Hallo Mathias,
Sie dürften (...) eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, zumindest halte ich das für wahrscheinlich.
Und was würdest du daraus für eine Konsequenz ziehen?
Schwer zu beantworten. Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass es Menschen gibt, die dauerhaft eine Gefahr für die anderen darstellen, und ich würde es für richtig halten, sie dauerhaft wegzusperren.
Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung, das gibt es ja durchaus auch in unserem Justizsystem. Das mag in wenigen Ausnahmefällen, insbesondere im Bereich von Triebtätern auch die einzige Lösung sein. Meines Wissens muss aber auch da regelmäßig überprüft werden, ob die tatsächliche Notwendigkeit für die Sicherungsverwahrung noch besteht, und auch das finde ich gut.
Ich denke wirklich, das Einzige, was uns -wenn auch nur in Minischritten- weiterbringt, ist der Glaube an das Gute im Individuum wie in der Gesellschaft, auch wenn dieser Glaube häufiger enttäuscht als erfüllt wird.
Der Glaube, schön, an das Gute im Individuum, klingt auch nicht schlecht, aber ob das Individuum, was immer das sein mag, anthropologisch mit etwas Gutem ausgestattet ist, dürfte etwas schwer zu beweisen sein. Gut und böse sind soziale Kategorien und deshalb kann man moralische Werte, wenn überhaupt, nur gesellschaftlich gewinnen, auch wenn der einzelne am Ende vor den Folgeentscheidungen steht.
Es gibt, wie man auch hier in diesem Thread sehen kann, durchaus Einzelne, die man aus anderen Zusammenhängen sehr konstruktiv kennt, die aber auf der Kippe stehen. Ob die da runterfallen hängt auch an uns als Gemeinschaft, die sich natürlich auch wieder aus Einzelnen zusammensetzt. Manchmal weiß ich auch nicht, ob ich überhaupt den Richtigen anspreche, dabei das Richtige sage und im richtigen Ton.
Das Wichtigste dürfte sein, dass es für jeden einzelnen wieder bessere Perspektiven gibt, in unserer Gesellschaft seinem individuellen Glück nachzurennen, und zwar so, dass er dabei kooperativ mit anderen handeln kann, mit ein bisschen weniger Ellbogen als jetzt.
Als Sozialdarwinist sage ich jetzt mal: Je besser Gesellschaften das hinkriegen, einen desto größeren evolutionären Vorteil haben sie.
Gruß Gernot