Hallo Hamster,
Es müsste doch möglich sein, dass jeder arbeitsfähige Mensch, der auch tatsächlich Vollzeit arbeitet, nicht weniger als 60% und jeder Arbeitswillige, der dazu aber nicht in der Lage ist, zumindest nicht weniger als 50% des Durchschnittseinkommens in der jeweiligen Volkswirtschaft bekommt!
Klar, aber das System nennt sich dann nicht mehr Marktwirtschaft sondern bspw. Sozialismus. Und Du weisst ja wie erfolgreich solche Systeme traditionell sind.
Erfolgreich sind solche Systeme, die darasuf achten, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht allzu weit auseinanderklafft.
Dazu ist z.B. ein gesetzlicher Mindestlohn hilfreich.
Sicherlich kann eine Spitzenkraft in der Wirtschaft Faktor 100 oder 1000 des Durchschnittsverdienstes wert sein, warum nicht?
"Kann nicht.", "Darf nicht.", "Soll nicht." alles Ideologie, alles Murks.
Nein, ich bleibe dabei: Es gibt niemanden, der mehr als das Zehnfache des Durchschnittseinkommens seiner jeweiligen Volkswirtschaft "verdient".
Ein bisschen Kickerei auf den Fußballplatz, ein bissschen Tennisball-Hin- und-Her, ein paar flotte Sprüche als Talkshowmoderator sind das sicherlich nicht Wert.
Auch ist es das nicht wert, wenn man als Manager ständig Leute jeweils am billigsten Ort der Welt heuert und andernorts feuert, selbst wenn man durch solch asoziales Verhalten den Shareholder-Value um mehr als das Zehnfache steigert.
Nordkorea versteht sich meines Wissens auch als "sozialistisches System". Dort bekommen Kim Il Sung und einige wenige Bonzen sogar mehr als das Tausendfache des Durchschnittseinkommens der Bevölkerung.
Übrigens selbst wenn es möglich sein sollte, die Frage nach der sinnvollen Definition von Armut bliebe unbeantwortet.
Da hast du Recht; in Nordkorea gibt es aufgrund dieser relativen Definition wahrscheinlich sogar gar keine Armut, weil es nur ganz wenige solcher Bonzen gibt und die Bevölkerung allgemein in bitterer absoluter Armut darbt.
Man bemerke die feine Unterscheidung zwischen "verdienen" und "bekommen" in meiner Wortwahl.
Dass Du solche Feinheiten erkennst macht Dich ja auch zum Leistungsträger. ;)
Leider bekomme ich nicht das, was ich verdiene, aufgrund der Entscheidungsgewalt von Leuten, die höchstwahrscheinlich mehr bekommen, als sie verdienen.
Gruß Gernot