Soli: Arbeitsloser will sich selbstständig machen

Hallo.

Ich bin jetzt seit 3 Monaten arbeitslos. Damals hatte ich eine Ausbildung angefangen, bei der ich dann in der Probezeit gekündigt wurde. Seit dem habe ich mich wirklich bemüht, noch etwas zu finden, jedoch war es schon zu spät, sich im November für eine Ausbildung für 2006 zu bewerben.
Ich habe zwei hervortretende Fähigkeiten. Zum Ersten wären das Software-ausgerichtete IT-Dienstleistungen, beispielsweise das Entwickeln von Homepages, CMS oder ähnliches. Und dann wär da noch meine musikalische Begabung. Ich spiele schon seit fast 8 Jahren diverse Instrumente. Besonders an Tasteninstrumenten (Keyboard, Klavier, etc) bin ich sehr gut.
Ich habe mich bisher immer in die IT-Richtung beworben. Doch da wurde ich immer nur enttäuscht. Und so viele musikalische Berufe gibt nicht, demnach auch wenig hier in der Umgebung.
Deshalb habe ich mich auf eine weiterführende Schule beworben. Wenn ich keine Ausbildung bis August finde, werde ich auf diese Schule gehen.
Für die Zeit bis August habe ich mich bisher auf Praktika beworben, doch da sieht es genauso mager aus.

Deshalb möchte ich mich, für die Zeit bis August, ein wenig selbstständig machen. Und zwar möchte ich Keyboard-Unterricht geben. Da eine Schule und auch eine Ausbildung ganztags sein wird, kann ich bis Ende August jeden Tag in der Woche Unterricht geben, danach nur noch Samstags.
Ich habe sehr viele Lehrerwechsel gehabt bei meinen Musikunterricht. Deshalb weiß ich, welche Art zu unterrichten die "beste" ist, und kann mir da etwas abschauen. Mein letzter Lehrer sagte mir, er könnte mir nichts weiter beibringen. Ich denke, ich bin auf jeden Fall in der Lage, Unterricht zu geben.
Volljährig bin ich auch, also sehe ich eigentlich kein Problem, bis auf folgende:

* Wie müssen meine Einnahmen versteuert werden? Müssen die das überhaupt? Und wie versteuere ich? Muss das dem Finanzamt gemeldet werden?
* Muss ich ein Gewerbe anmelden?
* Sollte ich, wenn das Geschäft gut läuft, Samstags weiter Unterricht geben? Weil ich sollte ja auch evtl etwas für die Schule (Berufsschule oder eben weiterführende) lernen...

Und überhaupt: Was haltet ihr von der Idee?

Danke
Soli

  1. Hello,

    Deshalb möchte ich mich, für die Zeit bis August, ein wenig selbstständig machen.

    Ich habe schon mehrfach gehört, dass es nun (ab 1. April) auch Selbstständigen möglich sein soll, in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Und das soll kein Aprilscherz sein.
    Der Mindestbeitrag solle 66 Euro betragen und für ein relativ breites "Gehaltsspektrum" Gültigkeit haben. Die Leistungen. die man ggf. nach einem Jahr Selbstständigkeit bezeihen könne, seien dagegen gar nicht spärlich.

    Ich habe unsere örtlichen "Fallmanager" dazu befragt, aber die wussten davon nichts, oder aber wollten davon nichts wissen.

    Jedenfalls könnte das für Dich immerhin relevant sein und weil ich es ohnhin schon länger mal fragen wollte, tue ichs jetzt und hier: Wer weiß etwas konkretes über diese Gesetzesänderung?

    Harzliche Grüße vom Berg
    http://www.annerschbarrich.de

    Tom

    --
    Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
    Nur selber lernen macht schlau

      1. Hi

        Das Archiv:
        http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2006/1/t122735/#m789568

        Danke.

        Also, Tom:

        Als Existenzgründer gelten Selbständige, die innerhalb von 24 Monaten vor Antragstellung mindestens 12 Monate versicherungspflichtig waren und von einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis [..]

        Ich war vor meiner gekündigten Ausbildung normaler Realschüler. Trifft also nicht zu...

        bzw. aus der Arbeitslosigkeit in die Selbständigkeit gewechselt sind.

        Was jetzt zutrefen würde. Ich bin nicht arbeitslosenversichert, bekomme also kein Arbeitslosengeld. Müsste/Könnte ich mich also arbeitslosenversichern wenn ich selbstständig werde?

        MfG
        Soli

  2. Huhu Soli,

    Ich denke, ich bin auf jeden Fall in der Lage, Unterricht zu geben.

    Das liest sich so als ob Du noch nie Instrumentalunterricht gegeben hast.
    Wenn dem tatsächlich so ist würde ich Dir empfehlen es einfach mal zu probieren.
    Über Steuerfragen kannst Du Dir dann immer noch Gedanken machen wenn Du
    mehr als eine handvoll Unterrichtsstunden im Monat zusammen hast ;-)

    Viele Grüße

    lulu

    --
    bythewaythewebsuxgoofflineandenjoytheday
    1. Huhu Soli,

      Hi lulu :-)

      Ich denke, ich bin auf jeden Fall in der Lage, Unterricht zu geben.
      Das liest sich so als ob Du noch nie Instrumentalunterricht gegeben hast.

      Ist auch richtig.

      Wenn dem tatsächlich so ist würde ich Dir empfehlen es einfach mal zu probieren.
      Über Steuerfragen kannst Du Dir dann immer noch Gedanken machen wenn Du
      mehr als eine handvoll Unterrichtsstunden im Monat zusammen hast ;-)

      Also das ist das erste mal dass ich sowas mache. Ist denn nicht jede Einnahme ab dem ersten Cent an steuerpflichtig? Wäre also verboten, "einfach mal anzufangen" ohne zu versteuern.

      MfG
      Soli

      1. Hallo,

        Wäre also verboten, "einfach mal anzufangen" ohne zu versteuern.

        *räusper* - privater Instrumentalunterricht wird i.d.R. schwarz erteilt. Hast Du das nicht gewußt? Wer sollte das denn kontrollieren? Versuch erstmal - wie schon erwähnt wurde - genügend Schüler zusammenzukriegen. Das ist nämlich gar nicht so leicht.

        Gruß, Andreas

        --
        kennst Du schon die Zitatesammlung?
      2. Hallo Soli,

        Also das ist das erste mal dass ich sowas mache. Ist denn nicht jede Einnahme ab dem ersten Cent an steuerpflichtig? Wäre also verboten, "einfach mal anzufangen" ohne zu versteuern.

        Jain. Es gibt einen gewissen jährlichen Freibetrag wo du, wenn du mit deinen Jahreseinkünften darunter bleibst, keine Steuern zahlen musst. Du musst deine Einnahmen lediglich bei der Steuererklärung abgegeben.

        Falls deine Eltern noch Kindergeld für dich bekommen, musst du beachten, dass sie ab einem bestimmten Einkommen deinerseits, keinen Anspruch darauf mehr haben.

        Schöne Grüße,

        Johannes

        --
        ie:% fl:( br:< va:| ls:[ fo:) rl:) n4:? ss:| de:] js:| ch:} sh:) mo:| zu:)
  3. Hallo Soli,

    nun, wovon bestreitest Du derzeit deinen Lebensunterhalt?

    Das wäre erstmal gut zu wissen, weil Du evtl. auch erstmal nebenbei Einnahmen haben dürftest ohne das gleich die Leistung wegfällt.

    Gruß, Znol

    1. Hallo Soli,

      nun, wovon bestreitest Du derzeit deinen Lebensunterhalt?

      Das wäre erstmal gut zu wissen, weil Du evtl. auch erstmal nebenbei Einnahmen haben dürftest ohne das gleich die Leistung wegfällt.

      Was vergessen: wie warst Du in den letzten fünf Jahren versichert, bekommst Du zwei Jahre Pflichtversicherung zusammen?»»

      Gruß, Znol

      1. Hallo nochmal

        Was vergessen: wie warst Du in den letzten fünf Jahren versichert, bekommst Du zwei Jahre Pflichtversicherung zusammen?

        Ich war einfach gesetzlich über meine Eltern krankenversichert. Und das schon seit meiner Geburt (AOK).
        Für die zwei Monate, in der ich meine Ausbildung hatte (Anfang September bis Ende Oktober), war ich woanders krankenversichert (BKK Scheufelen).

        MfG
        Soli

        1. Hello,

          Für die zwei Monate, in der ich meine Ausbildung hatte (Anfang September bis Ende Oktober), war ich woanders krankenversichert (BKK Scheufelen).

          Hier ging es wohl eher um die Arbeitslosenversicherung.

          Harzliche Grüße vom Berg
          http://www.annerschbarrich.de

          Tom

          --
          Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
          Nur selber lernen macht schlau

        2. Entschuldige, bin immer kurz hier, lese und geh dann erstmal wieder, dabei wärst Du ja noch da gewesen.

          Genau, es ging um deine Krankenversicherung wie gefragt, weil Du, um Dich hauptberuflich selbständig zu machen, es ja auch drum geht, ob Du dann versichert sein kannst.

          Das geht nämlich manchmal nicht, bzw. wenn es in der gesetzlichen nicht geht, könnte Dich unter Umständen auch keine private nehmen können.

          Aber das ist schon mal geklärt, könntest sozusagen in die freiwillige Versicherung als Selbständige, wenn das überhaupt nötig ist.

          Wie alt bist Du und was denkst Du wirst Du in etwa erstmal einnehmen?

          Schätze einfach mal grob.

          Dann kann ich Dir sagen, was möglich ist.

          Gäbe es evtl. sogar bei Euch einen Arbeitgeber, der Nachhilfe"lehrer" einstellen würde, so eine Art Schülerhilfe für instrumentalen Unterricht?

          Viele Grüße, antworte Dir morgen wieder,

          Znol

          1. Hi

            Entschuldige, bin immer kurz hier, lese und geh dann erstmal wieder, dabei wärst Du ja noch da gewesen.

            Schon okay :-)

            Genau, es ging um deine Krankenversicherung wie gefragt, weil Du, um Dich hauptberuflich selbständig zu machen, es ja auch drum geht, ob Du dann versichert sein kannst.

            Es ist halt so, dass das ganze ja nicht hauptberuflich laufen soll. Denn kann ja sein, dass ich noch eine Ausbildung anfange im September. Außerdem geh ich ja ansonsten auf eine weiterführende Schule, was beides dazu führt, dass ich später nur Samstags weiterhin Unterricht geben kann.
            Also ich meinte "selbstständig" nur im Sinne von "nebenberuflich".Macht das dann einen Unterschied?

            Das geht nämlich manchmal nicht, bzw. wenn es in der gesetzlichen nicht geht, könnte Dich unter Umständen auch keine private nehmen können.

            Soweit ich weiß, muss man doch als Selbstständiger Hauptberufler privatversichert sein (eines der wenigen Sachen die ich in meiner Ausbildung gelernt hab). Und für einen Nebenjob doch nicht, oder?

            Aber das ist schon mal geklärt, könntest sozusagen in die freiwillige Versicherung als Selbständige, wenn das überhaupt nötig ist.

            Eben, "wenn das überhaupt nötig ist".

            Wie alt bist Du und was denkst Du wirst Du in etwa erstmal einnehmen?

            Ich bin 18.

            Schätze einfach mal grob.

            Also, das kommt dann ganz drauf an, wieviel Schüler ich hab. Mein letzter Unterricht hat mich 120 Euro im Monat gekostet, und ich rechne so mit 5-10 Schülern (soll ja nix großes werden); ich verlange aber keine 120 Euro (wär ja wirklich übertrieben) sondern so um die 70-90 Euro, dann kommen so maximal 700-900 zusammen.
            Kommt aber wirklich drauf an, wieviel Schüler ich bekomme, und das kann ich jetzt noch nicht absehen.

            Dann kann ich Dir sagen, was möglich ist.

            Gäbe es evtl. sogar bei Euch einen Arbeitgeber, der Nachhilfe"lehrer" einstellen würde, so eine Art Schülerhilfe für instrumentalen Unterricht?

            Hmm, nicht dass ich wüsste. Wenn es so etwas gäbe, dann wüsste ich das aber.

            MfG
            Soli

            1. »»Hallo,

              hm...Du bist dann derzeit in der AOK wieder mitversichert? Weil ich noch nirgends gelesen habe wie Du derzeit versichert bist, evtl. überlesen?

              Da könntest Du mit dem Verdienst dann nicht mehr so mitversichert sein.

              Es ginge (wenn dein geschenktes Geld nicht mitangerechnet werden würde) bis 350 Euro im Monat.

              Ansonsten wird beurteilt nach dem Verdienst,
              dem wöchentlichen Stundenaufwand, nach der Tätigkeit, und dann wird geschaut, ob die Kriterien für eine hauptberufliche Selbständigkeit vorliegen.

              Bei Dir würde das vermutlich auf eine freiwillige Versicherung als hauptberuflich Selbständige rauslaufen. Zumindest für die Monate bis August aufgrund der Stundenanzahl und deines Verdienstes. Dann wäre wieder neu zu entscheiden.

              Eine freiwillige Versicherung ist nicht gleich zu setzen mit einer privaten Versicherung.

              Du müsstest daher höchstwahrscheinlich nach deinen bisherigen Angaben vom deinem Verdienst Kranken - und Pflegeversicherung zahlen. Der Krankenversicherungsbeitrag ist wiederum abhängig, ob Du mit Krankengeld oder ohne Krankengeld versichert sein möchtest, d.h. ob Du im Fall von Krankheit Leistungen beziehen kannst.

              Dies kann man dann aber auch zusätzlich als Krankentagegeld in einer privaten Versicherung versichern und kommt manchmal günstiger.

              Da müsstest Du mal anfragen bei deiner BKK, ob diese für Selbständige Krankengeld anbieten was das kostet, und was es ohne Krankengeld kosten würde und entsprechend vergleichen.

              Die Mindestbemessungsgrenze wäre dann allerdings so hoch, dass Du bereits ohne Krankengeldanspruch auf einen Mindestbeitrag von etwa 240 Euro kommst insgesamt.

              Ob sich das dann für Dich lohnt?

              Du hast geschrieben, dass Du seit 3 Monten arbeitslos bist, für diese Zeit solltest Du Dich eigentlich? auch versichert haben, ist wichtig wie Du versichert bist? Jetzt momentan?

              Ich schreibe dann nochmal weiter.

              Gruß, Znol

              Eben, "wenn das überhaupt nötig ist".

              Wie alt bist Du und was denkst Du wirst Du in etwa erstmal einnehmen?

              Ich bin 18.

              Schätze einfach mal grob.

              Also, das kommt dann ganz drauf an, wieviel Schüler ich hab. Mein letzter Unterricht hat mich 120 Euro im Monat gekostet, und ich rechne so mit 5-10 Schülern (soll ja nix großes werden); ich verlange aber keine 120 Euro (wär ja wirklich übertrieben) sondern so um die 70-90 Euro, dann kommen so maximal 700-900 zusammen.
              Kommt aber wirklich drauf an, wieviel Schüler ich bekomme, und das kann ich jetzt noch nicht absehen.

              Dann kann ich Dir sagen, was möglich ist.

              Gäbe es evtl. sogar bei Euch einen Arbeitgeber, der Nachhilfe"lehrer" einstellen würde, so eine Art Schülerhilfe für instrumentalen Unterricht?

              Hmm, nicht dass ich wüsste. Wenn es so etwas gäbe, dann wüsste ich das aber.

              MfG
              Soli

    2. Hi

      nun, wovon bestreitest Du derzeit deinen Lebensunterhalt?

      Das wäre erstmal gut zu wissen, weil Du evtl. auch erstmal nebenbei Einnahmen haben dürftest ohne das gleich die Leistung wegfällt.

      Seit dem Eintritt meiner Arbeitslosigkeit lebe ich von 25 Euro monatlich (Taschengeld der Eltern) und Geld, das mir geschenkt wird (zum Beispiel hab ich ziemlich viel bekommen als ich meinen Führerschein gemacht habe, ich hatte meinen 18ten Geburtstag, usw... da kam schon einiges zusammen, wovon ich momentan noch lebe).

      MfG
      Soli

  4. Hallo,

    sorry, mich drängt etwas ein paar Bedenken einzuwerfen:

    1.

    Ich habe sehr viele Lehrerwechsel gehabt bei meinen Musikunterricht. Deshalb weiß ich, welche Art zu unterrichten die "beste" ist, und kann mir da etwas abschauen.

    Leider ein Trugschluss. Man müsste es korrekterweise so formulieren: Du weißt, welche Art zu unterricht _bei_ _Dir_ am Besten funktioniert hat. Du scheinst begabt zu sein. Ein großer Teil der Instrumentalschüler ist ... ähm ... eher durchchnittlich begabt. Im Umgang mit diesen Schülern kannst Du mit Deinen eigenen Erfahrungen wenig anfangen, sprich: Du wirst sie zwangsläufig für blöd halten, weil es nicht so leicht geht wie bei Dir, statt zu wissen, wie Di ihnen helfen kannst.

    Der ideale Weg zu einer Ausbildung zum Instrumentallehrer ist natürlich die Musikhochschule, es gibt aber auch Alternativen, im Bereich Tasteninstrumente fällt mir da das Stichwort C-Lehrgang Kirchenmusik ein (nicht vom Begriff Kirchenmusik abschrecken lassen); solche C-Lehrgänge sind in der Regel nebenberuflich angelegt.

    2.

    Deshalb möchte ich mich, für die Zeit bis August, ein wenig selbstständig machen. Und zwar möchte ich Keyboard-Unterricht geben. Da eine Schule und auch eine Ausbildung ganztags sein wird, kann ich bis Ende August jeden Tag in der Woche Unterricht geben, danach nur noch Samstags.

    Das finde ich mit Verlaub grob unfair Deinen zukünftigen Schülern gegenüber. Instrumentalunterricht März bis Juli bringt gar nix, und dann schmeißt Du sie schon wieder raus? (Samstags haben die Schüler normalerweise auch besseres zu tun als zum Keyboard-Unterricht zu gehen, und mehr als 8 Stunden kriegst Du an dem Tag auch nicht hin)

    Wenn Du also diesen Weg einschlagen willst wäre mein Rat, ihn richtig, konsequent und auf Dauer angelegt einzuschlagen.

    Soweit mein ungebetener Rat :-)

    Grüße,
    Utz

    --
    Mitglied im Ring Deutscher Mäkler