Moin!
Und selbst wenn der Provider ausfällt, dann wählst du dich eben beim nächsten ein.
Mach den Stunt bitte mal vor - mit DSL!
Klar, man "könnte" anstatt mit DSL auch per Modem online gehen - und hätte dann tatsächlich eine "Wahl", Call-By-Call-Provider gibts ja noch.
Dazu braucht man allerdings ein Modem. Und das hat man nun mal eben NICHT mehr unbedingt.
Nichts ist schöner, als eine Kiste die nur einen Browser fahren muss. Geht die Kiste kaputt, stellst du dem Typen locker innerhalb von einer Stunde eine neue Kiste hin und er kann sofort weiterarbeiten. Beim Ausfall eines PC ist diese Zeit nur mit viiiel Vorbereitung, Wartung und ständigem Backup zu halten.
Nein.
Erstens ist es für die Software-Replikation egal, ob in dem Festplatten-Image nur ein Browser, oder direkt ein komplettes Office plus die ganze Büro-Spezialsoftwarelandschaft enthalten ist - dauert höchstens drei Minuten länger beim Aufspielen.
Zweitens lagern die Benutzerdateien sowieso meist auf einem zentralen LAN-Server, der entsprechend abgesichert ist gegen Verluste. Und das LAN liegt wiederum im eigenen Einflußbereich, da kann man im Ausfallfall aktiv werden.
Die Internetleitung hingegen muß man so nehmen, wie sie geboten wird. Wenn sie down ist, ist sie down - Punkt!
Blöd, wenn dann alle Rechner zur Tatenlosigkeit verurteilt sind, weil alles nur noch online funktioniert.
Abgesehen davon ist heutzutage ein Arbeitsplatz, der nicht online ist, sowieso so gut wie wertlos. Du bist vom Internet abhängig, egal wo deine Office Applikation läuft.
Das ist dein sehr eingeschränkter Blickwinkel eines Webworkers. Klar, Online-Dokumentationen der genutzten Programmiersprache sind nett. Aber nutze die mal, wenn die Internet-Leitung von den lieben Kollegen immer bis zum Anschlag ausgenutzt wird (das ist auch eine Form der Unverfügbarkeit). Das wird dann sehr schnell zur Qual, und die lokale Kopie erlebt ihr ersehntes Revival.
Und was die allermeisten typischen Bürotätigkeiten angeht: Kaum ein normaler Angestellter benötigt Internetzugang. Klar, heutzutage mailt man viel. Aber braucht der Buchhalter, der Controller, der Sachbearbeiter - brauchen die alle wirklich 24/7 Vollzugriff aufs Internet? Wieviel Arbeitszeit könnte sinnvoller genutzt werden, wenn man nicht mal eben privat auf EBay, in Chats, auf Kontaktsites gehen kann?
Also meine Meinung ist: die beste Lösung für eine Arbeitsgruppe (große Firma, kleine Firma, zu Hause) ist wirklich alles auf einem Server online erreichbar zu haben. Dann kann jeder zu jeder Zeit von überall arbeiten, Backups sind viel einfacher, Ausfallsicherheit ist größer und man spart eine MENGE Geld an Hardware, Software und Manpower.
LAN != WAN. Online != im Internet online.
Und Sicherheitsaspekte sind ja außerdem noch zu beachten.
Unter dem Strich: Du gehst ziemlich blauäugig an die Sache ran, und viel zu optimistisch. Oder hast du Erfahrungen gemacht, die deine Herangehensweise unterstützen?
- Sven Rautenberg
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"Love your nation - respect the others."