Jan: Ist der Klimawandel den Leuten wurscht geworden?

Jallo,

Auch wenn es hier nicht hingehört: Es ist doch ein Thema, das eigentlich überall stehen sollte:

Um uns herum schwindet die Umwelt immer mehr. In 10 Jahren sind die Alpen eisfrei, Der Kilimandscharo ebenso. Mikronationen wird Tuvalu und Mikronesien gibt es in 50 Jahren nicht mehr. Das Ozonloch ist so groß wie nie zuvor. Spürbar selbst in Europa sind die sehr warmen Winter, schneefrei wo früher schnee war. Doch der Klimawandel schreitet immer weiter und immer schneller voran. Geredet aber wird immer weniger darüber. Ist den Menschen ihr Planet egal geworden?

Grüße
Jan

  1. Hallo Jan!

    Ist den Menschen ihr Planet egal geworden?

    In unserer heutzutage kurzleben Zeit muss ich deine Frage fast mir ja beantworten. Man hört es in den Medien (Ozonloch usw.), denkt sich "O mein Gott" und am nächsten Tag ist es wieder vergessen.

    Die Menschen werden erst dann daran denken, wenn's zu spät ist - wie immer!

    Sabine

    --
    Nichtstun ist besser, als mit vielem Abmühen nichts zu schaffen (Laotse)
  2. Hi,

    Um uns herum schwindet die Umwelt immer mehr. In 10 Jahren sind die Alpen eisfrei, Der Kilimandscharo ebenso. Mikronationen wird Tuvalu und Mikronesien gibt es in 50 Jahren nicht mehr.

    Und was willst du dagegen tun? George B. erschiessen, weil der das Kioto-Protokoll widerrufen hat? Alle Farbiken schliessen?
    Es wird immer noch pauselos drüber diskutiert (man findet viel, wenn man danach sucht). Aber es gibt keine Lösung, solange so viel Geld an der Umweltverschmutzung verdient ist. Und da unsere Politiker von der Industrie bezahlt werden, unterstützen sie diese natürlich auch.

    Aber ich bin sicher, wenn du dir so viele gedanken machst, hast du kein Auto, in der Wohnung nur einen Holzofen, verwendest keine Elektrizität usw.
    Denn sonst trägst du kräftig zu dem bei, was du hier ansprichst.

    1. Also ich habe in der Tat kein Auto, genau aus dem Grund fahre ich fast ausschließlich Fahrrad und spare bei jeder Gelegenheit Energie.

      Wichtiger sind natürlich die Unternehmen. Hier helfen vermutlich nur die konsequente Anwendung von Emissionsrechten (Coase-Theorem). Solange es aber keine Weltregierung ist, kann man Marktversagen in Form von Umweltverschmutzung sicher kaum lösen. Das ist das Hauptproblem.

      Grüße
      Jan

      1. Also ich habe in der Tat kein Auto, genau aus dem Grund fahre ich fast ausschließlich Fahrrad und spare bei jeder Gelegenheit Energie.

        Mach ich zwar auch, wird aber nicht das Problem lösen.

        Wichtiger sind natürlich die Unternehmen. Hier helfen vermutlich nur die konsequente Anwendung von Emissionsrechten (Coase-Theorem). Solange es aber keine Weltregierung ist, kann man Marktversagen in Form von Umweltverschmutzung sicher kaum lösen. Das ist das Hauptproblem.

        Ich denke solange 1/3 der Weltbevölkerung nicht genug zu essen haben, ist Umweltverschmutzung nur am Rande ein Problem (ein größeres ist das Bevölkerungswachstum, was seltsamerweise hier aus egoistischen Gründen umgekehrt gesehen wird). Anderseits sieht man aber gerade in Indien und China wie's aussieht, wenn die Menschen zwar satt werden und ein Dach über dem Kopf haben, aber eben die Menschen vergiftet werden (oft einfach nur damit wir billige Ware bekommen).

        Diesen Weg hat Westeuropa und Nordamerika hinter sich und nur dort unterliegen die Unternehmen den entsprechenden Auflagen und die Menschen (also die breite Masse, nicht einzelne) machen sich Gedanken über Umweltverschmutzung. Anderswo wird es einfach noch dauern. Auch die Chinesen und Inder wollen erstmal ihre Natur kultivieren und ihren Lebenstandard auf unser Niveau hieven und dann sich Fragen was haben wir falsch gemacht, was können wir besser machen.

        Dabei hilft es aber nicht an Symptomen rumzudoktorn, China und Indien werden kurzfristig nicht mit Emissionsbeschränkungen leben können. Um die Energieversorgung aber langfristig für alle Menschen zu gewährleisten, werden ganz andere Wege nötig sein, als sich Gedanken über die Menge der verbrannten Fossilen Energieträger zu machen, die sowieso früher oder ein bisschen später zu Ende gehen.

        Sei einfach froh das du überhaupt die Möglichkeit hast dir darüber Gedanken machen kannst, du lebst in einer priviligierten Region.

        Struppi.

        --
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      2. Solange es aber keine Weltregierung ist, kann man Marktversagen in Form von Umweltverschmutzung sicher kaum lösen.

        Würde auch nichts helfen. Solange die Politiker von der Wirtschaft bezahlt werden, wird sich auch bei einer Weltregierung nichts ändern. Ich denke sogar, das es schlimmer wird, da keine andere Regierungen mehr da sind, die evtl. eingreifen könnten.

        Die Menschkeit ist einfach so dumm, das sie ihren eigene Lebensraum solange zerstört, bis es zu spät ist. Dann wurd versucht, irgendwie die Auswirkungen einzudämmen und gleichzeitig wird die Schuld hin- und hergeschoben, denn damit kann man dann wieder schön vom Problem ablenken.

        Der Mensch ist wie ein Heuschreckenschwarm, nur dummerweise hat der Mensch keine Möglichkeit weiterzuziehen, wenn die Erde "abgefressen" ist.

  3. Hallo Jan,

    mögliche „angetriggerte“ Gedanken beim Thema Klimawandel:

    • alles Panikmache

    • ich muss schon auf so viel verzichten, da verzichte ich doch nicht auch noch auf mein {$konsumgut}

    • das erlebe ich eh nicht mehr

    • das kapier ich nicht, also gibt es das auch nicht

    • warme Sommer sind doch was Schönes

    • die haben doch in der {$presse} geschrieben, dass das eh nicht mehr zu ändern ist

    • wir wollen ja, aber die {$bösesAdjektiv} EU stellt sich doch quer

    • wir wollen ja, aber die {$bösesAdjektiv} Chinesen stellen sich doch quer

    • wir wollen ja, aber die {$bösesAdjektiv} USA stellen sich doch quer

    • egal, Hauptsache {$lieblingsmannschaft} gewinnt

    • egal, Hauptsache meine Kohle stimmt

    • egal, Hauptsache meine Website ist valides xhtml 1.0 strict

    • und Du? Und Ihr? Und ich?

    Gruß
    Olaf

  4. moin Jan :)

    Ich nehme mal den Ernst dieser Frage beiseite (mir ist selbiger wohl bewusst!)

    Spürbar selbst in Europa sind die sehr warmen Winter, schneefrei wo früher schnee war.

    Wo warst du diesen Winter? Auf ner warmen Insel im Süden? Also ich für meinen Teil habe so viel Schnee gesehen wie nie in meinem Leben zuvor (und ich bin Flachlandtiroler).

    liebe Grüße aus Berlin
    lina-

    --
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    1. Hi lina-,

      Spürbar selbst in Europa sind die sehr warmen Winter, schneefrei wo früher schnee war.
      Wo warst du diesen Winter? Auf ner warmen Insel im Süden?

      Und die Insel hieß Stuttgart?  *g*

      Also ich für meinen Teil habe so viel Schnee gesehen wie nie in meinem Leben zuvor (und ich bin Flachlandtiroler).

      Okay, hier "im Ländle" war der vergangene Winter nicht so heftig wie die Jahre zuvor - keine so langen und extremen Kälteperioden wie in den letzten Jahren, und Schnee gab's auch vergleichsweise wenig. Achtung: Diese Beobachtung gilt für das Stuttgarter Umland! In den Höhenlagen von Schwarzwald und Alb und auch in Bayern hat es wieder ganz anders ausgesehen.
      Aber über die letzten zehn Jahre ist mein Eindruck: Die Sommer werden heißer und trockener, die Winter kälter - und die Übergänge dazwischen kürzer und krasser. Letzten November habe ich noch im Scherz zu einem Kollegen gesagt: Der Herbst fand dieses Jahr wohl an einem Dienstag statt. Ob das im Rahmen üblicher Klimakapriolen liegt oder an sich schon Grund zur Sorge ist, kann ich als Hobby-Wetterfrosch nicht sagen, dafür befasse ich mich noch zu kurze Zeit mit dem Thema.

      Schönen Abend noch,
       Martin

      --
      Das einzige Problem beim Nichtstun: Man weiß nie, wann man damit fertig ist.
  5. Hallo,
    Es wird ja eine Menge getan so ist ja nun nicht. Wenn man (zumindest hierzulande) den Umgang mit der Umwelt mit dem Umgang in den frühen 80ern vergleicht, sind wir schon ein großes Stück voran gekommen.

    Für mich ist eher die Frage: Wie schafft man einen gesunden Mittelweg zwischen ernsthaftem Umweltbewusstsein und Panikmache? Den Leuten zu erzählen, dass die Welt untergeht, wenn sie ihren Müll nicht trennen, und auf der anderen Seite die Industrie machen lassen, was sie will, bringt IMO orginal nichts.

    Es wäre wichtig, zum einen auf die Gefahren hinzuweisen, die bestehen, wenn so weiter gemacht wird wie bisher, aber gleichzeitig auch zu zeigen, dass ein verantwortungsbewusster Umgang tatsächlich etwas bewirken kann - es gäbe genug Positiv-Beispiele!

    Genau bei dieser Gradwanderung sehe ich das Problem, so wie das Thema behandelt wird: Entweder es ist "alles halb so wilrd", oder es wird gleich eine solche Panik geschürt, dass man sich zwangsweise denkt: "Ich kann ja doch nichts dran ändern" - und beides führt zu Untätigkeit.

  6. Moin,

    Erstens halte ich Vorraussagen über die Zukunft chaotischer Systeme wie das Klima für extrem gewagt. Und zweitens: Welche bislang unmögliche Technologie schlägst Du vor um ein nicht vorhersehbares, chaotisches System zu kontrollieren?
    Mal im ernst: Das Klima schert sich einen Dreck darum, wie es für uns Menschen am angenehmsten wäre. Es ändert sich so oder so. Das hat es schon immer getan. Und es wird auch uns zuliebe nicht damit aufhören.

    MfG
    MarkX.

  7. Hi,

    wovor hast du Angst?

    Schöne Grüße
    Julian

  8. Um uns herum schwindet die Umwelt immer mehr. In 10 Jahren sind die Alpen eisfrei, Der Kilimandscharo ebenso. Mikronationen wird Tuvalu und Mikronesien gibt es in 50 Jahren nicht mehr. Das Ozonloch ist so groß wie nie zuvor. Spürbar selbst in Europa sind die sehr warmen Winter, schneefrei wo früher schnee war. Doch der Klimawandel schreitet immer weiter und immer schneller voran. Geredet aber wird immer weniger darüber. Ist den Menschen ihr Planet egal geworden?

    Naja, das Problem ist, dass es nicht so ist.

    Wir hatten dieses Jahr so viel Schnee wie nicht nie seit ich hier in Mainz wohne.

    Und das die Alpen eisfrei werden kann ich nur begrüßen, ähnlich wie das Ende der Eiszeit in Mitteleuropa, dass mein Leben doch etwas angenehmer macht. Ich glaub die Grönländer hätte auch lieber das Klima, dass sie vor ca. 1000 Jahren hatten.

    Klimawandel sind und waren immer ein teil der Erdgeschichte, der Mensch sollte sich nicht so wichtig nehmen. Zumal es auch Prognosen gibt, die teilweise genau das Gegenteil verkünden.

    Struppi.

    --
    Javascript ist toll (Perl auch!)
  9. Moin!

    Jallo,

    ?

    Ist den Menschen ihr Planet egal geworden?

    Das Kernproblem, was du ansprichst, versteckt sich meiner Meinung nach genau hier, in deinem letzten Satz: Durch die unaufhaltsam und vor allem beschleunigt fortschreitende technische und gesellschaftliche Entwicklung werden immer mehr aktuelle Themen in immer kürzerer Zeit durchgekaut und verschwinden dann komplett aus den Medien und damit aus dem Sinn, um neuen Dingen Platz zu machen, Beispiel Vogelgrippe. Ist gibt Theorien von Mathematikern, dass diese immer schnellere Entwicklung letzlich zu einem Stillstand führt. Zwei Beispiele: Warum soll ich mir jedes halbe Jahr, später jeden Monat einen neuen Computer kaufen, nur weil meiner wieder „veraltet“ ist? Warum soll ich mich mit „Skandalen“ beschäftigen, nach denen morgen schon kein Hahn mehr kräht?

    Außerdem glaube ich, dass Teile der Gesellschaft dekadent geworden sind und keinen Grund zur Veränderung sehen, während andere Teile der Gesellschaft mit ihrem Ist-Zustand unzufrieden sind, aber da jeder nur für sich alleine unzufrieden ist, ändert keiner etwas, weil es (alleine!) eh nichts bringt. Gerade dieser letzte Aspekt ist für mich ein Rätsel; mein „Plan B“ ist ganz klar: Wer nichts wird, wird Politiker.

    Ich formuliere nach einigem Nachdenken deine Frage mal so um, wie ich es leider sehe:
    Ist den Menschen ihre Zukunft egal?

    Viele bis die meisten leben im Hier und Jetzt und schauen nur sehr kurz nach vorne, während die wichtigen Dinge häufig langfristig angelegt sind. Dies wird allerdings durch gesellschaftliche (Schnelllebigkeit), politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die Unsicherheit schaffen, begünstigt. Wer geht denn aktuell z.B. das Risiko einer zusätzlichen Rentenversicherung ein, wo er später nicht sagen kann, ob er arbeitslos wird und erst seine Rente aufbrauchen muss (meiner Meinung nach der größte Schwachsinn) und vor allem ohne die Garantie, dass der Versicherer dann noch existiert und die gesetzliche Grundlage stimmt?