Skeeve: Fernsehempfang wie? DVB-T? Sat?

Moin!

Ich bin kabelverwöhnter Fernsehkonsument. Ist auch zu praktisch, wenn man nicht noch irgendwelche Settop Boxen oder Receiver zusätzlich benötigt. Dummerweise ist das Baugebiet in dem unser neues Haus entstehen wird nicht ans Kabelnetz angeschloßen und wird es auch nicht werden.

Was empfehlt Ihr? DVB-T? Satellit? Wo kann man sich über all das schlau machen?

-- Skeeve

  1. Hallo,

    [...] nicht ans Kabelnetz angeschloßen und wird es auch nicht werden.

    dann kommt IMHO nur Satellitenfernsehen in Frage, und bei einer Neuanlage selbstverständlich digital.

    Was empfehlt Ihr? DVB-T?

    Kommt drauf an, in welcher Gegend du wohnst. Hier in BaWü ist DVB-T meiner Ansicht nach eine Mogelpackung - die Abdeckung ist zwar mittlerweile ganz passabel, aber bis jetzt sind nur die ÖR und ein paar Exotensender über DVB-T zu empfangen. Den privaten ist die nötige Investition zu hoch, die wird man also in absehbarer Zeit hier nicht via DVB-T empfangen. Also unbrauchbar.

    Von guten Bekannten aus NRW, wo mittlerweile fast alle Mainstream-Sender über DVB-T zu empfangen sind, weiß ich, dass da auch nicht alles Gold ist, was glänzt. DVB-T hat nur eine relativ geringe Bandbreite (Bitrate) pro Kanal. Und das merkt man wirklich schon an der Bildqualität, die teilweise schlechter ist, als man das vom analogen Fernsehen kennt. Außerdem klagen viele Fernsehzuschauer, dass sehr häufig mal für Sekundenbruchteile das Signal zusammenbricht (habe das selbst schon mitbeobachtet) - das ist besonders lästig, wenn der Receiver danach wieder ein bis zwei Sekunden braucht, um sich neu zu synchronisieren.

    Satellit?

    Ist wohl deine einzige Option, wenn du mehr als nur die ÖR empfangen willst.
    Die beste Übertragungsqualität bietet aber derzeit wohl DVB-C (Kabel digital), was ich auch seit ein paar Tagen genieße. Die Bandbreite bzw. Bitrate von knapp 2Mbps pro Kanal ermöglicht fast DVD-Qualität.

    Schade finde ich, dass der allmähliche Umstieg vom analogen zum digitalen Kabelfernsehen den einzigen Vorteil des Kabelanschlusses wieder zunichte macht - nämlich die Tatsache, dass man keinen zusätzlichen Receiver brauchte.

    So long,
     Martin

    --
    Lieber blau machen, als sich schwarz ärgern.
    1. Hallo!

      Von guten Bekannten aus NRW, wo mittlerweile fast alle Mainstream-Sender über DVB-T zu empfangen sind, weiß ich, dass da auch nicht alles Gold ist, was glänzt. DVB-T hat nur eine relativ geringe Bandbreite (Bitrate) pro Kanal. Und das merkt man wirklich schon an der Bildqualität, die teilweise schlechter ist, als man das vom analogen Fernsehen kennt. Außerdem klagen viele Fernsehzuschauer, dass sehr häufig mal für Sekundenbruchteile das Signal zusammenbricht (habe das selbst schon mitbeobachtet) - das ist besonders lästig, wenn der Receiver danach wieder ein bis zwei Sekunden braucht, um sich neu zu synchronisieren.

      Ich wohne im Süden von Nürnberg und kenne alle diese Probleme auch.
      DVB-T hat meine Erwartungen bitter enttäuscht, ich rate davon ab.
      Zu Sat und Kabel kann ich nichts sagen.

      Viele Grüße aus Nürnberg
      Johannes

  2. Hej,

    Was empfehlt Ihr? DVB-T? Satellit?

    Das hängt zum einen sehr von Deinem Fernsehverhalten ab und zum anderen von der Region, in der ihr wohnt.

    Ich kann nur sagen, dass ich hier in Braunschweig uneingeschränkt zufrieden bin. Die Bildqualität ist exzellent (MPEG2), die Verfügbarkeit extrem hoch (es kommt nur sehr selten vor dass es zu sehr kurzen Ausfällen kommt) und das Fernsehprogramm ausgezeichnet: 20 Programme, darunter die drei wichtigsten (Phoenix, Extra und 3Sat) und auch alle großen Privaten. Und das alles für Umme.

    Außerdem ist es maximal einfach: Reciever entweder an die Haus- oder eine kleine passive Stabantenne anschließen und zurücklehnen. Allerdings weiß ich auch, dass wir hier mehr oder weniger Vorzeigeregion sind (wurde ja auch hier mitentwickelt *g*).

    Wo kann man sich über all das schlau machen?

    Na im Internet natürlich:

    http://www.ueberallfernsehen.de/
    http://de.wikipedia.org/wiki/DVB-T

    Beste Grüße
    Biesterfeld

    --
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    1. Moin!

      Die Bildqualität ist exzellent (MPEG2)

      Was ist das denn für ein Argument? DVB verwendet grundsätzlich MPEG2, und die erzielte Bildqualität hängt ausschließlich von der verwendeten Datenrate eines Kanals ab.

      Und die ist bei DVB-T im Vergleich zu allen anderen Distributionsformen (DVB-S, DVB-C) eher kläglich, so dass es, abhängig vom Bildinhalt, sehr wohl zu deutlich sichtbaren Artefakten und Verpixelungen kommt.

      Gewiß: Die Bildqualität bei ruhigen, kaum veränderten Bildpassagen wie Nachrichtensprechern etc. ist sehr gut im Vergleich zum analogen Antennen- oder Kabelfernsehen. Aber solche Bildsequenzen sind nicht typisch für Fernsehen.

      Aber Bildqualität ist nicht immer der ausschlaggebende Faktor. Die Menschheit hat sich ja auch für VHS entschieden, obwohl andere Videosysteme deutlich bessere Qualität geboten haben.

      Bedenken sollte man auch, dass man durch die Wahl der Settop-Box auch grundsätzliche Entscheidungen für das künftige Nutzungsverhalten trifft. Eine schlichte Settop-Box mit einem Antenneneingang, einem Tuner, und einem TV-Ausgang erlaubt es, exakt EIN Programm zu empfangen und anzugucken - oder mit seinem Videorekorder aufzuzeichnen, wobei es auch schon eine Herausforderung darstellt, zwei unterschiedliche Sender nacheinander aufzuzeichnen. Und es ist unmöglich, während der Aufzeichnung ein anderes Programm anzuschauen.

      Es gibt allerdings einige besser ausgestattete Settop-Boxen, die mehr als einen Tuner haben, und in der Lage sind, auf eine eingebaute oder extern angestöpselte Festplatte aufzuzeichnen. Da die Daten ja schon digital vorliegen, ist solch eine Box in der Regel nur mit passender Dekoder-Hardware, etwas CPU-Power und Software, und den notwendigen Schnittstellen ausgestattet, und bietet so ein recht günstiges Komplettpaket aus Empfang und Videoaufzeichnung. Je nach Art der Speicherung ist der aufgezeichnete MPEG2-Datenstrom auch vom eigenen PC aus verfügbar und ließe sich beispielsweise auch als DVD brennen.

      - Sven Rautenberg

      --
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      1. Hej,

        Die Bildqualität ist exzellent (MPEG2)

        Was ist das denn für ein Argument?

        Kein Argument sondern eine persönliche Erfahrung, mit der ich diesen Thread bereichern wollte. Mit der Erwähnung von MPEG2 wollte ich lediglich auf das Kodierungsverfahren aufmerksam machen. Übrigens trifft dieses bei feststehender Übertragungsrate natürlich eine Aussage über die Bildqualität.

        Und die ist bei DVB-T im Vergleich zu allen anderen Distributionsformen (DVB-S, DVB-C) eher kläglich, so dass es, abhängig vom Bildinhalt, sehr wohl zu deutlich sichtbaren Artefakten und Verpixelungen kommt.

        Dass es nicht mit den anderen Empfangsmöglichkeiten konkurrieren kann hab ich nicht bestritten. Trotzdem nochmal: In dieser Region und nur von dieser kann ich sprechen, ist die Bildqualität derart gut, dass ich unter diesem Aspekt keinen Grund sehe es nicht einzusetzen.

        Beste Grüße
        Biesterfeld

        --
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        1. Moin!

          Die Bildqualität ist exzellent (MPEG2)

          Was ist das denn für ein Argument?

          Kein Argument sondern eine persönliche Erfahrung, mit der ich diesen Thread bereichern wollte.

          Aber MPEG2 ist nicht dafür verantwortlich, dass du exzellente Bildqualität hast. Oder umgekehrt formuliert: Schlechte Bildqualität bedeutet nicht "kein MPEG2", oder auch "etwas anderes als MPEG2 bedeutet schlechtere Bildqualität".

          Mit der Erwähnung von MPEG2 wollte ich lediglich auf das Kodierungsverfahren aufmerksam machen. Übrigens trifft dieses bei feststehender Übertragungsrate natürlich eine Aussage über die Bildqualität.

          Nein, tut es nicht wirklich. Die erzielbare Bildqualität hängt extrem vom Bildinhalt und dessen zeitlicher Veränderung ab. Und außerdem von diversen Parametern, die man bei MPEG feintunen kann.

          Wie gesagt: Der Nachrichtensprecher wird vermutlich auch mit 0,5 MBit/s noch prima und scharf rüberkommen, der Actionfilm dürfte auch bei 2,0 MBit/s in schnellen Szenen seine deutlich sichtbaren Probleme haben.

          Daraus folgt: Die Datenrate ist kein eindeutiges Maß für Qualität.

          In dieser Region und nur von dieser kann ich sprechen, ist die Bildqualität derart gut, dass ich unter diesem Aspekt keinen Grund sehe es nicht einzusetzen.

          Und ich würde meinen, es hängt von der lokalen Empfangsfeldstärke ab, die man erzielen kann. Wer direkt neben dem Sender wohnt, hat da natürlich mehr Spaß, als jemand im Empfangsloch.

          - Sven Rautenberg

          --
          "Love your nation - respect the others."
          1. Hallo Sven,

            Und ich würde meinen, es hängt von der lokalen Empfangsfeldstärke ab, die man erzielen kann. Wer direkt neben dem Sender wohnt, hat da natürlich mehr Spaß, als jemand im Empfangsloch.

            nein, genau *der* Einfluss ist durch die digitale Übertragungstechnik fast völlig eliminiert. Solange der Empfänger den digitalen Datenstrom noch aus dem analogen Signal von der Antenne decodieren kann, hast du innerhalb der Parameter des Gesamtsystems optimale Bildqualität. Eine höhere Empfangsfeldstärke bedeutet keine Verbesserung der Bildqualität wie beim analogen Fernsehen.

            Erst wenn die Feldstärke so stark absinkt, dass das Nutzsignal allmählich im natürlichen Rauschen untergeht, lässt sich das digitale Nutzsignal nicht mehr vollständig decodieren. Es kommt zu Bildstörungen, die sich beim digitalen Fernsehen ähnlich äußern wie Leseprobleme beim Abspielen einer DVD: Das Bild stockt für kurze Augenblicke und/oder an bewegten Motiven treten Klötzchen-Artefakte auf.

            So long,
             Martin

            --
            Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben.
            Aber dem Tag mehr Leben.
            1. Moin!

              Und ich würde meinen, es hängt von der lokalen Empfangsfeldstärke ab, die man erzielen kann. Wer direkt neben dem Sender wohnt, hat da natürlich mehr Spaß, als jemand im Empfangsloch.

              nein, genau *der* Einfluss ist durch die digitale Übertragungstechnik fast völlig eliminiert. Solange der Empfänger den digitalen Datenstrom noch aus dem analogen Signal von der Antenne decodieren kann, hast du innerhalb der Parameter des Gesamtsystems optimale Bildqualität. Eine höhere Empfangsfeldstärke bedeutet keine Verbesserung der Bildqualität wie beim analogen Fernsehen.

              Zitat von "Der Martin" in Posting 139988:
              "Außerdem klagen viele Fernsehzuschauer, dass sehr häufig mal für Sekundenbruchteile das Signal zusammenbricht (habe das selbst schon mitbeobachtet) - das ist besonders lästig, wenn der Receiver danach wieder ein bis zwei Sekunden braucht, um sich neu zu synchronisieren."

              Die Empfangsfeldstärke hängt direkt mit dieser Signalunterbrechung zusammen. Geringe Feldstärke == hohe Störanfälligkeit.

              - Sven Rautenberg

              --
              "Love your nation - respect the others."
              1. Hallo,

                Zitat von "Der Martin" in Posting 139988:
                "Außerdem klagen viele Fernsehzuschauer, dass sehr häufig mal für Sekundenbruchteile das Signal zusammenbricht (habe das selbst schon mitbeobachtet) - das ist besonders lästig, wenn der Receiver danach wieder ein bis zwei Sekunden braucht, um sich neu zu synchronisieren."

                Die Empfangsfeldstärke hängt direkt mit dieser Signalunterbrechung zusammen.

                das ist eine Vermutung. Eine naheliegende, aber eben nur eine Vermutung. Ich kann sie nicht widerlegen, bin aber auch nicht von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt, denn diese Effekte treten auch bei Teilnehmern auf, die quasi Sichtverbindung zum Sendemast haben.

                Geringe Feldstärke == hohe Störanfälligkeit.

                Das kann man ganz bestimmt so sagen. Aber das ist ein Grenzfall. Wenn es häufig zu Störungen durch zu geringen Signalpegel kommt, dann ist mit der Empfangsanlage (oder auch der Sendeanlage) sowieso etwas im Argen. Normalerweise sollte der Signal-Rauschabstand so groß sein, dass man von dieser Schwelle hinreichend weit entfernt ist - und auf diesen angestrebten Arbeitspunkt bezog sich meine Aussage, dass eine leichte Erhöhung oder Verringerung der Feldstärke keine Änderung des decodierten Signals bewirkt.

                Eine leichte Erhöhung oder Verringerung der Temperatur hat schließlich auch keinen direkten Einfluss auf den Straßenzustand - es sei denn, die Temperatur ist sowieso bloß noch knapp über dem Gefrierpunkt. Dann kann schon eine kleine Änderung entscheidend für das Auftreten von Straßenglätte sein.

                Aber von solchen Grenzfällen (Sonderfällen) spreche ich eigentlich nicht, wenn ich die grundsätzlichen Eigenschaften eines Systems beschreibe.

                Schönen Abend noch,
                 Martin

                --
                Denken ist wohl die schwerste Arbeit, die es gibt. Deshalb beschäftigen sich auch nur wenige damit.
                  (Henry Ford, amerikanischer Industriepionier)
      2. Hallo,

        Bedenken sollte man auch, dass man durch die Wahl der Settop-Box ...

        hat jemand eine Ahnung, woher der dämliche Begriff "Settop-Box" für den PayTV-Decoder und/oder den Receiver eigentlich kommt?

        Abgesehen davon, dass ich durchaus der Meinung bin, man sollte die technischen Vorrichtungen und Geräte beim Namen nennen (anstatt einfach "Box" zu sagen), habe ich noch nie gesehen, dass die Box "on top of the TV set" gestellt wird. Sie steht eigentlich *immer* daneben oder darunter.

        So long,
         Martin

        --
        Zum Glück ist alles nur halb so doppelt.
        1. Tach,

          Abgesehen davon, dass ich durchaus der Meinung bin, man sollte die technischen Vorrichtungen und Geräte beim Namen nennen (anstatt einfach "Box" zu sagen), habe ich noch nie gesehen, dass die Box "on top of the TV set" gestellt wird. Sie steht eigentlich *immer* daneben oder darunter.

          in alten Fernsehschränken war unter dem Fernseher kein Platz vorgesehen, aber meist ein Fach darüber, das zweckentfremdet werden konnte.

          mfg
          Woodfighter

        2. Hej,

          Sie steht eigentlich *immer* daneben oder darunter.

          Tut sie nicht.

          Beste Grüße
          Biesterfeld

          --
          Art.1: Et es wie et es
          Art.2: Et kütt wie et kütt
          Art.3: Et hätt noch immer jot jejange
          Das Kölsche Grundgesetz