NTFS und ReiserFS
Heiko
- sonstiges
0 e70 wahsaga0 Der Martin0 e7
2 Houyhnhnm
0 Sven (κ)
Hallo und Schönen Sonntag,
ich weiss zwar das NTFS und ReiserFS beide das Journal unterstützen,
und ReiserFS als erstes Dateisystem diese Methode nutze, aber das weiss ich nicht:
1.)
Seid NTFS ist es ja möglich gezielt rechte auf Dateien zu geben, bei FAT ist es ja nicht möglich gewesen. Wie heisst dieses Verfahren bei NTFS und ReiserFS?
2.)
Ich habe gehört das ReiserFS auch noch andere vorteile hat, wie z.B das man bei ReiserFS ja auch kein Defragmentieren brauch.Wieso?
3.)
Was ist der allgemeine Vorteil von LINUXs ReiserFS gegenüber von Windows NTFS?
4.)
Stimmt es das Ext1 wie FAT16 ist und Ext2 wie FAT32?
Oder hat Ext1,Ext2 einen vorteil gegeüber des FAT-systems?
Ich würde mich echt freuen wenn mir jemand das Idioten-gerecht :-) erklären kann.......
Ich Danke euch...
Heiko
Hi,
erst mal: in der Wikipedia steht das eigentlich alles recht schön erklärt...
ich weiss zwar das NTFS und ReiserFS beide das Journal unterstützen,
und ReiserFS als erstes Dateisystem diese Methode nutze, aber das weiss ich nicht:
Nein, es war das erste Journaling-Dateisystem das vom Linuxkernel unterstützt wurde...
Ich habe gehört das ReiserFS auch noch andere vorteile hat, wie z.B das man bei ReiserFS ja auch kein Defragmentieren brauch.Wieso?
Treibersache im Prinzip. Die Dateien werden einfach sinnvoller abgelegt.
Was ist der allgemeine Vorteil von LINUXs ReiserFS gegenüber von Windows NTFS?
Die Treiber dazu sind ausgereifter ;) Ein Linux macht's problemlos mit, wenn man ihm den Saft abdreht, es beschädigt das Dateisystem nicht (oder maximal die Dateien, die gerade offen waren)... Machst du das mit Windows und NTFS, darfst du erst mal chkdsk die Fehler beheben lassen.
Stimmt es das Ext1 wie FAT16 ist und Ext2 wie FAT32?
Oder hat Ext1,Ext2 einen vorteil gegeüber des FAT-systems?
ext2 kann Dateien mit bis zu 16 GB verwalten, FAT macht bei 2 GB Schluss. Und dann gibt's da noch andere Beschränkungen wie erlaubte Zeichen in Dateinamen, Anzahl Dateien im Verzeichnis, Geschwindigkeit usw. Die FAT-Systeme sind so ziemlich die schlechtesten (und am einfachsten aufgebauten, deshalb werden die von so ziemlich jedem OS und jeder Digicam unterstützt), was du finden kannst...
ReiserFS kann übrigens Dateien mit bis zu 1 Exabyte verwalten :)
ext3 kann übrigens auch Journaling...
E7
hi,
Ein Linux macht's problemlos mit, wenn man ihm den Saft abdreht, es beschädigt das Dateisystem nicht (oder maximal die Dateien, die gerade offen waren)... Machst du das mit Windows und NTFS, darfst du erst mal chkdsk die Fehler beheben lassen.
Die Aussage halte ich so für nicht haltbar.
Die Möglichkeiten, etwas zu beschädigen, wenn gerade geschrieben wird, dürften in etwa gleich sein.
Windows macht nur in der Defaulteinstellung jedes mal _sicherheitshalber_ einen CheckDisk-Durchlauf, wenn es kein Flag findet, dass es ordnungsgemäß heruntergefahren wurde.
gruß,
wahsaga
Hallo,
[Reiser vs. NTFS]
Die Möglichkeiten, etwas zu beschädigen, wenn gerade geschrieben wird, dürften in etwa gleich sein.
das mag wohl sein - ich kann es mangels Kenntnis der Linux-Dateisysteme nicht beurteilen.
Tatsache ist aber, dass zumindest das alte NTFS4 sehr fehleranfällig war. Solange wir in der Firma noch NT4.0 auf unseren Mühlen hatten, war ein- bis zweimal im Monat ein PC in der Abteilung fällig für eine komplette Windows-Neuinstallation, weil Windows durch einen Fehler im NTFS überhaupt nicht mehr booten wollte.
Seit wir auf Windows 2000 und damit NTFS5 umgestellt haben, sind *solche* Ausfälle nicht mehr vorgekommen. Es scheint also, dass NTFS5 wesentlich robuster ist.
Und trotzdem: *Wenn* das Filesystem einen Fehler aufweist, ist bei NTFS meistens alles zu spät, während für FAT-Systeme reichlich DOS-basierte Tools zur Verfügung stehen, mit denen man diese Unfälle in der Regel in wenigen Minuten wieder ausbügeln kann.
Windows macht nur in der Defaulteinstellung jedes mal _sicherheitshalber_ einen CheckDisk-Durchlauf, wenn es kein Flag findet, dass es ordnungsgemäß heruntergefahren wurde.
Richtig. Und meistens stellt chkdsk in solchen Fällen fest, dass alles in Ordnung war.
Schönen Sonntag noch,
Martin
Hi,
Die Möglichkeiten, etwas zu beschädigen, wenn gerade geschrieben wird, dürften in etwa gleich sein.
wenn's nur diese Datei wäre... Aber bei mir hat ein NTFS5 (Win2k) grundsätzlich Dateisystemfehler überall, auch da wo er eigentlich nicht schreiben sollte (kam auch schon im fonts-Ordner vor...) Und das liegt nicht an der Platte, hatte früher eine Platte mit NTFS drauf und den gleichen Fehlern, die jetzt wunderbar mit ReiserFS bzw. inzwischen ext3 läuft, ohne Probleme, auch nach "Strom-Weg" (nach "Abstürzen" kann man ja nicht vergleichen, mein Linux schmiert nicht ab...)
Windows macht nur in der Defaulteinstellung jedes mal _sicherheitshalber_ einen CheckDisk-Durchlauf, wenn es kein Flag findet, dass es ordnungsgemäß heruntergefahren wurde.
Tut's bei mir in der Defaulteinstellung (wo auch immer man die findet) nicht. Ich darf nach jedem Absturz erst mal Windows starten, chdsk von Hand anstoßen und dann neu starten (zwecks Schreibrechte & chkdsk auf c:)...
Die Treiber (oder das Dateisystem) von Windows sind definitiv unausgereifter als die von Linux, und wenn ich mir den Rest von Windows so ansehe (Stabilität, USB-Unterstützung usw.), würde das auch auf einer Schiene liegen.
E7
Nein, es war das erste Journaling-Dateisystem das vom Linuxkernel unterstützt wurde...
Erst vor einiger Zeit gab es Auseinandersetzungen zu dem Thema: Die Kernel-Entwickler haben abgelehnt, ReiserFS in den Kernel zu übernehmen, weil sie der Ansicht sind, daß der Code nicht den Qualitätsanforderungen für Kernelmodule entspricht. ReiserFS bindet nach wie vor an die übliche Schnittstelle für externe Dateisysteme an - insofern wird es natürlich vom Kernel unterstützt, wobei dem egal ist, ob ein externes Dateisystem ein Journal führt, oder nicht.
... Machst du das mit Windows und NTFS, darfst du erst mal chkdsk die Fehler beheben lassen.
Das ist falsch. Der Sinn von Journal-Filesystemen (dazu gehören z.B. ext3, ReiserFS und NTFS) ist gerade, Abstürze unbeschadet und konsistent zu überstehen. Nach dem Boot wird zunächst das Journal inspiziert und die Reste unvollstängig abgearbeitete Dateioperationen beseitigt und die Operation dann vollständig wiederholt.
Der wesentliche Unterschied zwischen ext2 und FAT ist, wie die Daten gespeichert werden und natürlich, wie Du geschrieben hast, die maximale Volume-Größe. ext2 ist z.B. sehr gut geeignet, sehr viele kleine Dateien effizient zu speichern und seine Suchoperationen sind durch die geschickte interne Struktur wesentlich effizienter. FAT dagegen, ist intern sehr primitiv aufgebaut und ursprünglich für Datenträger von Diskettengröße gedacht; große Platten werden mit kaum zu überbietender Ineffizienz mehr verwurschtelt, als verwaltet - die Clustergröße (das ist die kleinste vergebbare Einheit für Plattenplatz) wächst einfach bis 64 KB - um eine 1-Byte-Datei zu speichern, werden mal eben 64 KB belegt und die maximal mögliche Anzahl Cluster wird durch die jeweilige Version von FAT (FAT12, FAT16, FAT32) vorgegeben.
Sowohl ext2, als auch FAT benötigen eine Überprüfung, wenn das System nicht geordnet heruntergefahren wurde (fsck für ext2 und chkdsk für FAT), wobei chkdsk von MS-DOS noch nichteinmal automatisch gestartet wurde. Die ext*-Systeme werden üblicherweise alle 20-30 Boots automatisch mit fsck überprüft - meistens dann, wenn man gerade mal schnell die Mühle starten will, um was wichtiges nachzusehen... NTFS und ReiserFS plagen einen nicht mit solchen Übungen. ext3 nimmt in dieser Beziehung eine Zwitterstellung ein - es ist eigentlich ein ext2 mit einem Journal-Zusatz. Ein ext2-Dateisystem kann mit ext3 geschriebene Datenträger lesen und schreiben - es führt nur kein Journal.
Wo ich NTFS geschrieben habe, muß natürlich NTFS5 stehen - die alte Version von NT4 hatte noch kein Journal.
Hallo Houyhnhnm,
Der wesentliche Unterschied zwischen ext2 und FAT ist, wie die Daten gespeichert werden und natürlich, wie Du geschrieben hast, die maximale Volume-Größe. ext2 ist z.B. sehr gut geeignet, sehr viele kleine Dateien effizient zu speichern und seine Suchoperationen sind durch die geschickte interne Struktur wesentlich effizienter. FAT dagegen, ist intern sehr primitiv aufgebaut und ursprünglich für Datenträger von Diskettengröße gedacht; große Platten werden mit kaum zu überbietender Ineffizienz mehr verwurschtelt, als verwaltet - die Clustergröße (das ist die kleinste vergebbare Einheit für Plattenplatz) wächst einfach bis 64 KB - um eine 1-Byte-Datei zu speichern, werden mal eben 64 KB belegt und die maximal mögliche Anzahl Cluster wird durch die jeweilige Version von FAT (FAT12, FAT16, FAT32) vorgegeben.
Ich habe seit geraumer Zeit meistens Windows und (Gentoo) Linux auf der Platte, um die "Benutzer"daten in beiden Betriebssystemen nutzen zu können, nutze ich halt FAT32 als Dateisystem.
Mittlerweile siehts also so aus, dass ich eine 18GB große FAT32-Partition habe (die momentan mit 34% voll ist...) und kaum noch Windows laufen habe. Vom Serverbetrieb unter dem Redmond-OS habe ich mich völlig verabschiedet und würde daher gerne auf ein effizienteres Dateisystem umsteigen (eigentlich eher wegen Dateirechten und Soft- sowie Hardlinks :).
Nun, ich hab hier einen großen Haufen Linux-Rechner und benutze überall ReiserFS, weil man ihm Effizienz für kleine Dateien nachsagt. Jetzt schreibst du in deinem Posting, ext2 sei für "kleine" Dateien sehr gut geeignet.
Meine Frage ist nun: Welches ist geeigneter/"besser"? ;-)
Gruß,
Sven
Hallo Sven,
Ich habe seit geraumer Zeit meistens Windows und (Gentoo) Linux auf der Platte, um die "Benutzer"daten in beiden Betriebssystemen nutzen zu können, nutze ich halt FAT32 als Dateisystem.
Mittlerweile siehts also so aus, dass ich eine 18GB große FAT32-Partition habe (die momentan mit 34% voll ist...) und kaum noch Windows laufen habe. Vom Serverbetrieb unter dem Redmond-OS habe ich mich völlig verabschiedet und würde daher gerne auf ein effizienteres Dateisystem umsteigen (eigentlich eher wegen Dateirechten und Soft- sowie Hardlinks :).
Dann steig doch auf Ext3 um. Da kann man auch von Windows aus drauf zugreifen, wenn man die entsprechende Software ("IFS Drive") einsetzt. Nach der Installation sollte man sich eine Verknüpfung des entsprechenden Eintrags aus der Systemsteuerung auf den Desktop anlegen.
Auf diese Art und Weise brauche ich keine FAT32-Partition mehr[1].
Grüße
Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/
[1] Auf meinem USB-Stick befindet sich ein FAT32, damit ich von jedem Rechner aus drauf zugreifen kann (da ist auch das Programm IFS Drive drauf, für meine externe Festplatte), und meine Win2000-Partition hat noch FAT32, da ich dieses Programm früher noch nicht kannte.
Hallo Marc,
Dann steig doch auf Ext3 um. Da kann man auch von Windows aus drauf zugreifen, wenn man die entsprechende Software einsetzt.
Naja, sagen wir, das will ich gar nicht mehr ;-)
Wie siehts dann mit Ext3 vs. Reiserfs aus?
Grüße,
Sven
Hi,
Wie siehts dann mit Ext3 vs. Reiserfs aus?
auf die Antworten bin ich jetzt gespannt... ReiserFS sagt man eine gewisse Fehleranfälligkeit (treibermäßig) nach, die ich aber noch nie bemerkt habe... Im Alltagsgebrauch wirst du keinen Unterschied merken, weder kriegst du so große Dateien noch die Anzahl an Dateien zusammen, die das System kleinkriegen...
Für ReiserFS gibt's noch nicht so viele Tools wie ext2/3. Nachträgliches Größeändern der Partition ist bei ext2 z. B. einfacher...
Den Rest lassen wir uns mal von unseren Experten erklären...
E7
Heyho e7,
ReiserFS sagt man eine gewisse Fehleranfälligkeit (treibermäßig) nach, die ich aber noch nie bemerkt habe...
Ich benutze Reiserfs momentan auf etwa 10 PCs mit unterschiedlichster Hardware (Partitionen von 400mb bis 50GB, HDs & CPUs von 1992 bis 2006) und hatte noch nie Probleme damit ;)
Im Alltagsgebrauch wirst du keinen Unterschied merken, weder kriegst du so große Dateien noch die Anzahl an Dateien zusammen, die das System kleinkriegen...
Genau das ist der springende Punkt. Es gibt zig Dateisysteme, die meisten auf high-perfomance ausgelegt, fallen also schon mal weg. Effektive zeitgemäße Dateisysteme für den nicht-mainstream-Linux-Gebrauch sind meines Erachtens gerade mal ext3 und reiserfs.
Für ReiserFS gibt's noch nicht so viele Tools wie ext2/3. Nachträgliches Größeändern der Partition ist bei ext2 z. B. einfacher...
Weder das eine noch das andere habe ich bis jetzt je gebraucht ;-)
Grüße,
Sven
Hallo Heiko,
e7 hat die meisten Sachen ja sehr schön beantwortet, das noch offenstehende wollte ich ergänzen:
Seid NTFS ist es ja möglich gezielt rechte auf Dateien zu geben, bei FAT ist es ja nicht möglich gewesen. Wie heisst dieses Verfahren bei NTFS und ReiserFS?
Das Stichwort lautet ACLs. NTFS(5) unterstützt die standardmäßig (Seit Windows 2000 gibts sowieso für alles ACLs), Reiserfs unterstützt es auch (auf Wunsch, nicht zwingend). Bei FAT-Dateisystemen hat es sowas nie gegeben und wird es sowas auch nie geben (ist halt fürchterlich alt und schlecht).
Was ist der allgemeine Vorteil von LINUXs ReiserFS gegenüber von Windows NTFS?
Neben dem Gesagten sagt man Reiserfs auch besonders effizientes Speichern bei kleinen Dateien nach. Dies liegt daran, dass kleine Dateien einfach in den Inodes des zugehörigen Verzeichnisses gespeichert werden. Oder der Inhalt in den Inodes. Oder irgendsowas in der Art ;o)
Stimmt es das Ext1 wie FAT16 ist und Ext2 wie FAT32?
nein.
Oder hat Ext1,Ext2 einen vorteil gegeüber des FAT-systems?
ja, erheblich. Auf ext1 soll wegen seiner Älte mal gar nicht eingegangen sein. FAT ist ein sehr altes, sehr primitives Dateisystem. ext hingegen ist ein vollausgereiftes, sehr effizientes Dateisystem.
Gruß,
Sven