Tim Tepaße: gestern im SWF1 Radio wieviel Oel pro jahr...

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Hallo,

mal ein paar versuchte ernst gemeinte Antworten auf abstrus gestellte Fragen.

Das heisst also man setzt jedes jahr mindestens 3.741Mia. Tonnen Oel in die luft.

(Ganz nebenbei: Die Abkürzung für Milliarde ist Mrd. ... ich wußte erst nicht, was Du meinst, aus Deinen Berechnungen bin ich aber darauf gekommen.)

Wobei das natürlich nicht 3000 Mrd. Tonnen Öl sind, sondern Du das durch die Verbrennung entstehende Kohlendioxid und Kohlenmonoxid meinst. Ein chemisch  Bewanderterer als ich mit mehr Kenntnis der Zusammensetzung der auf Öl basierenden Raffinaten könnte Dir wahrscheinlich dann bessere Überschlagsrechnungen liefern. Und wenn Du noch mehr Milchmädchenfaktoren aus Deiner Rechnung entfernen willst, solltest Du auch bedenken, dass ein grösserer Teil des geförderten Öls nicht zwangsläufig zu Energiegewinnung eingesetzt wird sondern für andere Produkte, z.B. Kunststoffe.

2-Fragen beschäftigen mich nun,wie kann diese welt eigentlich soviel verschmutzung ertragen

Relativ gut. Wenn Du Deine Verschmutzung mal im Maßstab betrachten möchtest, die Erde hat eine Masse von rund 5,9 × 10²⁴ kg, die Masse der Atmosphäre wird auf 5.1 × 10¹⁸ kg geschätzt. Verstehe mich nicht falsch, ich sage nicht, dass die menschengemachte Verschmutzung nicht existiert oder keine Veränderungen hätte, ich will nur deutlich machen, dass sie in Bezug auf die Größe der Erde kein so starker Faktor ist. OK, auch ein Virus kann einen ganzen Menschen töten, aber im Bezug auf globale Maßstäbe sind die menschlichen Veränderungen noch minimal. Es ist nur so, dass wir durch die Industrialisierung die Erde dahingehend verändern (!), dass sie nicht mehr unbedingt unserem Idealbild entspricht, globale Katastrophen sehe ich nicht wirklich.

  1. was passiert eigentlich im erdinneren bzw. mit dieser kugel namens erde, wenn man soviel tonnen jedes jahr rauspumpt?Irgendwo muss ja dieses loch ja wieder gestopft werden?

Du stellst Dir so etwas wie die Bergschäden wie hier im Ruhrpott vor? Sehe ich auch nicht. Zum einen ist die geförderte Menge Erdöl im Bezug auf die Masse der Erde oder auch nur der Erdoberfläche minimal. Zum anderen entsteht da kein „Loch“. Gängige großindustrielle Erdölförderung pumpt das Erdöl (nachdem der Eigendruck das Öl nicht mehr von selbst hochsprudelt) damit hoch, indem etwas anderes runter gepumpt wird, Wasser. Das wirkt sich natürlich auf die Stabilität aus, aber nicht in dem Ausmaß, der Dir vorschweben zu scheint, die in ihrer Schildung schon fast an Hohlerde-Theorien erinnert. Und ich bezweifele stark, dass sich eventuelle Bergschäden Bewegungen im tektonischen Maßstab hervorrufen würden.

Ist tsunami eine antwort darauf?

Weswegen ich diese Theorie hier schon fast absurd finde. Da hat sich Masse entlang von 1000 Kilometer Länge entlang der Bruchkante um 15 Meter bewegt, ganze Inseln sind versunken. Der Tag der Erde soll sich um 3 Mikrosekunden verkürzt haben. Dein hypothetisches „Loch“ müsste schon sehr groß gewesen sein, um das verursachen zu können. Mal ganz abgesehen davon, dass keine der großen Erdölabbaustätten auch nur in der Nähe des Erdbebens ist.

Regen ist für mich auch schönes wetter.

Angesichts der Temperaturen derzeit, ja. Sehr schönes Wetter. Nach den ersten Schauern kann man es fast wieder angenehm hier nennen.

Warum kann der Mensch nicht einfach leben, wie jedes andere lebewesen auch, warum muss man z.B. gene erforschen, was einem lotto spiel ähnlich kommt?

Inwiefern kommt der Erforschen des Wirkens von Genen einem Lotto Spiel gleich? Gentherapie beschränkt sich meines Wissens bislang darauf, zu vesuchen, fehlende Gene bei manchen Menschen durch bereits existierende (also bei als „gesund“ betrachteten Menschen vorhandene) vervollzuständigen. Von Neukreationen im Sinne eines Umprogrammierens oder gar Veränderung der Keimbahn redet außer in der Science Fiction oder der extropianischen Spinner niemand.

(Nebenbei: Bezeichnest Du auch das Fliegen in Flugzeugen in 10 km Höhe als Lotto Spiel? Schließlich ist man dort stärker der Strahlung ausgesetzt, so dass fröhlich mutiert werden könne.)

Ist es allein der Beweis der intelligenz und die geldgier vom Mensch den ihn so antreibt, mit dem feuer zu spielen?

Du solltest ein viel näher liegendes Motiv ins Auge ziehen: Der Mensch an sich lebt doch recht gerne und leidet nicht gerne an irgendwelchen doofen Krankheiten.

Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn die vogelkrankheit in china, was damit zu tun hätte, da man dort ja intensiv genforschung betreibt.Auch andere Krankheiten wie Aids könnten damit was zu tun haben, meiner meinung nach.

Meiner Meinung nach nein. Schließlich sind meines Wissens beide Krankheit auf Viren zurückgeführt, daß diese Viren dem Tierreich entstammen und von dort auf den Menschen übergegangen sind.

Wenn Du menschliche Schuld bei diesen Krankheiten suchst, ja, die existiert. Aber Du solltest nicht in der Genforschung sondern bei Karl Benz, Gottlieb Daimler und den Gebrüdern Wright.

Meine frage zum ganzen ist, lässt euch das eigentlich alles kalt oder wie geht ihr damit um?

Halbwegs, ja. Die menschlichen Folgen natürlich nicht, aber dass Katastrophen passieren lässt mich halbwegs kalt.

Denn ...

... aber immerhin etwas mehr respekt gegenüber der natur zu verantworten und man soll sich nicht wundern oder sich beklagen, wenn die natur mal mit aller härte zurückschlägt

... die Erde ist nun mal kein Paradies, sondern ein durchaus auch mal gefährlicher Ort. Tsumamis, Erdbeben, Überflutungen, Vulkanausbrüche, Viren, Krankheiten existieren nun mal, sie sind ein Teil des Lebens. Das muss man halt akzeptieren, es gibt keinen Verkaufsvertrag fürs Leben mit Garantieansprüchen. Unsicherheit ist ein Teil des Lebens. Wenn man sich respektvoll gegenüber der Natur verhalten will, gehört es eben auch dazu, Respekt gegenüber offenkundigen Naturgewalten zu zeigen und das in seine Planungen einbeziehen und sich nicht idiotisch zu verhalten. Zum Beispiel nicht in flussnahen Überflutungsgebieten wie dem Oderbruch siedeln. Oder nicht unbedingt die Mangrovenwälder an der Küste abholzen. Das sind aber eher soziale bzw. ökonomische Gründe, die Menschen Torheiten begehen lassen.

Noch mal zum Tsunami: Es wird vermutet, dass so ein Erdbeben in dieser Region rund alle 230 Jahre auftreten und dass 40 Jahre nach einem großen Erdbeben noch ein Nachbeben folgen kann. Das heißt, wenn jemand jetzt neu sein Strandhäusken aufbaut, kann es durchaus sein, dass der in relativ naher Zukunft wieder vor einem ziemlichen Problem steht.

Nebenbei: Deine „Interpretationen“ klingen etwas wie nach einer unsichtbaren Hand der Natur, nach Selbstregulierungs- und Selbstreinigungsfähigkeiten der Erde. Wenn Dich das interessiert, solltest Du Dich mal etwas in die Gaia-Hypothese einlesen, in Deinem Fall auch in die esoterischeren Interpretationen derselben.

Tim