Hallo Stefan,
in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen. Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,
Tja, ich kam um diese Zeit in die Dritte Klasse. Und nein, es gab nichts weiter wichtiges, an das ich mich erinnern würde. Zumindest nichts, was ihr interessant finden würdet ;-)
und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt,
Ich war ungefähr elf, als mein Vater unseren ersten Computer kaufte: Einen Kyrix K5 133MHz, auf dem Windows 95 war, mit 16MB RAM. Dabei war auch ein ziemlich hässliches, großes und lautes Modem. Das konnte 33600 Baud, was damals wohl viel war. Naja, weil er bei der Telekom arbeitet bekamen wir da also den T-Online-Onlinedienst (hieß das da schon so?), das hatte mit Internet zunächst aber nur sehr wenig zu tun, war aber dafür günstiger als die spärliche Konkurrenz. Zunächst vom BTX abgeschreckt beschränkte ich mich darauf, auf genanntem Computer zu bleiben um die Legendären Civilization und Warcraft II zu erleben. Irgendwann erzählte er mir dann, dass T-Online ihm gesagt hätte man käme jetzt auch in's Internet. Aha. Um 1997/98 war im Web freilich noch nicht sooo viel für einen 11-Jährigen zu entdecken, also beschränkte ich mich darauf, mit Freunden zu chatten und ab und an Wallpapers herunterzuladen. Das änderte sich schlagartig, als ein guter Kumpel mir freudestrahlend mitteilte, dass er mit Frontpage 2.0 eine Homepage erstellt hätte. Toll, dachte ich, mal anschauen. Das ganze sah zwar... gruselig aus, war aber selbstredent extrem *kewl*, schließlich war er für uns so etwas wie ein Magier ;-)
Gegen Mitte '99 nahm ich an einem "Internet-Design-Einführungs-Seminar" der Jungen presse Niedersachsen teil, wo man jungen Menschen also zeigen wollte, wie das mit dem Webdesign geht. Zu meiner Überraschung kannte man da neben Dreamveaver 2.5 (oder so ;-)) auch SelfHTML, von dem ich noch nie gehört hatte, bald aber mein bester Begleiter auf dem langen und beschwerlichen Web zum "Webmaster" werden sollte. Nach diesem Seminar begann ich alsbald meine eigenen Designversuche, Flash, Marquee, BGSound. Tja, so war das. Mein erstes "richtiges" Projekt folgte Mitte 2000 mit der Starfleet Library, die heute mangels Zeit eigentlich nur noch eine Webleiche ist. 2001 habe ich dann in den Osterferien PHP gelernt. (Das klingt so, wie es war - witzig.) Das Ergebnis war ein Gästebuch, das nur im View-Mode schon mehr Sicherheitslöcher hatte als der damalige Linux-Kernel, und ein Flatfile-Forum, das nichts konnte ausser interessierte Hacker in meinen Server reinzulassen ;-)
Nach und nach habe ich dann in diesem Forum, in das ich mich zuerst nicht so recht hineintraute, weil ich ja schließlich mehr Fragen als Antworten hatte. Ich habe dann aber doch Fuß gefasst und die Professionalität und den SelfHTML-"Way of Life" entdeckt ;-)
und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)
Es gibt viele Beispiele, wo CSS tatsächlich so verwendet wird, wie's gedacht ist, und wo tatsächlich auch ein sauber sinniertes (x)HTML dahintersteht. Das freut mich, wenn ich soetwas sehe. Was ich persönlich klasse finde sind die sogenannten Massive Multiplayer Online Games, wo tausende Spieler in virtuellen Szenarien ebenso virtuelle Flotten aufeinanderhetzen. Das hat mit dem Grundgedanken der Information nicht so viel zu tun, sondern mit Unterhaltung. Der entscheidene Gedanke dabei ist jedoch, dass ganz viele ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen und Spaß haben. ganz ähnlich wie bei den unzähligen Myriaden von OpenSource-Projekten, denen es meist ganz egal ist, wie die Seiten aussehen, solange die CVS-Logins draufstehen und die Download-Adressen :)
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian
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