Hallo,
ich habe den Eindruck, dass die Diskussion um die Todesstrafe, die hier angesprochen wurde, haarscharf am Wesentlichen vorbeigeht.
Es ist Aufgabe des Staates seine Bürger zu schützen, d.h. dass es möglichst wenig Mord und Totschlag gibt. Es hat sich aber erwiesen, dass Rache und Abschreckung diesem Ziel nicht dienen.
Wie der Staat mit seinen Bürgern umgeht, so tun die Einzelnen das auch miteinander. Und wenn es (wie in den USA) Konsens ist, was nichts taugt wird weggemacht, und wenn das dann noch täglich auf dem Marktplatz oder im Fernsehen vorgeführt wird, dann verfestigt sich diese Geisteshaltung, dann machen das die Einzelnen halt auch so. Das ist m.E. der tiefere Grund für die hohen Mordraten in den USA.
Da ist mir unser mitteleuropäische Weg lieber, wo der eine oder andere Mörder im Zweifel schon mal etwas lasch bestraft wird und weder Rache noch Abschreckung im Mittelpunkt stehen. Es soll sich halt _nicht_ in den Köpfen breitmachen, dass der, der nichts taugt, auch kein Recht auf Leben hat und weggehört, damit nicht irgendwer, der meint, dass er das entscheiden kann, dann irgendwann auch auf mich draufhaut.
Beide Konzepte haben ja etwas für sich, aber unser Weg schützt mich wohl besser.
Die Opfer bzw. deren Angehörige sehen das selbstverständlich anders, weil sie im Interesse des Allgemeinwohls mit ihren an sich berechtigten Rachegedanken allein fertig werden müssen.
Gruß
Hans35