hallo,
Auf jeden Fall bieten einige Software-Shops sogenannte "System Builder" Versionen von Windows an.
Nicht von "Windows", sondern von "Windows Vista". Und dafür waren die Editionen für "System Builder" eigentlich nicht vorgesehen, es scheint da irgendeine "Lücke" in den Microsoft-Lizenzen zu geben.
Soweit ich das bisher gesehen hab, ist der einzige Unterschied zu normalen Vollversionen, dass diese System Builder Versionen keinen kostenlosen Support bei MS beinhalten.
Ich weiß ja nicht, ob du dir das schon genauer angeschaut hast. Was du als "System Builder"-Paket erhältst, besteht aus zwei DVDs: einer mit Vista, und einer mit dem "Builder"-System. Diese zweite DVD ist ebenfalls bootfähig, kann bei Bedarf für Reparaturarbeiten (die "Reparaturkonsole", die man ja schon lange kennt) genutzt werden oder liefert eben eine lizenzfreie Vorinstallation von WinVista. Im Grunde genommen soll sie lediglich dafür sorgen, daß du dir ein "Windows OPK" einrichten kannst, womit es dir möglich wird, bestimmte Bedingungen für die spätere Vollinstallation festzulegen. Beispielsweise dafür, auf welcher Partition WinVista nun laufen soll. Und ob das Verzeichnis "Programme" auch auf "C:" liegen muß. Und noch einiges andere an "Feintuning", was sonst am fertig installierten System nur sehr schwer zu korrigieren ist.
- aber wer braucht das denn schon?
Mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viele.
Ich bin mir zwar keinewegs wirklich sicher, aber ich habe den Eindruck, daß diese "System-Builder"-Verkäufe von Microsoft ursprünglich nicht geplant waren, zumal sie mit einem Preis von 189,- Euro deutlich unter dem Preisniveau liegen, das eigentlich für WindowsVista Ultimate vorgesehen war. Diese Installationsmöglichkeiten bieten darüber hinaus die Auswahl, ob du dir nun tatsächlich "Ultimate" oder eine der weniger mächtigen und umfangreichen Versionen enrichten willst - in Abhängigkeit vom Lizenzschlüssel.
Aber nicht einmal der Lizenztschlüssel muß - im Gegensatz zu WinXP - unmittelbar bei der Installation eingegeben werden. Wenn man ihn wegläßt, wird das System trotzdem vollständig installiert und ist ohne jede Einschränkung 30 Tage lang benutzbar. 30 Tage reichen ja auch aus, um sich eine Übersucht zu verschaffen und danach erst zu entscheiden, ob man nun seinen kostbaren Lizenzschlüssel eingeben will oder nicht.
Gibt es noch andere Einschränkungen zwischen einer normalen Vollversion (keine Update-Version, sondern eine richtige Vollversion eben) und den System Builder Versionen?
Zumindest sind derzeit (noch?) keine bekannt.
Wenn du tatsächlich überlegst, ob es nun Vista als "System Builder" oder XP Professional sein soll, würde ich dir zu Vista raten. Die Mehrausgabe beträgt momentan rund 50 bis 60 Euro, und das ist vermutlich verkraftbar.
Noch ein paar Kleinigkeiten: ich habe in meinem Rechner zur Zeit vier Platten. Dafür reichen die beiden auf dem Board vorhandenen IDE-Stecker nicht aus, also gibt es eine Zusatzkarte, mit der ich bei Bedarf bis zu vier weitere IDE-Geräte anschließen kann. WindowsXP ist nicht in der Lage, von einer dieser Zusatzplatten zu booten, WinVista kann das ohne weiteres. WinVista setzt ncht mehr auf eine "boot.ini", um zu steuern, welches System man starten möchte. WinVista nutzt nicht mehr "ntldr" als Bootloader, sondern ein neues Teil, das "bootmgr" heißt. WinVista führt ein neues Verzeichnis "Users" ein, das alle die Verzeichnisse aufnimmt, die es bisher unter "Dokumente und Eintellungen\Benutzerkonto" gab. WinVista lügt, wenn es in der Benutzerverwaltung den angemeldeten Benutzernamen als "Adminitratorkonto" deklariert ...
Im übrigen gibt es sofort ein paar "wichtige Updates". Die solltest du dir _nicht_ automatisch einrichten lassen, weil dazu auch eine ganze Palette an Sprachpaketen (koreanisch, chinesisch usw.) gehört. Im Augenblick sind von den 25 bereits angebotenen Updates nur drei wirklich wichtig.
Naja, da gibt es wohl in nächster Zeit deutlich mehr "WinVista-Threads" als "Linux-Threads" zu erwarten, worüber Wilhelm eh nicht erbaut war.
(Außer, dass der Preis erheblich niedriger ist ....)
Es sieht beinahe so aus, als sei Microsoft da ein Fehler in der Lizenzpolitik unterlaufen. Zumindest war bisher nicht vorgesehen, daß ein voll funktionsfähiges "Vista Ultimate" für weniger als 200 Euro erworben werden dürfte.
Du hast, wenn ich dich richtig vrstanden habe, bisher kein XP Professional gehabt. In diesem Fall halte ich es für deutlich sinnvoller, auf "Vista Ultimate" umzusteigen als ein WinXP Professional zu erwerben. Langfristig amortisiert sich die Mehrausgabe von etwa 60 Euro weit schneller, als wenn du "später" erst auf WinVista umsteigst.
Grüße aus Berlin
Christoph S.