Hallo Stefan,
von denen der Inhaber der Adresse nichts weiß
Das nennt man "Link" und genauso funktioniert das gesamte Internet.
Du hast etwas missverstanden: Ein Link setzt voraus, dass die verlinkte Resource existiert. Bei der angegebenen URI der Stiftung Warentest existiert offensichtlich eine Resource und deren Repräsentation. In den meisten Fällen der Nutzung solcher URIs als Beispiele hier jedoch nicht, d.h. es kommt unabhängig von dem Aufruf und dem Traffic auch zu einer Eintrag im Error-Log. Dies kann Arbeitszeit des Webmasters oder einer ähnlichen Person verschlingen. Ich z.B. hab mal einen Abend lang damit verbracht ein Error-Log der SELFHTML-Domänen von wiederholt auftauchenden Fehlern zu beseitigen, falsche Verlinkung war da auch ein Faktor. Wenn man von jemanden vermeidbar Ressourcen in Anspruch nimmt, sei es Traffic, sei es Arbeitszeit, kann man dieses als Belästigung werten. Ich und viele andere sind da nicht so streng, aber man kann es. Kam in der Vergangenheit bestimmt auch schon vor.
Ein dadurch entstandener Konsens in der Netzgemeinschaft ist, dass man vermeidbare Belästigung Dritter nun mal vermeiden soll, aus Höflichkeit. Tatsächlich gibt es sogar Standards (RFC 2606 auf der „Best Current Practice“ Serie der IETF) der Netzgemeinschaft, die empfehlen, auf reservierte Domains für unterschiedliche Zwecke auszuweichen. Man muss sich nicht daran halten, nein. Aber man rülpst auch nicht in Gesellschaft.
Also das nenne ich echt mal "typisch Deutsch".
Etwas „typisch deutsch“ zu nennen ist „typisch deutsch“, vergessen? ;)
(Mal ganz abgesehen davon, dass die Nutzung obiger Domains im englischen sehr viel verbreiteter ist, als im deutschen Web. Das Konzept Höflichkeit scheint dort bekannt zu sein.)
Tim