Jörg Peschke: Mal wieder Killerspiele-Verbot

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Hallo,

Wer jetzt noch nicht begreift, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Killerspielen und den gräßlichen Vorkommnissen in letzter Zeit, dem ist leider nicht zu helfen.

Und der Zusammenhang ist wo? Es gibt Studien die belegen, dass Jugendliche mit einer Tendenz zu Aggression und Gewalt "Killerspiele" spielen, das ist richtig.
Der Umkehrschluss gilt aber nicht automatisch, vielmehr gibt es ebenfalls zahlreiche Studien die diese Theorie widerlegen.

Wenn auch nur ein Menschenleben durch das Verbot gerettet wird, ist es nach meiner Meinung gerechtfertigt.
Sonst müßtest Du Dich zuerst wehement gegen das Alkoholverbot, Zigarettenverbot, ... für Jugendliche einsetzen.

Der Vergleich hinkt: Es geht nicht um ein Jugendverbot für "Killerspiele" - das gibt es bereits.
Spiele dürfen nur an Jugendliche verkauft werden, wenn sie die Altersbeschränkung erfüllen.
Dass trotzdem Jugendliche mit 12 oder 13 Dinge spielen, die erst ab 16 oder sogar 18 sind, ist nicht ok, und wenn man an diesem Punkt etwas verbessern will, stehe ich voll dahinter.

Aber um bei Deinem Vergleich zu bleiben:
Das von Bayern angestrebte  Verbot käme einem generellen Produktions- und Verkaufsverbot von Zigaretten und Alkohol gleich  - die Begründung läge hier sogar noch deutlicher auf der Hand, die Schädlichkeit ist hier nämlich eindeutig nachgewiesen, um die Zahl an Verkehrstoten zu erreichen, die allein wegen Alkohol am Steuer sterben mussten, müssten Hundertschaften von Counterstrike-Spielern Amok laufen.

Man könnte also locker argumentieren: "keiner darf mehr Alkohol oder Zigaretten kaufen, produzieren oder vertreiben, wir schützen damit die Aklkohol- und Nikotinabhängigen in diesem Land".

Wieso gibt es da kein Gesetzt?

Wohlmöglich weil es in Deutschland zahlreiche Brauereien gibt, die Zigarettenindustrie hier exzellente Lobbyarbeit leistet und Leute wie Herr Stoiber vermutlich nach Feierabend eher ein Weißbier trinken als eine Runde Counterstrike zu spielen.