Der Martin: Innenarchitektur

Beitrag lesen

Hallo,

Geschmäcker sind verschieden. Welche externe Festplatte gefiele denn dir?

das ist unerheblich - ein Technik-Artikel darf auch gern im sachlich-technischen Look daherkommen. Nur käme ich nie auf die Idee, dann so wie du den optisch-ästhetischen Aspekt mit ins Spiel zu bringen oder gar zu betonen. Technik-Artikel haben in erster Linie zweckmäßig zu sein und zu funktionieren. Wenn sie dazu auch noch gut aussehen, schadet das sicher nicht, ist aber völlig nebensächlich.

Orange-braunes Spätsiebziger-Plastik-Design? ;-)

Das Alugehäuse ist ja in Ordnung - es erfüllt seinen Zweck. Mehr nicht. Schön finde ich es nicht, das muss auch nicht sein. Meinetwegen auch eine Festplatte ohne Gehäuse, mit offen sichtbarer Elektronik. Am Arbeitsplatz zwischen Datenblättern, Sortierkästen mit Elektronikbauteilen, Zetteln, Lötkolben und diversen, teils funktionstüchtigen Computerteilen ist das okay (das beschreibt in etwa meine unmittelbare Umgebung hier). Aber ich trenne da zwischen zweckmäßiger Technik und wohnlicher Gemütlichkeit. Ein Glastisch mit verchromten Füßen hat für mich in keiner der Umgebungen etwas verloren - in der Arbeits- und Bastelzone wäre er schnell ruiniert, und im Wohnbereich gefällt er mir nicht.

Es sei denn, ich hätte so eine ultra-sterile Wohnungseinrichtung im Klinik-Stil, wo Chrom, Glas und Plastik dominieren.

Okay, <threaddrift> <plauderstunde>

Gerne. :-)

Ja. Das ist genau mein Fall. Ich liebe reduzierten, puristischen Zen-Stil und die Einrichtung darf gerne mit Hightech aufgehübscht werden.

Hm. Ich liebe auch den High-Tech-Stil - aber ich verstehe darunter offensichtlich etwas anderes. Reduzierten, puristischen Zen-Stil jedenfalls nicht. In einem nach deinen Präferenzen eingerichteten Raum, der dann wohl eher den Charakter eines Studios hätte, würde ich mich jedenfalls nicht wohlfühlen.

Wenig Farbe, viel Helligkeit, starke Kontraste, viel Freiraum, gebürstetes Aluminium und satiniertes Glas.

Warme Farben; viel Holz, aber bitte nicht rauh und nicht zu dunkel; viel Licht, aber auf keinen Fall konzentriert, sondern diffus verteilt; möglichst alles Wichtige in Reichweite; matte Oberflächen, die auch mal den einen oder anderen Flecken verzeihen, ohne dass der sofort auffällt. Und ich brauche wenigstens ein bisschen Durcheinander und Unordnung, sonst fühle ich mich nicht wohl.

Ein visuelles Highlight war dieses Hotel: 1, 2, 3, 4.

Auweia. Ich fühle mich beim ersten Bild wie in einer U-Bahn-Unterführung, die anderen wirken wie Ausstellungsräume, man spürt richtig das "Bitte nicht berühren"-Schild.

Lies: zurückgenommen, unaufdringlich, elegant.

Nee. Steril, unpersönlich, kalt. So wirkt deine Umgebung auf mich.

Je weniger Geraffel vorhanden ist, desto besser kann man Details auf sich wirken lassen. Ich *hasse* kuschelige™ Wohnungen mit rustikaler Eiche, Batik-Tapeten, IKEA-Überraschungseiern und peinlichem Krimskrams überall.

Ich möchte aber keine Details wirken lassen, sondern einen behaglichen oder auch zweckmäßigen, stimmigen Gesamteindruck. Und was dir anscheinend gefällt, weckt bei mir eher die Assoziation an Wartezimmer, Labor, Küche, oder vielleicht Pathologie.

Schönes Wochenende noch,
 Martin

--
Ja, ja... E.T. wusste schon, warum er wieder nach Hause wollte.