Es gibt deiner Meinung nach also Millionen, die *gar nichts* können?
so sieht's aus.
Das glaube ich nicht. Selbst jemand, der im klinischen Sinnen als debil gilt, kann einfache Tätigkeiten ausführen. Soziale Intelligenz (der Wille, überhaupt arbeiten zu gehen) kann durchaus positiv beeinflust werden. Dieser Prozess fußt auf Wiederholung (regelmäßige Beschäftigung) und Belohnung (Vorteile aus der Beschäftigung). Appelle alleine sind sicher zu wenig, Menschen sind von Natur aus auf den eigenen Vorteil bedacht, der sich auch in Untätigkeit manifestieren kann.
Was habt ihr Deutschen nur mit eurem ewigen Nazi-Komplex?
Ich halte mich mit Vergleichen an sich zurück, nur wenn es darum geht Menschen zu Arbeit zu zwingen gab es in jüngere Geschischichte halt ein besonders gutes Beispiel.
Klingt meine Argumentation etwa so, als würde ich Autobahnen bauen lassen wollen? „Freie Fahrt von unfreien Bürgern“? ;-)
Was heißt Komplex? Hitler war der beste Deutsche und hat deren "Tugenden" sehr gut instrumentalisiert.
Es ist ja nicht nur so, dass ihr die fahlen Teutonenbäckchen zusammenkneift, wenn das Wort „Zwang“ im Raum steht, sondern, dass das bereits passiert, sobald jemand rein hypothetisch auch nur im Entferntesten daran denken könnte, eine Analogie zum Nazi-Regime herzustellen. Mir geht dieser vorauseilende Gehorsam unglaublich auf den Geist. Man könnte sagen, ich bin die Personifikation von Godwin’s Law. Weder ist man Ewiggestriger, wenn man nicht bereit ist, sich für alle Zeit schuldig zu fühlen noch ein Neonazi, wenn man nicht ständig darauf gestoßen werden will, sobald es um Gesellschaftsdiskussionen geht. Als vernunftbegabter Mensch weiß man die damaligen Zustände einzuordnen und wendet sich angeekelt ab. Punkt.
Das es heutzutage immer noch viele Menschen gibt, die das Prinzip gut finden, nur halt ohne die unangenehmen Nebenffekte, finde ich seltsam.
Das Prinzip, Arbeitskraft gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen findest du seltsam? Oder dass ich die „unangenehmen Nebeneffekt“ ablehne?
[Bürgergeld]
Fakt ist wir erwirtschaften in Europa Miliarden von Gewinnen, mit immer weniger Arbeit.
Das betrifft hauptsächlich die Produktion. Dienstleistungen lassen sich nicht auslagern.
Ich bin so frei, den Spieß umzudrehen: Willst du die Globalisierung verhindern und damit Abermillionen von Menschen in der Dritten Welt daran hindern, wenigstens ein bisschen davon zu profitieren? Siehst du eine andere Möglichkeit, Wohlstand weltweit gerecht zu verteilen oder bist du gar dagegen, weil das hierzulande (relativ betrachtet) zu einer noch viel erheblicheren Verarmung führen würde? Die Wirtschaft funktioniert nicht durch die nationale Brille. Seid nicht *ihr* die Exportweltmeister?
Deklarierte Fangfrage: Befürwortest du ein Weltbürgergeld? Oder bist du ein verkappter Nationalgesinnter?
Die Gewinne werden hauptsächlich erwirtschaftet, weil Menschen konsumieren, wenn du die Menschen vom konsumieren abhälst, gibt es weniger Gewinne.
Wenn Arbeit für den Lebensunterhalt nicht nötig ist, arbeitet niemand. Das heißt, der Preis für Arbeit steigt, was wiederum die Gewinne schmälert.
Also musst du einfach dafür sorgen dass die Gewinne verteilt werden.
Das passiert. Menschen, die Geld haben, investieren in Firmen, die Gewinne erzielen und erhalten dafür eine Rendite und profitieren gegebenenfalls von der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis der Anteile. Womit wir wieder bei der arbeitsteiligen Gesellschaft wären.
Mit einer Bürgerrente sorgst du dafür, dass Menschen die nicht arbeiten wollen, dich nicht dabei stören oder behindern,
*g* Fehlt nur noch, dass ein Grüppchen Grundversorgter vor meiner Bude protestiert und mich echauffiert dazu auffordert, mich doch bitte endlich vom Laster der Arbeit zu lösen. Meinst du denn, mir macht der Job immer Spaß?
sie aber nicht vom Wirtschaftskreislauf ausgeschlossen werden. Finanziert wird das ganze durch eine hohe Mehrwertsteuer.
Du willst die Einkommen entlasten, indem du den Erwerb von Gütern verteuerst? Ist das nicht ein Nullsummenspiel? Und wer wird dann noch konsumieren wollen? Ich kann die Wirtschaftsforscher schon über die schwache Binnennachfrage rätseln hören.
Gleichzeitig sparst du dir die Verwaltung und den Aufwand solche Menschen zur Arbeit anzutreiben.
Ja. Und die Einsparungen könnte man dann gleich dazu verwenden, 5.000.000 Zollfahnder einzustellen und/oder eine tausende Kilometer lange Mauer zu bauen. Um ganz Deutschland. ;-) Wie willst du den sich daraus zwangsläufig ergebenden Schmuggel unterbinden?
[Arbeitslosenverwaltungsmaschinerie]
[…] du beschreibst hier auch schön ein Problem im System, der Aufwand dieses falsche System zu verwalten.
Da bin ich deiner Meinung, wie ich überhaupt für eine schlanke Verwaltung bin.
Andererseits sammeln sich doch gerade im öffentlichen Bereich Menschen, die eher weniger gut qualifiziert sind und einen Witz an Geld verdienen. Das heißt, mit Personaleinsparungen in diesem Bereich produzierst du wieder Arbeitslose. Ist es da nicht besser, wenn sie sich selbst verwalten, dabei von anderen Blödheiten abgelenkt sind und zumindest kleine Abgaben leisten?
Ich habe nichts gegen Kapitalisten, ich versteh nur nicht warum manchen Menschen maßlos gierig sind.
Die paar Leute, die tatsächlich Millionen verdienen fallen doch gar nicht ins Gewicht. Es sind Aufhänger, auf die man entrüstet mit dem Finger zeigen kann.
Du willst doch die aktuelle Lage sicher nicht mit der zur Zeit der industriellen Revolution vergleichen, oder?
Aber es stimmt die aktuelle Lage ist ähnlich zur Zeit des vorletzten Jahrhundert. Nicht unbedingt in Mitteleuropa - noch nicht - aber bestimmt für die Arbeiter in Indien und China. Kinderarbeit und Arbeitsunfälle sind dort Alltag, wie bei uns vor 100-150 Jahren.
Dann kaufe ausschließlich Produkte, die innerhalb der EU produziert wurden. Gehe mit gutem Beispiel voran, du hast die Macht. Just do it.
Also wurden die Leute so ausgebildet, dass sie Maschinen entwickeln, die den Menschen die Arbeit abnehmen
Das waren sicher die Gewerkschaften! ;-)
Nein sicher nicht. Du mißverstehst das,
Nicht im Mindesten. Das war ein Scherz.
[…] Und das es Organisationen gibt und gab, die dafür gesorgt haben, dass harte Arbeit eingeschränkt wurde und gleichzeitig die Gewinne aus dieser weniger Arbeit besser verteilt wurden, halte ich für eine gute Sache.
ACK.
Aber wehe, wenn es einer nur wagt, Solidarität mit öffentlich-rechtlichen Medien zu bekunden. Bürgergeld ja, Bürgergebühren nein? Aber lästert nur über die GEZ-Nazis. Ach, was seid ihr freien, selbstbestimmten Bürger doch verlogen!
Versteh ich nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Du willst eine Grundversorgung für alle, die von allen finanziert wird. Ich befürworte dies, was die öffentlich-rechtlichen Medien betrifft, da dies die Heranzucht von Grenzdebilen wenigstens ein bisschen einzuschränken vermag. Sobald es aber daran geht, tatsächlich dafür zahlen zu müssen, fühlt man sich unterdrückt und von den Häschern der Content-Mafia verfolgt. Ich finde das scheinheilig. Die hartnäckige Verfolgung beruht sicher nur auf der maßlosen Geldgier der Eintreiber. Geldgeile Kapitalistenschweine eben, hehe.
Ich bin vehemmt für ein soziales Jahr für alle, weil die Gesellschaft Aufgaben hat, die nicht immer nur nach dem Motto "der Staat wird's schon richten" erfüllt werden können, wir sind der Staat.
Ja, da bin ich als Ex-Zivi doch absolut bei dir! Sozialarbeit bildet den Charakter.
Zu Bürgergeld hab ich schon meine Meinung zu gesagt, Bürgerbegehren wäre für unser demokratisches System ganz gut,
Du meine Güte. Nein, in einer arbeitsteiligen Gesellschaft sollten sich Spezialisten um komplexe Themen kümmern. Die indirekte Demokratie gewährleistet das.
GEZ ist scheiße, man solte mittlerweile so ehrlich sein (und man kann auch anderer Meinung sein) dass es eine sinnvolle Aufgabe ist, dass der Staat ein möglichst unabhängiges Mediensystem finanziert, neben einem privaten.
Dir geht es also lediglich um die Verpackung der Abgabe? Deren Notwendigkeit bejahst du schließlich.
Ist sicher keine schlechte Sache (wann schrieb ich eigentlich was GEZ Nazis???)
Ehm, das war ich. ;-) In Österreich ist das übrigens die GIS.
[Fortsetzung folgt]
Roland