Hello,
Wenn der Audio-Verstärker leerlauffest ist, was man von denjenigen nach der Germaniumzeit erwarten sollte [..]
Mit Verlaub Tom, selbst meine Endstufen, die ich mit GD 240 Germaniumtransistoren gebaut haben, waren leerlauffest.
Das Entscheidende in dieser Frage ist bei Eintakt-A-Endstufen:
Gibt es einen Ausgangsübertrager oder ist die Endstufe eisenlos?
Ein bischen weiter ausgeholt:
- Wird ein Kondensator nach dem Aufladen auf eine hohe Spannung kurzgeschlossen, steigt der Strom im Entladestromkreis theoretisch ins Unendliche.
Bei einer Spule (abstrakt für Übertrager) ist das genau andersherum.
- Wird in eine Spule, nachdem ein hoher Strom in dieser floss, vom Verbraucher getrennt, steigt die Spannung an der Spule theoretisch ins Unendliche.
Genau das Szenario mit der Spule passiert an einer Endstufe mit Übertrager: Die Endstufe (Röhre, Transistor) pumpt Strom in die Primärwicklung und nimmt dann den Strom wieder weg. Fehlt der Verbraucher (Lautsprecher) an der Sekundärseite, steigt die Spannung auf beiden Seiten an. Im Verhältnis der Wicklungen (primär: hoch, sekundär: niedrig) entsprechend; und wenn ich mich recht erinnere, wirkt das Wicklungsverhältnis sogar quadratisch auf das Spannungsverhältnis.
Dieser Spannungsanstieg kann bei einer Röhrenendstufe schonmal leicht in den kilo-Volt-Bereich gehen wobei die Röhre dann abraucht. Bei Transistoren ist das ähnlich. Der Effekt ist umso schlimmer, je höher die Frequenz ist, weil dabei die Flanken steiler werden.
Wie obenstehend gesagt, das gilt nur für Eintakt-A-Endstufen. Gegentakt(B, oder AB)-Endstufen sind grundsätzlich Leerlauffest, egal ob eisenlos oder nicht.
--roro
... der sich gerne an seine Bastlerzeit in den 60ern, 70ern, 80ern und 90ern erinnert. Habe kurze Zeit sogar beruflich mit diesem ganzen Kram zu tun gehabt in einer Elektronikwerkstatt der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Gerätebau, Schaltungsentwurf...