Website und Werbung, Unternehmen?
Peter
- recht
Hallo,
ich möchte auf meiner privaten Homepage ein paar Werbeplätze vergeben, allerdings weiß ich nicht genau, wie das rechtlich geregelt ist.
Kann ich einfach sagen, für 20 Euro/Monat wird der Banner der Firma xyz auf der Startseite eingeblendet, oder muss ich dafür irgendwie ein Unternehmen o.ä. "gründen".
Ich möchte nicht irgendwie einen Dritt-Anbieter wie z.B. Google Adwards verwenden, sondern direkt Werbevertäge mit den einzelnen Firmen abschließen.
Geht dies ohne Umschweife als Privatperson?
Oder muss ich irgend wie speziell dem Finanzamt mitteilen, wieviel Geld über Werbung eingenommen wurde (oder evt. erst ab einer bestimmten Grenze?), oder kann ich das Geld einfach in die Tasche 'stecken'?
Evt. kann mir dort jmd. weiterhelfen.
PS: Da mein Wohnsitz noch bei meinen Eltern ist, muss ich (sofern ich da nicht falsch liege), noch keine Steuererklärung abliefern.
Muss dort evt. auftauchen, wieviele durch Werbung eingenommen wurde?
MFG
Moin!
Kann ich einfach sagen, für 20 Euro/Monat wird der Banner der Firma xyz auf der Startseite eingeblendet, oder muss ich dafür irgendwie ein Unternehmen o.ä. "gründen".
Wenn du dauerhaft auf dem Markt als Anbieter von Werbeplatz auftreten willst, ist ein entsprechendes Gewerbe anzumelden, würde ich meinen. Ob du damit Geld verdienst, oder nur draufzahlst, ist ein ganz anderes Thema.
Ich möchte nicht irgendwie einen Dritt-Anbieter wie z.B. Google Adwards verwenden, sondern direkt Werbevertäge mit den einzelnen Firmen abschließen.
Geht dies ohne Umschweife als Privatperson?
Als Privatperson kannst du nur sehr eingeschränkt geschäftlich agieren. Du kannst "mal" dein Auto verkaufen, oder deine veraltete Hardware bei Ebay versteigern. Aber sobald dein Handeln dauerhaft wird, wird es auch gewerblich.
Oder muss ich irgend wie speziell dem Finanzamt mitteilen, wieviel Geld über Werbung eingenommen wurde (oder evt. erst ab einer bestimmten Grenze?), oder kann ich das Geld einfach in die Tasche 'stecken'?
Das mußt du sowieso, egal ob du Privatperson bist, oder ganz offiziell ein Gewerbe angemeldet hast bzw. freiberuflich tätig wirst.
PS: Da mein Wohnsitz noch bei meinen Eltern ist, muss ich (sofern ich da nicht falsch liege), noch keine Steuererklärung abliefern.
Deine Wohnverhältnisse haben nichts damit zu tun, ob du eine Steuererklärung abgeben mußt. Dafür ist allein entscheidend, aus welchen Tätigkeiten du dein Einkommen bestreitest. Bist du ausschließlich in einem arbeitsvertraglichen Beschäftigungsverhältnis tätig, zahlt dein Arbeitgeber ja schon pauschaliert deine Steuern direkt an das Finanzamt. In diesem Fall ist keine Einkommensteuererklärung abzugeben - es sei denn, du willst Pendlerpauschale, höhere Werbungskosten, höhere Arztkosten, Renten-, Haftpflicht- und Lebensversicherungen etc. von deinen Steuern absetzen und kriegst dadurch vom Finanzamt noch Geld zurück, weil die Pauschale deines Arbeitgebers zuviel war.
Wenn du aber neben solchen hauptberuflichen Tätigkeiten noch nebenbei Geld verdienst, bist du sowieso gezwungen, eine Einkommensteuererklärung abzugeben, egal wieviel Geld dabei rausspringt. Am Ende kann natürlich herauskommen, dass du wegen dieser nebenberuflichen Tätigkeit nicht mehr zahlen mußt - trotzdem hast du den ganzen Aufwand.
Denn die Firmen, die bei dir Werbebanner schalten, werden natürlich eine Rechnung haben wollen. Auf die Rechnung mußt du deine Steuernummer schreiben. Und wenn das Finanzamt die Rechnungen bei den Firmen sieht und prüft, und deren Ausgaben von dir nicht als deine Einnahmen gemeldet wurden, könnte es unangenehm werden.
Unter dem Strich: Für ein Ergebnis von vielleicht hundert Euro im Jahr lohnt sich der Aufwand sicherlich nicht, von Gewerbeanmeldung über die notwendige Buchführung bis zur Steuererklärung alles komplett durchzuziehen. Erspare deinen Besuchern dann doch lieber die Werbung.
- Sven Rautenberg
Tag,
Denn die Firmen, die bei dir Werbebanner schalten, werden natürlich eine Rechnung haben wollen.
Wie ist es denn z.B. bei Anbieter wie Google Adsense (wo man selber Werbung auf der HP schaltet)?
Diese Überweisen ja das Geld auf dein Konto, ohne dass man eine Rechnung schreiben muss. Man bekommt von denen dann oft eine Art Gutschrift-Bescheinigung.
Auf die Rechnung mußt du deine Steuernummer schreiben.
Hmm bei Google Adsense z.B. kann man entweder eine Steuernummer angeben, oder man gibt an, dass man keine Steuernummer besitzt.
PS: Ich bin selber Student und beziehe deswegen kein Einkommen, ergo wüsste ich auch nichts von einer Steuernummer, meinerseits.
Es handelt sich dabei aber nur um vereinzelte Werbeplätze, allerdings wären die Überweisungen dann wahrscheinlich dauerhaft.
Würde dies dann bereits als gewerbliches Handel gelten?
Grüße
Moin!
Denn die Firmen, die bei dir Werbebanner schalten, werden natürlich eine Rechnung haben wollen.
Wie ist es denn z.B. bei Anbieter wie Google Adsense (wo man selber Werbung auf der HP schaltet)?
Diese Überweisen ja das Geld auf dein Konto, ohne dass man eine Rechnung schreiben muss. Man bekommt von denen dann oft eine Art Gutschrift-Bescheinigung.
Google ist doch IIRC ein ausländisches Unternehmen. Das ist nochmal doppelt kompliziert, auch deswegen und weil das Fehlen von Papierform-Abrechnungen vom Finanzamt nicht immer zwingend gefordert wird. Es reichen oft auch nur die Ausdrucke der elektronischen Abrechnungsdaten aus - solange die Summen gering sind, prüfen die Beamten sowieso nicht auf Heller und Pfennig, solange das Gesamtbild stimmig ist, wird viel einfach nur durchgewunken.
Andererseits kriegst du mit Google-Abrechnungen natürlich dann ein Problem, wenn das Finanzamt doch auf ordentlichen Papierabrechnungen besteht.
Aber da du Google ja nicht nutzen wolltest, dürfte dieser Fall ja nicht eintreten.
Auf die Rechnung mußt du deine Steuernummer schreiben.
Hmm bei Google Adsense z.B. kann man entweder eine Steuernummer angeben, oder man gibt an, dass man keine Steuernummer besitzt.
Für dein Gewerbe kriegst du vom Finanzamt eine Steuernummer.
Und vermutlich ändert Google sein Abrechnungsverhalten dann auch entsprechend, wenn du denen eine Steuernummer nennst.
PS: Ich bin selber Student und beziehe deswegen kein Einkommen, ergo wüsste ich auch nichts von einer Steuernummer, meinerseits.
Frage mich dann, wovon du lebst. Gewerbetätigkeit hat unter Umständen Auswirkungen auf die diversen Unterstützungen, die deine Eltern dann vermutlich für dich kriegen, sprich Kindergeld etc.
Und auch für dich könnte das Kürzungen beim BaFöG bedeuten, sowie eventuell ein Wegfall der Familien-Krankenversicherung bzw. der studentischen KV, so dass du dich selbst teurer versichern müßtest. Ich kenne die gesetzlichen Regelungen und eventuellen Freibeträge nicht, und selbstverständlich kann ich nicht sagen, ob und wenn ja welche dieser Konsequenzen sich ergeben würden. Nur soviel ist klar: Dadurch könnte sich dein Nebenverdienst recht schnell in ein Verlustgeschäft wandeln.
Informiere dich schlauerweise bei entsprechenden Fachleuten. Ich kann nur allgemeines Wischiwaschi liefern, die Spezialitäten studentischer gewerblicher Nebentätigkeit sind mir fremd.
Es handelt sich dabei aber nur um vereinzelte Werbeplätze, allerdings wären die Überweisungen dann wahrscheinlich dauerhaft.
Würde dies dann bereits als gewerbliches Handel gelten?
Aber sicher.
- Sven Rautenberg