Benzin verbrauch
Cartun
- sonstiges
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Hallo liebes Forum,
mal eine frage (ach ne).
Ein Auto mit 2000ccm (2 Liter Maschiene) wieviel Milliliter verbaucht so ein Motor (bei einer Geschwindigkeit von 80KMH keine Steigung)durschnittlich an Benzin?
Kann man sowas berechnen?
Danke im vorraus!
Moin,
prinzipiell ist der Spritverbrauch nicht vom Hubraum abhängig sondern eine politische Frage. Es ist heute möglich, Autos mit bequemen Fahrkomfort zu bauen, die mit dem Spritverbrauch weit unter denen der üblichen verdächtigen Brenner liegen.
Aber das macht keiner. Genausowenig wie jemand Interesse daran hat, Uhren, Radios, Cellphones u.a. Geräte zu bauen, die ewig halten.
--roro
Moin!
prinzipiell ist der Spritverbrauch nicht vom Hubraum abhängig sondern eine politische Frage.
Du meinst, die Politiker mußten nur mal sagen, dass Autos nur drei Liter auf 100 km verbrauchen sollen, und schon passiert es?
Nein! Der Hubraum hat selbstverständlich etwas mit dem Spritverbrauch zu tun. Wie jeder weiß, wird im Zylinder ein Bentzin-Luft-Gemisch explosiv gezündet. Das wiederum bedeutet, dass dieses Gemisch einen gewissen Mindestgehalt an Benzin nicht unterschreiten darf, und einen gewissen Maximalgehalt nicht überschreiten.
Mit anderen Worten: Die Menge Benzin pro Volumeneinheit Luft, die zu einer idealen Verbrennung führt, ist ziemlich exakt festgelegt. Daher verbraucht ein Motor mit größerem Hubraum zwingend mehr Benzin bei gleicher Drehzahl, wie ein Motor mit kleinem Hubraum.
Es ist heute möglich, Autos mit bequemen Fahrkomfort zu bauen, die mit dem Spritverbrauch weit unter denen der üblichen verdächtigen Brenner liegen.
Es ist insbesondere problemlos möglich, Motoren mit geringerer Leistung und kleinerem Hubraum zu bauen. Oder alternative Antriebskonzepte zu verwirklichen (Elektromotoren sind jedem Benzinantrieb überlegen, was das Drehmoment und damit die Beschleunigung angeht).
Aber das macht keiner. Genausowenig wie jemand Interesse daran hat, Uhren, Radios, Cellphones u.a. Geräte zu bauen, die ewig halten.
Die Industrie will natürlich Geld verdienen, klar. Aber solange der Kunde nicht danach fragt (wozu er eigentlich angesichts der Benzinpreise schon lange jede Veranlassung hätte), wird das halt auch nicht produziert.
Und auf den IAAs wird dann erzählt, der Kunde würde eben nur nach den protzigen PS-Monstern verlangen.
- Sven Rautenberg
Hallo Sven,
Nein! Der Hubraum hat selbstverständlich etwas mit dem Spritverbrauch zu tun. [...] Mit anderen Worten: Die Menge Benzin pro Volumeneinheit Luft, die zu einer idealen Verbrennung führt, ist ziemlich exakt festgelegt. Daher verbraucht ein Motor mit größerem Hubraum zwingend mehr Benzin bei gleicher Drehzahl, wie ein Motor mit kleinem Hubraum.
du sagst es: Bei gleicher Drehzahl!
Nur wird bei einem großvolumigen Motor durch die größere Gasmenge auch mehr Energie pro Zündung freigesetzt, d.h. ein Motor mit großem Hubraum braucht weniger Drehzahl als einer mit kleinem Hubraum, um dieselbe Leistung zu bringen. Dadurch wird dann der Verbrauch wieder geringer. Und zumindest in der Theorie gleichen sich die Effekte aus, so dass der Verbrauch wieder vom Hubraum unabhängig wird.
In der Praxis klappt das nicht ganz, aber annähernd. Bei gemütlichen 80km/h auf der Landstraße verbraucht eine Nobelkarosse mit 4l Hubraum nur unwesentlich mehr als ein Kleinwagen mit 1.2l Hubraum.
Je näher man allerdings an die Leistungsgrenze eines Verbrennungsmotors kommt, desto schlechter wird sein Wirkungsgrad. Das heißt, wenn wir jetzt beide Fahrzeuge aus dem obigen Beispiel konstant 150km/h fahren lassen, wird der Kleinwagen möglicherweise sogar mehr schlucken als der Nobelhobel.
Allerdings ist bei Fahrzeugen mit viel Leistung auch die Versuchung groß, diese Leistung auch auszunutzen. Deswegen lassen sich die Fahrer gern verleiten, beim Beschleunigen kräftig auf den Pinsel zu treten, und dann entwickelt sich so ein Fahrzeug zum ordentlichen Schluckspecht. Dazu kommt, dass leistungsstarke Fahrzeuge oft auch wesentlich schwerer sind und zum Beschleunigen ihrer Masse wiederum mehr Leistung brauchen, ergo mehr Sprit.
Es ist insbesondere problemlos möglich, Motoren mit geringerer Leistung und kleinerem Hubraum zu bauen. Oder alternative Antriebskonzepte zu verwirklichen (Elektromotoren sind jedem Benzinantrieb überlegen, was das Drehmoment und damit die Beschleunigung angeht).
ACK.
Die Industrie will natürlich Geld verdienen, klar. Aber solange der Kunde nicht danach fragt (wozu er eigentlich angesichts der Benzinpreise schon lange jede Veranlassung hätte), wird das halt auch nicht produziert.
Richtig erkannt - aber ich verstehe es trotzdem nicht. Die Nachfrage müsste doch erheblich sein!
Und auf den IAAs wird dann erzählt, der Kunde würde eben nur nach den protzigen PS-Monstern verlangen.
Ja. Wahrscheinlich haben wir die höhere Mehrwertsteuer auch gewollt. ;-)
So long,
Martin
Hell-O!
Wahrscheinlich haben wir die höhere Mehrwertsteuer auch gewollt. ;-)
Selbstverständlich! Oder hast du etwa zu den Wahlverweigerern gehört?
Siech*SCNR*fred
Moin!
du sagst es: Bei gleicher Drehzahl!
Nur wird bei einem großvolumigen Motor durch die größere Gasmenge auch mehr Energie pro Zündung freigesetzt, d.h. ein Motor mit großem Hubraum braucht weniger Drehzahl als einer mit kleinem Hubraum, um dieselbe Leistung zu bringen. Dadurch wird dann der Verbrauch wieder geringer. Und zumindest in der Theorie gleichen sich die Effekte aus, so dass der Verbrauch wieder vom Hubraum unabhängig wird.
Aber die Frage ist doch, ob denn tatsächlich die gleiche Leistung benötigt wird. Und ob überhaupt Leistung benötigt wird. Wenn der Wagen erst mal rollt, braucht man doch eigentlich nur noch Drehzahl, um ihn im Rollen zu halten. Weil man den Motor praktisch starr über das Getriebe mit der Straße koppelt. :)
In der Praxis klappt das nicht ganz, aber annähernd. Bei gemütlichen 80km/h auf der Landstraße verbraucht eine Nobelkarosse mit 4l Hubraum nur unwesentlich mehr als ein Kleinwagen mit 1.2l Hubraum.
Naja, das würde ich so nicht unbedingt unterschreiben. Die beispielsweise von Mercedes Benz angegebenen Hubräume und Verbrauchsdaten von A-Klasse und S-Klasse sind da doch voneinander abweichend:
A-Klasse A 150: Hubraum 1498 ccm, Verbrauch außerorts 5,4-5,7 l/100 km.
S-Klasse S 350: Hubraum 3498 ccm, Verbrauch außerorts 7,7-7,9 l/100 km.
Das ist dann doch schon ein Unterschied von mindestens 25% im Verbrauch - allerdings ist der Hubraum mehr als doppelt so groß.
Die Industrie will natürlich Geld verdienen, klar. Aber solange der Kunde nicht danach fragt (wozu er eigentlich angesichts der Benzinpreise schon lange jede Veranlassung hätte), wird das halt auch nicht produziert.
Richtig erkannt - aber ich verstehe es trotzdem nicht. Die Nachfrage müsste doch erheblich sein!
Vielleicht ist es auch einfach die Verzweiflung deutscher Autobauer, technologisch den Japanern auf diesem Gebiet hinterherzuhinken. Toyota kann schließlich schon ausgereifte Hybridfahrzeuge liefern - nach denen aber niemand fragt, solange die Stimmung nicht danach ist. Also beläßt man es hinsichtlich der Werbung dann eben beim Benzinmotor, allenfalls geht noch Diesel.
Der Smart wird ja auch nicht wegen seiner tollen Motorleistung beworben. :)
- Sven Rautenberg
Hi,
Aber die Frage ist doch, ob denn tatsächlich die gleiche Leistung benötigt wird. Und ob überhaupt Leistung benötigt wird. Wenn der Wagen erst mal rollt, braucht man doch eigentlich nur noch Drehzahl, um ihn im Rollen zu halten. Weil man den Motor praktisch starr über das Getriebe mit der Straße koppelt. :)
Egal welcher Motor drinsteckt, muß auch nach der Beschleunigungsphase derselbe Widerstand (Luftwiderstand, Rollwiderstand usw.) überwunden werden, um das Auto am Rollen zu halten. Um dieselbe Geschwindigkeit zu halten, muß bei gleichem Rad-Durchmesser am Rad auch dieselbe Drehzahl vorliegen - und damit dasselbe Drehmoment.
Die Drehzahl an den verwendeten Motoren kann aber unterschiedlich sein, da ja üblicherweise für verschiedene Motoren unterschiedliche Getriebe zum Einsatz kommen ...
Naja, das würde ich so nicht unbedingt unterschreiben. Die beispielsweise von Mercedes Benz angegebenen Hubräume und Verbrauchsdaten von A-Klasse und S-Klasse sind da doch voneinander abweichend:
A-Klasse A 150: Hubraum 1498 ccm, Verbrauch außerorts 5,4-5,7 l/100 km.
S-Klasse S 350: Hubraum 3498 ccm, Verbrauch außerorts 7,7-7,9 l/100 km.
Die Autos haben vermutlich unteschiedliche Luftwiderstände, Massen (==> Boden-Reibung unterschiedlich) usw.
Wenn schon verglichen wird, müßten Autos verglichen werden, die sich nur in ihrer Motorisierung unterscheiden (wobei ich Motor und Getriebe als eine Einheit betrachten würde - es muß immer das zum Motor passende Getriebe verwendet werden).
cu,
Andreas
Tachchen!
Ein Auto mit 2000ccm (2 Liter Maschiene) wieviel Milliliter verbaucht so ein Motor (bei einer Geschwindigkeit von 80KMH keine Steigung)durschnittlich an Benzin?
Kann man sowas berechnen?
Welche Strecke? Welches Gewicht? Welches Drehmoment des Motors?
Welche Drehzahl? ...? So geht es jedenfalls nicht.
Gruß
Die schwarze Piste
Hallo,
Ein Auto mit 2000ccm (2 Liter Maschiene) wieviel Milliliter verbaucht so ein Motor (bei einer Geschwindigkeit von 80KMH keine Steigung)durschnittlich an Benzin?
Kann man sowas berechnen?
Nur mit diesen Daten? Wohl kaum. Die 2 Liter sind ja der Hubraum, der hat nicht direkt etwas mit dem Benzinverbrauch zu tun (natürlich spielt er eine Rolle, aber man kann nicht einfach sagen, die einfach wären proportional, antipropotional oder ähnliches). Ich bin mir ziemlich sicher, dass man eine Simulation am Computer durchführen kann und so den durchschnittlichen Verbrauch bei einer angegebenen Situation berechnen kann - und ich bin mir ziemlich sicher, dass Autohersteller dies auch tun. Allerdings sind derartige Simulationen hochkomplexe Angelegenheiten und definitiv nichts, was man "einfach mal so" ausrechnet. Vor allem, da da sehr viele Faktoren eine Rolle spielen: Temperatur, Zusammensetzung des Kraftstoffs, Zusammensetzung des Öls, Aufbau des Motors, verwendete Materialien, vorhandener Katalysator oder nicht, Umsetzungsverhältnis auf die Straße (d.h. in welchem Gang man gerade ist), Geometrie des Auspuffs, weitere Getriebeeigenschaften, Reifendurchmesser, cw-Wert des Autos, Frontfläche des Autos, aktuelle Windrichtung- und Geschwindigkeit, Reifenzusammensetzung (v.a. in Bezug auf die Außentemperatur), usw. usf.
Viele Grüße,
Christian
Ok, das würde mein "Spieltrieb" beim Programmieren doch ein wenig übersteigen!
Hallo Forum,
mal eine frage (ach ne).
Ein Auto mit 2000ccm (2 Liter Maschiene) wieviel Milliliter verbaucht so ein Motor (bei einer Geschwindigkeit von 80KMH keine Steigung)durschnittlich an Benzin?
Kann man sowas berechnen?
Man kann, wie Christian schon ausgeführt hat mit deutlich mehr Angaben als deinen das ausrechnen, daher nur um dir eine Vorstellung der Unterschiede zu geben:
Das Auto meiner Eltern (VW T5) hat einen 1,8l-Vierzylinder Diesel mit einer Leistung von ~55kW und verbraucht AFAIK um die 9l auf 100km.
Ein Mazda RX8 hat einen Dreikammern-Wankel (Benziner) mit einem Hubraum von 1,4l und einer Leistung von ~300kW und verbraucht 15l auf 100km.
Gruß
Alexander Brock
Hi Alexander,
Ein Mazda RX8 hat einen Dreikammern-Wankel (Benziner) mit einem Hubraum von 1,4l und einer Leistung von ~300kW und verbraucht 15l auf 100km.
huch? Ohne nachzusehen erscheinen mir 300kW bei 1,4l Hubraum dann aber doch etwas viel ;-) Wo hast du denn diese Angaben her?
Gruß,
Andreas.
hi
huch? Ohne nachzusehen erscheinen mir 300kW bei 1,4l Hubraum dann aber doch etwas viel ;-) Wo hast du denn diese Angaben her?
Laut Mazda gibt es den Wagen auch nur mit 141 bzw 170 kW. :)
so long
Ole
(8-)>
Hallo Ole,
huch? Ohne nachzusehen erscheinen mir 300kW bei 1,4l Hubraum dann aber doch etwas viel ;-) Wo hast du denn diese Angaben her?
Laut Mazda gibt es den Wagen auch nur mit 141 bzw 170 kW. :)
genau, und er hat einen Wankelmotor mit 2 Scheiben, ist also ein 6-Kammern-Wankelmotor.
*scnr*
Martin
Hi,
Ein Auto mit 2000ccm (2 Liter Maschiene) wieviel Milliliter verbaucht so ein Motor (bei einer Geschwindigkeit von 80KMH keine Steigung)durschnittlich an Benzin?
Kann man sowas berechnen?
so einfach nicht; aber das weißt du ja nun bereits.
Du könntest aber spaßeshalber anhand des Energiegehalts des Benzins mal berechnen, wie viel Liter ein Auto mit der Masse x für die Strecke y benötigen würde. Dann kannst du den Luftwiderstand hinzufügen, die Windangriffsfläche variieren, den Reifen-Rollwiderstand hinzufügen usw. usw.
Auch wenn du auf diesem Wege keine "echten" Werte herausbekommst, kann es doch interessant sein, die berechneten Werte mal mit Erfahrungswerten bez. des Spritverbrauchs zu vergleichen.
Schönen Sonntag noch!
O'Brien