Der Martin: optimismus pure?

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Hi,

Das ist sicher zum Teil auch auf die jahrzehntelange Teilung zurückzuführen, [...]
Nee, das (spätere Westberliner) Zentrum um den Kudamm gab es auch schon vor der Teilung der Stadt. [...] Dass schon allein deswegen die alten lokalen Zentren bestehen bleiben mussten, sollte nachvollziehbar sein.

danke für diesen EInblick, man lernt doch nie aus.

Darauf zielte meine vorherige Frage ab: Was, wenn nicht eine Zusammenballung von Geschäften, Gaststätten, Kinos u.ä. würde man sonst im Zentrum einer Stadt erwarten?
Gähnende Leere?

Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

Und im Fall "(Einzel)Handel" hieß dies große Flächen auf der grünen Wiese. Die Folge war in vielen Fällen das Veröden der Innenstadt mit ihrem vorwiegend kleinteiligen Handel.

Moment. Gerade die Innenstädte, so wie ich sie kenne und schätze, sind eigentlich von *großen* Geschäften geprägt (und wenn ich von "Stadt" rede, dann meine ich damit etwas mit mehreren hunderttausend Einwohnern). Zumindest wenn man von modernen Stadtbildern ausgeht - in Altstadtkernen, die mehrere hundert Jahre alt sind, sieht es anders aus. Das ist dann aber IMHO auch ein Fall für die Abrissbirne und eine Chance für einen neuen, modernen und großzügigen (und meist schöneren) Aufbau. Das ist natürlich ein Prozess, der sich über 10..20 Jahre hinzieht.

Wo aber niemand einkaufen geht, lohnt sich auch der Betrieb eines Kinos nicht. Und schwupps steht auch das Kino auf der grünen Wiese.

Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden - aber darin sehe ich noch keine Existenzbedrohung für die bestehenden Geschäfte in der Stadt.

Dass versucht wird, den Trend zumindest teilweise umzukehren, ist zu begrüßen. Allerdings wird es schwierig sein, in Gegenden, wo viele Leute mit wenig Geld auskommen müssen, wieder Handel in den Innenstädten anzusiedlen. Dass müssten ja weitere, neue Geschäfte sein.

Genau das passiert doch vielerorts. Manchmal mehr als gut wäre. Hier in meinem Wohnort mit nur rund 35'000 Einwohnern tummeln sich inzwischen zwei ALDI-Filialen, zwei REWE, ein LIDL, ein C&A, ein MediaMarkt, unzählige kleine Boutiquen und sieben Apotheken im Kernstadtbereich; in der Randzone zwei weitere LIDLs, ein Penny, zwei große Supermärkte, ein Baumarkt, eine weitere REWE-Filiale. Und ein großer Teil davon ist erst in den letzten 15 Jahren entstanden.

Die bestehenden in den außerhalb gelegenen Einkaufszentren verschwinden ja nicht einfach (von dort).

Nein, üblicherweise entsteht ein Gleichgewicht.

Schönen Abend noch,
 Martin

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