Arno Nühm: Jobwechsel

Hallo in die Runde,

heute mal nichts technisches sondern etwas persönliches und daher auch anonym.
Ich trage mich mit dem Gedanken mich selbständig zu machen und/oder radikal die Branche zu wechseln.

Das muss nicht zwangsläufig im Webumfeld sein, auch wenn dieses wahrscheinlich ist da ich hier seit
ca. 8 Jahren mein Geld verdiene und auch einiges an Projekterfahrung vorzuweisen habe.
Aktuell bin ich als angestellter Webentwickler beschäftigt.
(Seit 6 Jahren in der gleichen Firma)

Da ich altersmäßig (37) jetzt bald auf die 40ig zusteuere und in meinem aktuellen Laden keine
Perspektive für mich sehe denke ich es ist nun "time to say goodbye".

Ich habe keine formale IT-Ausbildung abgeschlossen und fühle daher eine permanente Konkurrenz-Situation zu den richtigen "Dipl.-irgendwas".
Daher macht sich im Moment auch ein gewisses "burn out"-Gefühl bei mir breit.
Da ich auf lange Sicht als audodidaktischer Computerdilettant nicht bestehen kann habe ich versucht meine Kompetenzen in Richtung
Projektmanagment etc. auszubauen. Aber das wird von der Geschäftsführung auch nicht unterstützt/ oder gerne gesehen - wozu auch dafür gibt es
ja die Dipl.-BWLer.

Die Vergütung ist imho auch nicht besonders üppig, nämlich 2.250,- Brutto.
Oder bin ich da zu verwöhnt/ naiv?

Nagut, mein Gedankengang sieht nun wie folgt aus.
Bevor ich in ein paar Jahren rausgeschmissen werde und dann als unvermittelbarer Ü40 direkt zu Hartz-4 durchgereicht werde versuche ich lieber mir jetzt eine eigene kleine Existenz aufzubauen.
Wenn es nicht klappt habe ich immerhin ein paar Erfahrungen gewonnen und vielleicht sogar ein bischen Spass dabei gehabt.
Wie gesagt das muss nicht zwangsläufig mit IT-Themen oder Internet zu tun haben.
Im Moment strecke ich meine Fühler in diverse Richtungen aus aber dieses Jahr noch soll es passieren :-)

Vielleicht war oder ist ja der eine oder die andere von Euch in einer ähnlichen Situation und kann einen
Kommentar oder einen Tipp etc. beisteuern.

Gute Nacht

Arno Nühm

  1. Sebständig machen oder nicht, das ist hier die Frage. Es spricht manches für das Eine und manches für das Andere.

    1. Hallo!

      Sebständig machen oder nicht, das ist hier die Frage. Es spricht manches für das Eine und manches für das Andere.

      Wie schon gesagt, kannst du auch den sanften Übergang versuchen und deine geplante Selbstständigkeit "nebenbei" aufbauen. Als Nebengewerbe also. Du musst nicht gleich kündigen.
      Was wäre dann auch wenn deine Selbstständigkeit nach einem halben Jahr keine Aufträge mehr bekommt? Dann wäre ein zweites Standbein sicher von Vorteil.

      Gruß, Matze

  2. Die Vergütung ist imho auch nicht besonders üppig, nämlich 2.250,- Brutto.
    Oder bin ich da zu verwöhnt/ naiv?

    Tauschen wir?
    Ich bin Fremdsprachenkorrespondentin und staatlich geprüfte Übersetzerin (Englisch, Französisch, Spanisch), 36 J., 2100.- brutto!

  3. Wenn es nicht klappt habe ich immerhin ein paar Erfahrungen gewonnen und vielleicht sogar ein bischen Spass dabei gehabt.

    Die Einstellung mag ich. Aber vielleicht magst du überlegen, statt eines radikalen Übergangs die sanfte Art zu versuchen: den aktuellen Job auf die Hälfte (oder sogar weniger) der Stundenzahl runterkürzen - egal ob fest oder freiberuflich, ob in der aktuellen oder in einer anderen Firma - und mit dem anderen Bein die Selbständigkeit wagen.

    Und ja: die Zeit ist gerade gut dafür.

    Viele Grüße!
    _ds

    --
    to do number one - baby talk [coll.] klein machen [coll.] - Kindersprache für »urinieren« / to do number two - baby talk [coll.] groß machen [coll.] - Kindersprache für »defäkieren«
    Top 5-Blog, The Importance Of Being Idle (2)
  4. Hallo!

    Die Vergütung ist imho auch nicht besonders üppig, nämlich 2.250,- Brutto.

    Vielleicht hoert sich das alles ein wenig arrogant an, aber nach 8 Jahren im IT Umfeld sollte man ein anderes Einkommen haben. Auch wenn man nur Webentwickler - was ich auch bin - ist. Natuerlich gibt es Unterschiede nach Regionen und erst recht nach Firmen. Aber es sollte schon moeglich sein, nach einer so langen Festanstellung ein anderes Gehalt zu erzielen.

    Ich fuer meinen Teil bin in einer aehnlichen Situation wie Du, bezogen auf Alter, Ausbildung (fachfremd) und Geschaeftsbreich. Habe aber nebenher einen kleinen privaten Kundenstamm, den ich freiberuflich betreue. Das fuehrt dazu, dass es mir nicht wirklich schlecht geht. Derzeit halte ich mich dazu noch in London auf, wo ich geschaeftlich taetig bin. (kein Urlaub) Wenn man flexibel genug ist und keine Angst vor den "Dipl." Menschen hat (die kochen auch nur mit Wasser) dann kannst Du sehr wohl lange vorne mitschwimmen. Denn auch die muessen sich weiterbilden. Kopf hoch! :)

    Schönen Gruß

    Afra

  5. Hi Arno,

    warum nicht ein berufsbegleitendes Studium machen? Danach hast Du auch einen "Dipl.-xxx". Und der macht sich bei der Bezahlung ganz schön bemerkbar!

    Gruß

    Hans

  6. Hallo,

    vielen Dank für Eure Antworten.
    Das mit dem nebenbei langsam ein weiteres Bein wachsen lassen
    hört sich vernünftig und durchführbar an.
    Mal schauen was daraus wird.

    Gute Nacht

    Arno Nühm