Hej,
Hi, da ich viele Texte schreiben muss, habe ich mal im Stilwörterbuch von Duden nachgesehen (nicht etwa, das ich rechthaberisch wäre) und fand:
[...]das macht keinen, wenig S. (ugs.) -> kann sprachlich also wohl nicht ganz daneben sein
Mit Sprache ist das so eine Sache: Es gibt einen Standard, z.B. das Sinn eine innewohnende Eigenschaft von etwas ist. Dialektisch betrachtet ist das eine These. Dann kommt jemand daher und stellt eine Antithese, z.B. das plötzlich Sinn nicht nur eine Eigenschaft ist, sondern etwas, das erzeugt werden kann. Der Duden schaut sich nun das ganze erstmal ne Zeit lang an und klassifiziert diese Antithese erstmal als "Ugs.". Irgendwann dann gibt es aber die sprachliche Synthese, die drei Ausgänge kennt:
* Die Bedeutung des Wortes Sinn hat sich inzwischen durch ewiges rezitieren und Einstehen für die falschen Antithese gewandelt und Sinn kann in der Tat inzwischen erzeugt werden.
* Es wird ein Kompromiss gefunden, dass in ganz bestimmten Fällen etwas auch Sinn machen kann kann, aber in der Regel es eine innewohnende Eigenschaft bleibt. Das wäre dann der Sissi-Kompromiss-Hauptsache-alle-haben-sich-lieb.
* Es wurde oft genug darauf hingewiesen, dass nichts und niemand Sinn schaffen kann. Schon gar nicht aus sich heraus. Die sprechende Gesellschaft stimmt mit dieser Aussage überein und der Duden klassifiziert "Sinn machen" nun nicht mehr als "Ugs.", sondern "deprecated".
Laut Hegel geht dann das Spielchen dann von vorne los. Vielleicht ist dann plötzlich jemand der Meinung, dass Sinn auch Radio hören kann.
Beste Grüße
Biesterfeld
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"Nein! ... Nein, schneller, leichter, verführerischer die dunkle Seite ist."