Hi Gernot,
ich habe auch keineswegs etwas dagegen, dass das ein oder andere revidiert wird.
Ich fände es schön, wenn sich die Kultusministerien wieder ganz aus der Sprachentwicklung heraushalten würden. Für die meisten albernen Regeln gibt es für die Schule viel bessere und simplere Alternativen. Zur Zeichensetzung würde mir etwa gut die Regel gefallen:
"Ein Komma setzt man, wenn ein neuer Sinnabschnitt im Satz beginnt."
Was hältst Du davon?
Bei dem herrlichen Eiertanz um Kombinationen von Nomen und Verben würde mir die Regel gefallen:
"Kombinationen aus Nomen und Verb können getrennt oder zusammen und dann klein geschrieben werden."
Wie findest Du die?
"achtgeben" finde ich nach wie vor schöner, aber wer unbedingt Acht geben will, bitteschön. Das Ganze dient eh nur der Legitimation von Zusatzstunden bei der Ausbildung von Stenokontoristinnen....
Ein wichtiges Kulturgut kann ich hier nicht erkennen. Ich kann Dir nur sagen, dass fortlaufende Änderungen an der Reform im Unterricht zu völliger Beliebigkeit führen. Wem willst Du das ermitteln? Wieviele Versionen von Schulbüchern willst Du jährlich erneuern. Wann sind jeweils die Stichtage für die nächste Änderung?
In den Händen der Duden-Redaktion scheint mir die Sprache in besseren Händen zu sein als bei der Bürokratie, die sich anscheinend eh nicht zu konsequenten und klaren Vereinfachungen durchringen kann.
Viele Grüße
Mathias Bigge