Hallo,
Ob man es nun als Schwäche auslegen möchte, bleibt jedem selbst überlassen (für mich ist es übrigens die entscheidende Wesensart, die den Menschen von einem Wurm unterschiedet).
nein, eben nicht: Der wesentliche Unterschied zwischen uns Menschen und den sogenannten niederen Lebensformen (wenn du den Wurm als Beispiel nehmen möchtest, okay) ist doch, dass wir in der Lage sind, unsere Triebe und Emotionen bis zu einem gewissen Grad auch mal hinten anzustellen und stattdessen den Verstand einzusetzen, eine Situation rational zu bewerten.
Du kannst sie natürlich ignorieren und als unsinnig abtun, aber auch das bringt einen nicht weiter, wenn man über ästhetische Relevanz von Webangeboten diskutieren möchte.
Nein, ich will sie nicht als unsinnig abtun, im Gegenteil. Ich will darauf hinaus, dass es Situationen gibt, in denen Emotion und Spontanität eher hinderlich sind.
Die Nutzung des Internet ist so eine Situation. Das Internet ist in erster Linie ein Informationsmedium. Wenn ich es nutze, bin ich auf der Suche nach Informationen, und die möchte ich am liebsten klar und übersichtlich und ohne Schnörkel finden. Wenn es dazu noch ästhetisch nett aufbereitet ist, habe ich nichts dagegen - aber das ist in dem Moment Nebensache.
Wenn ich dagegen Unterhaltung und Kurzweil suche, mach ich den Fernseher an, treffe mich mit Freunden oder lese ein Buch.
[Werbung] Nun ja, die ist allerdings meistens so dämlich-primitiv, dass sie bei mir eher eine Aversion gegen das beworbene Produkt und/oder das Unternehmen erzeugt.
Ich kann mich nur wiederholen: Deine persönliche Einschätzung ist völlig unmaßgeblich. Entscheident ist doch wohl, dass diese "dämlich-primitive" TV-Werbung funktioniert. Und das ist ja nun beim besten Willen nicht zu leugnen.
Allerdings. Das ist mir schon seit vielen Jahren unbegreiflich.
Schönen Abend noch,
Martin
Ein guter Lehrer muss seinen Schülern beibringen können,
eine Frage so zu stellen, dass auch der Lehrer lernen muss,
um die Frage beantworten zu können.
(Hesiod, griech. Philosoph, um 700 v.Chr.)