Hi Gernot,
Aber wenn ich über Verkehrspolitik meckere, sollte ich mich eben darin auch aktiv engagieren, sonst habe ich kein Recht dazu.
Also, mal überlegen. Die Bereiche, die mich am meisten ärgern, sind zur Zeit:
Bildungspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Hochschulpolitik, Steuerpolitik, die Sozialversicherungsregelungen und die Ersatzkassen, die BfA, Asylpolitik, Internetrecht und Patentrecht.
In wieviele Vereine müsste ich da gehen, um überall mitzureden?
Nein, es ist das Prinzip der Demokratie, dass man mitdebattieren darf und sogar soll, wenn man sich für ein Thema interessiert.
Und wenn es mir ums große Ganze geht, dann eben in einer Partei. Wer aber gar nichts macht, hat kein Recht zu motzen.
Ich überlege wirklich immer mal wieder, mich in einer Partei zu engagieren, leide aber unter heftigen Bauchschmerzen, wenn ich mir die real existierenden Parteien und ihr Hinterzimmerwesen angucke. Meist sind mir Leute, die sich außerhalb der Parteien in Bezug auf konkrete Probleme engagieren, deutlich sympathischer. Und denen willst Du jetzt den Mund verbieten.
Ganz entscheidende Impulse kommen eben nicht aus dem Parteiensystem, sondern von kritischen Bürgern, die sich für bestimmte Ideen interessieren und den nötigen Sachverstand mitbringen. Warum das so ist? Weil seit Jahren das eigene Wohl und Wehe, eigene Karrierewünsche und Wege zur Macht die Politprofis mehr zu interessieren scheinen als die Sachfragen. Guck Dir an, wieviele Politiker in den letzten Jahren zugeben mussten, von eben den Interessengruppen Geld für diffuse Leistungen kassiert zu haben, über deren Arbeitsgrundlagen sie in Ausschüssen und Gesetzesvorhaben mitentscheiden.
Viele Grüße
Mathias Bigge