Hallo Sven,
Da wird ein Mensch auf brutalste Art und Weise um sein Leben gebracht, und wir machen uns Sorgen um die Täter? Was ist die nächste Stufe dieser Entwicklung?
Selbstverständlich muß man sich Sorgen um den Täter machen. Denn vom Opfer geht für die Gesellschaft üblicherweise keine Gefahr aus - bei verstorbenen Opfern erst recht nicht.
In diesem Falle reden wir aber von der Sorge um und für die Gesellschaft. Ich sprach von der Sorge um den Täter.
Der Täter aber lebt weiter. Mit ihm muß man irgendwie umgehen, man wird ihn nicht einfach los, indem man ihn für immer wegschließt. Denn selbst das ist ja keine Garantie, dass der Mensch nicht irgendwann wieder auftaucht - und sei es, dass er flüchten kann.
Natürlich muss man mit dem Täter umgehen. Die Frage ist doch wie das geschehen soll. Ich finde es ist ist einiges in Schieflage geraten, wenn postuliert wird, Strafe sollte einzig und allein der Resozialisierung des Täters dienen. Mir persönlich wird der hier der Fokus zu sehr auf den Täter gelegt. Ich denke Strafe sollte auch
- Abschrecken (ich glaube nicht daran, daß Strafe keine abschreckende Wirkung hat)
- Den Hinterbliebenen - sofern überhaupt möglich - Genugtuung verschaffen (wenn jemand meinen Freund tot schlägt, und dann die Aussicht hat nach 6 Jahren wieder frei zu kommen, dann ist das ein weiterer Nackenschlag für mich).
Ohne radikal klingen zu wollen: es gibt für mich einfach Straftaten, mit denen man sich jegliches Recht auf Resozialisierung verwirkt hat.
Grüße
Xenophon
Vaya con Tioz!