich dünn. Das wäre ja so, als ob man die Grundidee des Sozialismus oder des Kommunismus letztendlich und abschließend an seinen real existerenden Ausprägungen des letzten Jahrhunderts messen würde ;-)

Viele Grüße

Swen Wacker

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Stefano Albrecht
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    Was für eine Festzeit?

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      Das Fest der Liebe!

      Stefano Albrecht
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