Tim Tepaße: Problem mit Schema

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Hallo Thomas,

Momentan sitze ich an den Specs von Atom 0.3 http://www.atomenabled.org/developers/syndication/#requiredFeedElements.

Ähm. Das ist nicht die Spezifikation von Atom 0.3. Das ist eine lockere Beschreibung von Atom 1.0. Man gucke sich nur den Namensraum an. Der damalige Wiki-Snapshot, der dann als Atom 0.3 bei atomenabled.org ebenso locker aufgeschrieben wurde bis man ein IETF-Ergebnis hatte, liegt hier:
http://www.mnot.net/drafts/draft-nottingham-atom-format-02.html

Ich bin aber wie Thomas J.S. der Meinung, dass Du das lassen solltest. Atom 0.3 wird zwar noch benutzt und Entwickler von Aggregatoren müssen diesen noch implementieren. Dennoch waren die Wiki-Snapshots niemals als „Ergebnis“ (analog zu HTML 2.0, 3.2, 4.0) gedacht, sondern nur als eine Zwischenstufe der Entwicklung und der Diskussion. Wer Atom 0.3 anbietet sollte klar sein, dass das nur eine Zwischenstufe und nicht das Endergebnis ist. Atom gibt es bislang de jure nicht in  verschiedenen Versionen, Atom heisst RFC 4287.

Von einem Validator würde ich erwarten, dass er das anmerkt. Er kann zusätzlich auch gerne 0.3 validieren, wenn er nur sagt: „Du solltest unbedingt auf Atom 1.0 wechseln, schließlich ist das der Standard, von Atom 0.3 findet kaum noch einer die Spezifikation im Netz.“ Man mag von Feedvalidator halten, was man meint, aber da macht er das richtig.

Vor allem bedenke die Arbeit. Nach derselben Logik müsstest Du dann die Wiki-Snapshots 0.1, 0.2 und den informellen 0.2.1 unterstützen, schließlich flogen oder fliegen davon Feeds im Netz rum. Und die elf Internet Drafts, die veröffentlicht wurden, nachdem sich die Diskussion auf die Mailingliste verlagert hatte. Ich möchte noch mal betonen: Drafts. Entwürfe. Kein fertiges Endprodukt.

... und das auch noch in beliebiger Reihenfolge (jedenfalls sehe ich keinen Hinweis auf eine feste Folge).

Ich bin da ja eher Laie, aber kann das sein, dass XML Schema durch sein sparsames Angebot von Kompositoren in Model Groups ein dokumentzentrisches Bild von XML fordert denn ein eher in Datenstrukturen denkendes?

So wie das aussieht werde ich dafür wohl ein "weiches" Schema machen müssen und anschließend mit DOM per Hand nachbessern müssen.

Den Zugriff übers DOM halte ich bei all den verschiedenen Constrains für geschickter. Diese sind nämlich nicht in den diversen Schematasprachen ausdrückbar. Das nicht normative RELAX NG Schema hat zwar ein paar Schematron-Regeln, aber die decken ja auch nur eine kleine Teilmenge des Textes ab.

Tim