hallo Stonie,
soeben habe ich meinen Mann danach gefragt, der von solcherlei Dingen eine immense Ahnung hat. Er meint, dass, wenn du die XP Prof.-CD einlegst, normalerweise eine Meldung kommen müßte, die da besagt, es sei bereits ein OS vorhanden und dir dann das entsprechende Update anbietet.
Nö, da muß ich deinem Männe widersprechen - oder du hast ausnahmsweise (weil heute 1. Mai ist und dir die Walpurgisnacht noch in den älter werdenden Knochen steckt) nicht ganz genau hingehört. So eine Meldung kommt tatsächlich - aber _nicht_ dann, wenn du die CD im laufenden Betrieb einlegst, sondern dann, wenn du mit der neuen CD bootest.
Auch sonst ist das nicht ganz richtig. "Update" (aus dem laufenden System heraus) bedeutet bei Microsoft, daß das gesamte Betriebssystem mit Ausnahme der registry sowieso völlig gelöscht und durch neuere Dateiversionen (selbst wenns dieselben sind) ersetzt wird. In Linux oder *BSD kannst du einzelne Systembestandteile (z.B. die grafische Oberfläche) auch einzeln updaten, ohne daß es zugleich jedesmal ein neuer Kernel oder ein neues Syslog werden muß. In Windows gehts nur mit "alles oder nichts". Das Update bewirkt eben lediglich, daß "fremde" Treiber in %windir%\system32 sowie die zugehörigen *.inf-Konfigurationsdateien in %windir%\inf belassen werden (alles andere wird erbarmungslos rausgeworfen und neu gemacht), aber du wirst denn auch beim Einrichten mehrfach sehr mißtrauisch gefragt, ob du diese "nicht vertrauenswürdigen" Dinger beibehalten möchtest. Windows-Updates lassen nur die Microsoft-Software unberührt; also wenn du beispielsweise Microsoft Office schon installiert hast. (Fast?) Alle anderen zuvor installierten Programme verlieren unter anderem ihre Lizenzen - sofern sie welche benötigt haben.
Er meint aber auch, dass das eine nicht wirklich saubere Lösung sei und du auf lange Sicht besser führest, wenn du dir jetzt die Arbeit machtest
Hach, hier hast du nun die zwei Wörterchen gebraucht, die mich zu einer Replik ermuntern. Weißtu, Große, ich freu mich ja immer, wenn jemand mal einen exakten deutschen Konjunktiv benutzt. Mich begeistern derart meisterlich eingesetzte Konjunktive, weil sie eben die "Möglichkeitsform" akklamieren (kein Tippfehler, ich meine wirklich nicht "deklarieren")
den Rechner schlicht plattzumachen und neu aufzusetzen
Natürlich ist das die Methode der Wahl, zu der man auch raten sollte. Nur: wenn man nun einen Haufen Programme vorher bereits installiert hatte und die auch nach dem Systemupdate alle wieder nutzen möchte, bildet das für sehr viele Leute ein ernstzunehmendes Hemmnis. Es dauert halt viele Stunden, um die ganzen Programme neu einzurichten. Ein "backup" ihres mail-Archivs und ihrer "eigenen Dateien" kriegen sie ja vielleicht noch hin, aber gerade Lehrlinge neigen oft dazu, als "backup" eben gleich noch das gesamte alte System zu speichern und wundern sich dann, wenn nach dem Zurückspielen des Backups auf ein "frisch installiertes System" alle alten Probleme auch wieder vorhanden sind. Selbst dann, wenn sie einen Virus oder Wurm im Rechner haben, womit das "Plattmachen" eh zwingend erforderlich wäre, und wo dann ein Update auch nicht hilft. Aber darum gehts ja hier nicht.
Der Unterschied von "Home" und "Professional" ist im Übrigen gar nicht so besonders groß. "Professional" hat lediglich ein paar Systemtools mehr. Ich bin zu diesem Unterschied aber leider kaum aussagefähig, weil ich vor über drei Jahren das letztemal eine "Home"-Installation auf dem Rechner eines Bekannten gesehen habe.
Das ist wohl doch das Vorgehen, bei dem die stabilere Installation herauskäme.
Wieder der meisterlich eingesetzte Konjunktiv ...
Grüße aus Berlin
Christoph S.