Hallo Bio,
Im Gegenteil, es ist auch ein Erfolg der Reform, dass der übertriebene Kult um die Rechtschreibung, den wir hierzulande zuvor immer veranstaltet haben, nachgelassen hat.
Was will uns Dein Posting sagen?
Ich will damit sagen, dass ich es gut finde, dass Personalchefs, die jahrelang meinten, sie müssten Bewerbungen aufgrund falsch gesetzter Kommata gleich erst mal aussortieren, nun selbst sehr kleinlaut werden.
Anscheinend, dass Du die Rechtschreibung gar nicht so wichtig findest; herauslesen kann man aber, dass Du ganz offensichtlich auch einer derjenigen bist, die einen Kult um die Rechtschreibung betreiben, sonst würde Dich das Thema nicht so interessieren.
Ich verfechte vehement eine Liberalisierung der Rechtschreibung, so wie das die "neue" deutsche Rechtschreibung auch vorsieht. Das ist aber auch kein Wunder, denn ich bin im Unterschied zu dir vom Fach. ;-)
Und wir haben - statt der Parteipropaganda - etwas Gernot-Propaganda geniessen können: Die Reform war und ist - auch wenn man sie total beschnitten hat - ein ERFOLG und gut und richtig und logisch und konsequent.
Erzähl mir mal bitte, inwiefern die Reform denn beschnitten wurde! Die meisten reformierten Fälle werden an 1.August verbindlich und die übrigen sind nur aufgeschoben. Wenn man sich auf keine Re-Reform einigen kann, und davon gehe ich aus (wann hätte man sich in diesem Lande zuletzt auf irgendetwas einigen können?), dann tritt auch das Strittige schleichend - so wie es ist - in Kraft, weil es immer mehr Schülergenerationen so gelehrt werden wird, die irgendwann die Mehrheit stellen werden. In diesem Falle finde ich das auch sehr gut so, weil es linguistisch gesehen größtenteils sinnvoll ist.
Gruß Gernot