Hi Gernot,
Die Frage ist aber eher, wann der Staat, den Olmert vertritt und der sich auf dem Gebiete Palästinas breitgemacht hat...
Sorry, Gernot, aber angesichts der Geschichte geht diese Formulierung voll daneben.
... keine Rechtfertigung, mit dem Finger auf den Iran zu zeigen, der die Erlangung von Atomwaffen überhaupt erst nur anstrebt.
Hast Du die Berichte zur Teheraner Holocaust-Leugner-Konferenz verfolgt? Die abschließenden Äußerungen des Staatspräsidenten des Iran? Die Berichte zum Umgang mit Homosexuellen im Iran? Die öffentlichen Show-Hinrichtungen? Details zum Umgang mit Regimegegnern? Die Fatwa gegen Salman Rushdie? Das Vorgehen im Krieg gegen den Irak? Jedes Misstrauen ist hier berechtigt.
"Bundeskanzlerin Angela Merkel und der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert verurteilten die Teheraner Veranstaltung scharf. Der Versuch, den Völkermord an den Juden zu leugnen, zeige, unter welcher Bedrohung Israel leben müsse, sagte die Kanzlerin bei einem Besuch Olmerts in Berlin."
"Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, bezeichnete die Konferenz, an der auch notorische Holocaust-Leugner aus dem Westen teilnahmen, als "verabscheuungswürdige Farce". In Schreiben an Ahmadinedschad und den iranischen Außenminister Manuschehr Mottaki forderte er die Politiker auf, die "historischen Tatsachen des Holocausts zu respektieren". "
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,454130,00.html
Die Öffentlichkeit Israels hat leider jetzt nichts Besseres zu tun als über den Rücktritt Olmerts zu diskutieren, nur weil der sich verplappert hat, anstatt grundsätzlich über die Unmoralität des Besitzes von Atomwaffen zu diskutieren.
Die Existenz von Atomwaffen ist eine politische Realität, ergänzt um ein weites Arsenal anderer tötlicher Waffen, die die Existenz der Menschheit bedrohen. Die völlige Abschaffung ist eine Illusion, zumindest heute, auch wenn ich eine Reduktion des Mordarsenals begrüßen würde. Zentral ist für mich die politische Frage, in welchen Händen die Waffenarsenale eine besondere Bedrohung darstellen. Da sehe ich durchaus den Iran als besonders bedrohlich an. Was mir dabei neben der politischen Ausrichtung besondere Sorgen macht bezüglichdes Iran, ist die auffällige Dummheit des Regimes.
Existenz des Staates Israels
auch damals schon moralisch widerrechtlich
dieses Gebilde
Die Wortwahl sagt etwas über Deine Haltung zu Israel. Seit Jahrhunderten gibt es im Nahen Osten politische, religiöse und militärische Konflikte. Die Osmanen, der Iran, Frankreich, England, Syrien, der Iran und diverse lokale Kleindespoten rangelten dort immer wieder um die Macht. Nimm ein konkretes Beispiel: Die Situation im Libanon. Für die arabischen Länder ist es ein Leichtes, die Verantwortung an der Destabilisierung Israel in die Schuhe zu schieben. Aber wie ist es wirklich? Wer bewaffnet dort immer wieder neu Milizen und ermordet Politiker? Noch massiver gilt dies für den Bürgerkrieg im Irak.
Palästina war nie ein Nationalstaat, sondern über die Jahrhunderte mit seiner lange sehr kleinen Bevölkerung ein Zankapfel zwischen Potentaten und Religionen. Der Erlangung eines Friedens würde man kein Stück näher kommen, wenn Israel in einer großen Show den Verzicht auf Atomwaffen erklären würde. Da wären ganz andere Probleme zu lösen.
Viele Grüße
Mathias Bigge